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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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Liebermann, Papier aufzurollen.
    »Laura wollte Blumen«, sagte Nils. »Aber Moritz und ich dachten, es sollte etwas von bleibendem Wert sein.«
    Als Liebermann die letzten Schnipsel entfernt hatte, hielt er einen brandneuen Gehstock in den Händen. »Danke.«
    »Es ist ein Teleskopstock«, sagte Nils stolz. »Aus einem nachwachsenden Rohstoff unserer Region.« Er ließ seine Mütze ein paar Mal auf dem Zeigefinger kreisen und setzte sie wieder auf. »Sieh zu, dass du auf die Beine kommst. Du wirst hier gebraucht, wenn ich weg bin.«
    »Ich fürchte, ich kann keine Abflüsse reparieren.«
    »Aber Gräber schaufeln kannst du schon mal«, sagte Nils. »Und wenn du willst, zeig ich dir, wo man günstig Blumen bekommt. Natürlich erst, wenn du deinen Beruf an den Nagel gehängt hast.«
    »Ich mag meinen Beruf aber«, sagte Liebermann. »Und ich mag dieses Viertel.«
    Nils folgte seinem Blick. »Verstehe«, sagte er, und Nico errötete.
    »Diesen Teil besonders und den Rest auch. Ich hoffe, es stört euch nicht, dass ich euch ab und an besuchen komme, wenn meine zweite Woche hier vorbei ist?«
    Nils zog die Brauen zusammen. »Gib ihm ein paar von den ovalen Pillen da, und lass ihn noch mal zwei Tage schlafen«, sagte er zu Nico. »Vielleicht ist er dann wieder klar im Kopf. Ich überlasse ihn dir doch nicht, damit er gleich wieder abhaut.«
    Nico war rot bis unter die Haarwurzeln. »Wolltest du Jürgen nicht beim Aufstellen der Tische helfen?«
    »Hab ich schon«, sagte Nils. Dann grinste er und tippte sich an die Mütze. »Grüß deine Kleine von mir! Und wenn sie wieder da ist, sag ihr, dass ich noch ein paar Studentenblumen für sie habe.«
    »Apropos Studentenblumen«, sagte Liebermann. »Ich würde dich gern um einen Gefallen bitten, es geht um Aurelia.«
    Als Nils sich zum Gehen wandte, hielt Liebermann ihn zurück. »Eine Frage noch.«
    »Aber mehr nicht! Meine Zeit in Freiheit ist knapp bemessen.«
    Liebermann deutete auf die Baskenmütze. »Was ist mit dem Stummel da oben passiert?«
    Wie von selbst fuhr Nils Hand zum glatten Zentrum seiner Kopfbedeckung.
    »Abgeschossen. Beim Volkssturm. Die Mütze gehörte meinem Opa, dann meinem Vater. Jetzt ist es meine. Bis jetzt ist es niemandem aufgefallen. Und dir hat das keine Ruhe gelassen?«
    »Waren die beiden auch Hausmeister?«
    Das Grinsen auf Nils’ Gesicht weitete sich, bis es beinahe die Ohren erreichte.
    »Das, Bulle, musst du schon selbst rauskriegen.« Er blinzelte und ging.
    Draußen im Flur hörte Liebermann Nico sagen: »Du kannst Serranos Schnitzel gleich mit hinunternehmen.«
    »Mit Bismarck bist du billiger gekommen.«
    »Nicht viel.«
    »Mit mir wärst du auch billiger gekommen.«
    Darauf erwiderte Nico etwas, das im Gezänk der Elstern vor Liebermanns Fenster unterging.
Ein Wort zum Sonntag darauf
    Der alte Bellin sah und hörte nicht, wie das Taxi neben ihm hielt und eine Frau ausstieg. Er war vollauf damit beschäftigt, dem Unkraut, das den Rand seines Bürgersteigs säumte, mit einem Gasbrenner den Garaus zu machen. Erst als der Rollkoffer der Frau ihn streifte, schreckte er auf.
    Er erkannte seine Mieterin kaum wieder. Statt des üblichen Mantels trug sie ein gelbes Kleid, die Haare leuchteten rot, und wenn ihn seine Augen nicht im Stich ließen, lächelte sie. Er verbrannte sich die Zehen und stellte den Unkrautvernichter aus.
    »Hier hat sich ja einiges verändert«, sagte Thekla und deutete auf den Brenner.
    Zwischen Bellins Runzeln stahl sich ein finsteres Grinsen. »Sie sagen es.«
    Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Theklas erholtes Lächeln verrutschte ein wenig. »Wie meinen Sie das?«
    »Na, da gehen Sie mal lieber hoch und fragen Sie jemand anderen«, murmelte Bellin und wollte den Brenner wieder einschalten, als Thekla ihn am Arm berührte.
    »Ich weiß, der Zeitpunkt ist vielleicht nicht ganz passend, aber da ich Sie gerade treffe ... möchte ich die Gelegenheit nutzen, meine Wohnung zu kündigen.«
    Bellin glaubte, sich verhört zu haben. »Sie sind doch gerade erst eingezogen!«
    »Ja«, sagte Thekla und senkte die Lider. »Aber während meines Auslandsaufenthalts ... hat sich etwas ergeben ...« Sie straffte sich. »Etwas, das einen Ortswechsel nötig macht.«
    Bellins Augenbrauen zogen sich zusammen. Er fixierte seine Mieterin von Kopf bis Fuß. Thekla hielt seinem Blick stand, sie fasste nur den Griff ihres Koffers etwas fester.
    »Drei Monate Kündigungsfrist«, knurrte er.
    »Selbstverständlich.«
    »Es sei denn, Sie

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