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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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Im Summen der Klimaanlage verstrichen einige Minuten. Endlich gab der Alte den Bodensatz auf. Offensichtlich hatte nichts Befriedigendes dringestanden.
    »Ist das nicht vielleicht nur ein Gerücht dieser Tratschweiber aus der Redaktion?«
    »Ich fürchte, nicht. Berlich hat die Liebschaft zugegeben, und Ihre Frau hat die Tratschweiber aus der Redaktion damit so sehr genervt, dass sie argwöhnten, Ihre Frau hätte die Absicht, sich mitsamt kostbarer Informanten in die Époque zu schlafen.«
    Für einen Augenblick schlich sich etwas Lebendiges in Olbinghaus’ Augen und erlosch wieder. »Und, hatte sie die Absicht?«
    »Wir prüfen das gerade. Falls es Sie tröstet«, Liebermann hatte eigentlich keine große Lust, einen Mann, der ihn des Lesens von Schundliteratur bezichtigte, zu trösten, »die Affäre ist ungefähr eine Woche vor ihrem Verschwinden beendet worden. Ob von Ihrer Frau oder Stefan Berlich, ist noch offen. Da streiten sich die Quellen.«
    »Welche Quellen?«, fragte Olbinghaus, ohne sich anmerken zu lassen, ob er sich getröstet fühlte oder nicht.
    »Die Tratschweiber und Stefan Berlich.«
    »Aha.«
    Liebermann fragte sich, ob Olbinghaus vielleicht unter Parkinson litt. Ob er für seine starre Miene vielleicht gar nichts konnte. Das würde auch das Zittern seiner Hand erklären, das sich möglicherweise noch verstärkt hatte.
    »Also nur noch mal für die Akten: Sie wussten nichts von der Beziehung?«
    Olbinghaus sah ihn an, als sei er ein Häufchen Abfall, das jemand aus reiner Bosheit auf den Stuhl ihm gegenüber gekippt hatte.
    »Sie sollten etwas sagen, sonst muss ich an die Stelle Ihrer Aussage in den Akten drei Pünktchen machen, und das würde unnütze Fragen aufwerfen.«
    »Raus!«, sagte Hans Olbinghaus.
    Liebermann nickte und blieb sitzen. »Sie können mich wegen Hausfriedensbruch anzeigen. In dem Fall werde ich mit einer Anzeige wegen Verschleierung antworten.«
    Er sah, wie auf Hans Olbinghaus’ Gesicht plötzlich sämtliche unterdrückten Regungen in schneller Abfolge zutage traten, ehe sie einer etwas milderen Version der Überlegenheit von vorher Platz machten.
    »Vorsicht, junger Mann!«
    »Ich bin vorsichtig«, sagte Liebermann. »Und ich möchte wie Sie herausfinden, was mit Ihrer Frau passiert ist. Denn dass etwas passiert ist, darin sind wir beide uns wohl nach fünf Tagen ohne Lebenszeichen einig. Wir gehen allen Spuren nach, und das sind bisher nicht sehr viele. Aber bis jetzt führen sie zu Stefan Berlich und zu Ihnen.«
    Mit einer blitzartigen Bewegung stieß Olbinghaus sein Zigarettenetui beiseite.
    »Haben Sie noch alle Tassen im Schrank? Meinen Sie, ich halte meine eigene Frau gefangen und melde sie dann als vermisst? Wie blöd kann man eigentlich sein!«
    »Seien Sie auch vorsichtig!«, warnte Liebermann, der das Erwachen von Olbinghaus’ Temperament interessiert verfolgte. »Und helfen Sie mir aus diesen ermüdenden Redundanzen. Haben Sie von der Affäre zwischen Ihrer Frau und Herrn Berlich gewusst?«
    Olbinghaus lief rot an.
    »Dann könnten wir nämlich weitermachen.«
    »Was soll dieser Kindergartenquatsch eigentlich?«, schrie der Alte. »Sie haben doch wohl mitgekriegt, dass ich nichts wusste.«
    Liebermann dachte an den alten Bellin mit seinem Besen. »Aber geahnt haben Sie etwas.«
    Olbinghaus fingerte nach einer Zigarette. »Sie hatte mehr Termine als früher und hat sich hübsch gemacht. Ist dauernd zum Friseur und zur Kosmetik, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ja. Und um sicherzugehen, haben Sie ihre Termine durch Anrufe in der Redaktion nachgeprüft.«
    »Die haben mich belogen, diese Weiber«, sagte Olbinghaus plötzlich erstaunt.
    »Na ... ja. Man kann nur einer Seite gegenüber loyal sein«, gab Liebermann zu. »Und das Hemd ist einem näher als die Hose. Soweit ich informiert bin, hat zumindest eine Praktikantin Ihnen die Wahrheit gesagt. Eine Woche vor dem Verschwinden Ihrer Frau, Mittwoch. Sie hat gesagt, dass Ihre Frau Feierabend gemacht hätte.«
    »Ja. Merkwürdig. Denn in meinem Kalender ich habe mir Charlottes Termine immer übertragen stand ein Interview ohne Adresse. Nichts von Feierabend, sonst hätte ich nicht angerufen. Charlotte kam ungefähr eine Stunde später nach Hause, und als ich sie danach fragte, hat sie nur gesagt, der Termin sei geplatzt. Ist das wichtig?«
    »Nur insofern, als Ihre Frau am nächsten Tag in der Redaktion die Trennung von Herrn Berlich bekanntgegeben hat. Es ist naheliegend zu glauben, dass ihr Spiel aufgeflogen

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