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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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verwüstet, und dieser jemand musste ein Sheldon sein.
    Alex lächelte sie an und sagte: »Okay. Danke. Bis dann.« Er klappte das Telefon zu und betrachtete sie liebevoll.
    »Guten Morgen«, sagte Jill vorsichtig.
    Er lächelte immer noch. »Guten Morgen.«
    Er starrte sie an. Sie ging hinüber zur Küchentheke und schenkte, mit dem Rücken zu ihm, zwei Tassen Kaffee ein. »Ich hab nicht vergessen, dass du sehr gut Kaffee kochst.« Sie wollte zurücklächeln, aber sie war jetzt wieder bei Sinnen und durfte sich das nicht erlauben.
    616

    Er sagte zärtlich: »Ich hoffe, das ist nicht das Einzige, woran du dich erinnerst.«
    Sie fühlte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, als sie sich zu ihm umdrehte. »Die letzte Nacht war fantastisch.« Sie klang so ruhig.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie es schaffte, so ungerührt zu wirken. Und das bei einer so schamlosen Untertreibung.
    Er nahm die Augen nicht von ihren. Aber sein Lächeln erlosch. »Ja. Alles okay?«
    Einige Augenblicke des peinlichsten Schweigens in Jills ganzem Leben senkten sich zwischen sie. Jill hörte einen Nachbarshund bellen, ein Auto vorbeifahren und Wasser in die Spüle tropfen.
    Endlich sagte er: »Ich muss los. Ich hab was Wichtiges im Büro vergessen, sonst könnte ich wenigstens noch mit dir Kaffee trinken.«
    »Ist schon gut«, sagte Jill und umklammerte ihren heißen Becher mit beiden Händen. Es war albern, aber sie war enttäuscht. Und doch wollte ein Teil von ihr, dass er ging. Damit sie darüber nachdenken konnte, was sie jetzt tun sollte - über ihn, über sie beide.
    Er kam auf sie zu und blieb dann stehen. Ein weiterer schweigender Augenblick verging, während er sie nur forschend betrachtete. »Ich ruf dich nachher an«, sagte er schließlich und strich mit dem Daumen über ihr Kinn.
    617

    Jill schauderte. Wie leicht er sie erregte. Sie wich zurück.
    »Jill?«
    »Okay«, sagte Jill. Und erzählte ihm nicht, dass sie später nicht zu Hause sein würde - sondern in Yorkshire, auf Stainesmore.
    Er küsste sie auf die Wange, ernst und grimmig und vielleicht sogar verletzt, und ging aus der Küche. Jill sah ihm nach.
    Als die Vordertür mit einem Krachen hinter ihm ins Schloss gefallen war, sank Jill langsam auf einen Stuhl. Ein Spiel, in dem es nur Verlierer gibt, dachte sie.
    Aber es hatte keinen Sinn, darüber nachzugrübeln, was geschehen war. Es war passiert, und sie würde sich den Folgen stellen müssen, wie immer sie auch aussehen mochten. Sie konnte die letzte Nacht nicht ungeschehen machen. Ein sehr unvernünftiger Teil von ihr wollte das auch gar nicht. Denn es war richtig gewesen. Sie hatte die unglaublichste Liebesnacht ihres Lebens gehabt.
    Und wenn sie aufhören könnte, über Alex nachzugrübeln, dann würde sie das tun, aber im Moment war der Gedanke an ihn einfach übermächtig.
    Mit dem Kaffee in der Hand ging Jill hinauf, um zu duschen, sich anzuziehen und zu packen. Um Viertel 618

    vor neun war sie fertig und trug ihre Reisetasche hinaus zu ihrem Mietwagen.
    Sie hatte gerade den Kofferraum geöffnet und hob die Reisetasche hinein, als Lucinda mit ihrer Tasche erschien. Nachdem sie sich begrüßt hatten, nahm Jill ihr die Tasche ab, legte sie in den Kofferraum und schlug die Klappe zu.
    »Soll ich uns aus der Stadt hinausmanövrieren?«, erbot sich Lucinda. »Oder würden Sie lieber selbst fahren? Ich bin als Lotse unschlagbar.« Lucinda lächelte.
    Jill sah sie an. Sie fühlte sich verpflichtet, als die Jüngere einen möglichst großen Anteil der Strecke zu fahren. »Wie wär’s, wenn ich die ersten zwei Stunden oder so fahre, und dann wechseln wir uns ab?«
    »Danke, meine Liebe«, sagte Lucinda fröhlich und ließ sich auf dem Beifahrersitz des Toyota nieder.
    »Ich fahre sehr ungern in so dichtem Verkehr, wissen Sie.«
    Jill stieg ein. Bald darauf befanden sie sich auf der A40 und konnten schon gut 70 km/h fahren. Es war nicht viel Verkehr, und es sah nicht nach Regen aus.
    Jill hielt beides für ein gutes Omen.
    Alex schlich sich in ihre Gedanken. Sie versuchte ihn zu verdrängen, schaffte es aber nicht.
    »Da kommt eine Ampel«, bemerkte Lucinda.
    Jill hatte den Kreisverkehr schon gesehen, wo vor ihnen mehrere Fahrzeuge angehalten hatten, und trat 619

    auf die Bremse. Zu ihrer Überraschung machte der Toyota keine Anstalten, langsamer zu werden.
    Sie trat das Bremspedal kräftig durch - aber der Toyota behielt seine fast 70 km/h bei.
    Hektisch pumpte Jill auf dem Bremspedal herum, und in einem entsetzlichen

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