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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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war und Sie mithin über Berlich Bescheid wissen.«
    Hans Olbinghaus rieb sich die Augen und versank in Schweigen. Liebermann ließ ihn die Nachrichten der letzten halben Stunde in Ruhe verdauen. Eigentlich konnte er zufrieden sein. Die Schundliteratur war gerächt. Aber er fühlte sich nur ein wenig müde. Hans Olbinghaus war, zumindest was Berlich anging, so unwissend gewesen wie ein Kind.
    Er schlug die Seite mit den Bildern von Iljana Karuleit auf und schob Olbinghaus den Katalog hin. »Diese Dame hier erwähnt Ihre Frau in einem Artikel, an dem sie kurz vor ihrem Verschwinden gearbeitet hat. Ein Artikel über junge Kunst und ihren Förderer Stefan Berlich. Übrigens keiner, über dessen Veröffentlichung der Betreffende sich sonderlich gefreut hätte.«
    Olbinghaus sah auf die beiden Bilder und zuckte die Achseln.
    »Kennen Sie sie?«
    »Sie hingen in meiner Galerie«, gab Olbinghaus widerwillig zu. »Ein Sammler hat sie gekauft und lässt sie nun versteigern. Das ist normal.«
    Liebermann hob die Brauen. »Erklären Sie mir etwas: Ihre Galerie ist eine der renommiertesten der Stadt. Iljana Karuleit dagegen hat erst vor nicht allzu langer Zeit die Kunsthochschule verlassen. Eine junge, unbekannte Malerin. Wie kommt es, dass Sie ihr eine Ausstellung zugebilligt haben?«
    »Charlotte hat sie mir empfohlen.«
    Liebermann hob die Brauen. »Ihre Frau hat sie bei der Auswahl der Künstler beraten?«
    »Bei Iljana schon.«
    »Warum?«
    Der Alte ließ sich schwer gegen die Lehne seines Stuhls fallen. »Sie ist bei ihrer Kosmetikerin auf eines ihrer Bilder gestoßen und war so angetan, dass sie es sich ausgeliehen und mitgebracht hat. Zwei Tage lang hat sie mich bearbeitet, Kontakt zu Iljana Karuleit aufzunehmen. Am Ende habe ich eingewilligt.«
    »Ihrer Frau zuliebe?«
    »Die Bilder sind nicht schlecht, auch wenn sie meinen Geschmack nicht treffen«, sagte Olbinghaus ausweichend. »Die Kunden mochten sie.«
    »Stefan Berlich hat vor, während und nach der Ausstellung über Frau Karuleit geschrieben.«
    »Kann sein. Ich lese sein Modeblättchen nicht.«
    »Ich frage mich nur eben, ob es nicht sein könnte, dass er hinter der ungewöhnlichen Begeisterung Ihrer Frau für eine unbekannte junge Künstlerin gesteckt hat«, dachte Liebermann laut.
    Olbinghaus sah ihn starr an. »Wozu sollte er?«
    »Um sich an den Einnahmen der verkauften Bilder zu beteiligen. Mit Iljana Karuleit zumindest gibt es einen entsprechenden Vertrag. Und vielleicht auch mit Selma Balthasar, die nächste Woche hier ihre erste Vernissage feiert. War die auch eine Entdeckung Ihrer Frau?«
    Olbinghaus sagte nichts mehr. Er saß zusammengesunken auf seinem 1000-Euro-Stuhl und starrte auf den Tisch.
    »Ich würde mir gern das Zimmer Ihrer Frau ansehen«, meinte Liebermann abschließend.
    Olbinghaus sah kurz auf. Ein alter, reicher Mann, den man in jeder Hinsicht betrogen hatte.
    »Ich gebe der Haushälterin Bescheid, damit sie Sie hereinlässt.«
    »Gut.« Liebermann erhob sich. Länger hätte er auch nicht sitzen können. Er wunderte sich, dass der alte Olbinghaus noch über eine intakte Bandscheibe verfügte.
    Iljana Karuleit klang, als spräche sie durch mehrere Steppdecken hindurch.
    Uwe beklopfte das Telefon, schüttelte es, hielt sich die Nase zu und presste Luft in seinen Kopf, damit sich eventuelle Verstopfungen im Ohr lösten, aber es blieb dabei. Als er sie bat, ein wenig lauter zu reden, legte sie auf.
    Uwe seufzte und versuchte es erneut. Diesmal ging sie gar nicht erst ran.
    Er wartete, bis sich ihr Anrufbeantworter meldete. Dann erklärte er so milde wie möglich, was er von ihr wollte, und bat um einen Rückruf.
    Ein paar Minuten saß er regungslos vor dem Apparat, ehe er wiederum zum Hörer griff: Wenn schon kein Rückruf, dann wenigstens eine schriftliche Nachricht! Er nannte ihr die Adresse.
    Künstler!, dachte er zerknirscht, als er die Nummer des zweiten Mädchens, Selma Balthasar, in die Tastatur drosch. Auch bei Selma ging nur der Anrufbeantworter ran. Uwe unterdrückte einen Fluch und sagte sein Sprüchlein auf.
    Unter der dritten Nummer, endlich, erreichte er eine Frau, die normal sprach und ihm bestätigte, dass sich eine Journalistin der Illustrierten bei ihr gemeldet habe, um Erkundigungen über Stefan Berlich einzuziehen. Uwe atmete auf.
    »Judy« las er neben der Nummer. Judy war in Ordnung. Ja, es war um den Vertrag gegangen. Aber sie hatte nichts dazu gesagt.
    Warum nicht? Kurzes Schweigen. Eine Abmachung zwischen ihrem

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