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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben, das wusste sie. »Ist Lord Braxton zu Hause?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass er Ihre Karte bekommt«, sagte der Diener und nahm ihr die kleine bedruckte Karte ab.
    »Ist er zu Hause?«, fragte Kate sehr bestimmt.
    Der Diener senkte den Blick. »Ich glaube nicht. Ich werde ihm Ihre Karte geben, Miss Gallagher. Sicher wird er Ihren Besuch erwidern.«
    Kate tat das Undenkbare. Sie ging einfach an dem Diener vorbei und betrat den Marmorboden des Foyers. »Bitte sagen Sie Lord Braxton, dass ich ihn unverzüglich sprechen muss. Es ist äußerst dringend.«
    Der livrierte Diener starrte sie mit aufgerissenen Augen an. Kate wusste, dass sie die Etikette auf unverzeihliche Weise verletzt hatte. Das durfte sie jetzt nicht kümmern.
    »Also schön«, begann er, als eine schneidende, befehlsgewohnte Frauenstimme rief. »Fordham. Was geht hier vor sich?«
    Kate begann zu zittern, als die Countess of Collinsworth mit geblähten Organzaröcken das Foyer betrat.
    »Miss Gallagher möchte Lord Braxton besuchen«, setzte der Diener an.
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    Die Gräfin war eine schöne, elegante, sehr wohlhabende und sehr hochmütige Frau. Kate war ihr erst einmal begegnet und von ihr sofort und unmissverständlich als völlig unwichtig abgetan worden. Nun starrte die Gräfin sie mit ihren dunklen, durchdringenden
    Augen an. Und obwohl diese Augen braun waren, hatte sie blondes Haar. Der Kontrast war überraschend.
    »Wir sind uns bereits vorgestellt worden, Mylady«, sagte Kate und knickste. »Bitte verzeihen Sie mein Eindringen, aber ich muss Ihren Sohn sprechen.«
    Die Gräfin starrte sie weiter an. Sie hielt den Kopf in einem Winkel erhoben, den Kate als physisch unmöglich betrachtete. Schließlich nickte sie dem Diener zu. »Lassen Sie Seine Lordschaft holen. Aber geben Sie uns noch fünf Minuten, Fordham«, rief sie ihm nach, als er nach oben verschwand. »Kommen Sie.« Das war ein Befehl.
    Kate gehorchte und folgte ihr den Flur entlang und in einen Raum; in dessen Mitte ein Flügel stand, daneben ein Cembalo und darum herum Stühle in einem Halbkreis. Ansonsten war das Zimmer gemütlich eingerichtet mit Sitzgelegenheiten und Kartentischen. Die Gräfin ging zu einem Sofa mit goldenem Samtbezug und zwei brokatbezogenen Sesseln und bedeutete Kate, in einem der Sessel Platz zu nehmen.
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    Kate wollte sich nicht setzen. Sie tat es doch. Sie wappnete sich gegen eine Gardinenpredigt über ihr Benehmen, mindestens. Denn sie konnte nur annehmen, dass, wenn Collinsworth von ihrer Affäre wusste, auch seine Frau im Bilde war.
    »Sie beweisen großen Mut, einfach so hierher zu kommen.« Die Gräfin starrte auf sie herab.
    Kate fuhr sich über die Lippen. »Ich hatte keine andere Wahl.« »Es gibt immer eine andere Wahl, Miss Gallagher«, erwiderte die Gräfin kühl, setzte sich auf das Sofa und richtete anmutig ihre bronzefarbenen Röcke. An ihrer rechten Hand funkelte ein riesiger Smaragd, auf ihrer Brust eine passende Kette. »Und Sie haben sich dafür entschieden, meinem Sohn nachzustellen.«
    Kate wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.
    »Eigentlich, Mylady, wenn ich das sagen darf, war es Ihr Sohn, der mir nachgestellt hat, nicht umgekehrt.«
    »Soweit ich weiß, sind Sie sehr wohlhabend.« Ihr Blick war stechend.
    »Allerdings. Ich besitze ein großes Vermögen«, sagte Kate.
    Die Gräfin nickte. »Ich glaube, mein Mann hat einige Nachforschungen angestellt - und einige Leute angeheuert. Das geschah nur zu Ihrem Besten, wissen Sie.«
    Kate staunte. Sie hatte einen Angriff erwartet, aber das war diese letzte Bemerkung keineswegs.
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    »Offensichtlich bin ich also nicht hinter Edwards Vermögen her.« »Es interessiert mich nicht, hinter was Sie her sind oder nicht. Ich möchte Ihnen nur dahingehend raten, dass mein Mann diese Verbindung niemals gestatten wird, er hat andere Pläne für unseren Sohn, und dass es das Beste wäre, wenn Sie und Edward das einsehen und sich jetzt trennen würden, bevor dieser Schritt noch schwieriger wird.«
    Kate lag es auf der Zunge, ihr zu sagen, dass es bereits sehr schwierig war - nicht nur, weil sie sich liebten, sondern vor allem des Kindes wegen. Kate glaubte nicht, dass die Gräfin von Peter wusste. »Mir ist durchaus bewusst, was Sie und Ihr Mann wünschen«, sagte Kate schließlich.
    Die Gräfin blickte sie unverwandt an. Sie war eine einschüchternde Person - es gefiel Kate gar nicht, sie zur Gegnerin zu haben. Die Gräfin erhob sich. »Ich wünsche mir nur, dass Edward seinen

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