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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Taktikstation bemannte, drehte sich auf ihrem Sitz um, die Hand am Ohrstöpsel und das Gesicht blass. »Noch nicht, Sir. Ich …«
    Ein Signalton, verbunden mit dem plötzlichen Aufleuchten eines ihrer Konsolenlichter, ließ sie innehalten. Merimark lächelte triumphierend. »Bestätige vier Signale, Sir.«
    Überall auf der Brücke brandete Applaus auf. T’rb ließ sogar enthusiastisches Kriegsgeheul hören.
    Sie sind in der Kathedrale. Vaughn gestattete sich einen Moment, um sich erleichtert zurückzulehnen. Eine gewaltige Last war soeben von seinen Schultern genommen worden, obwohl die Mission natürlich noch längst nicht beendet war. »In Ordnung, Leute«, sagte er, als schnell wieder Ordnung einkehrte. »Bleibt noch das Problem, das Team zurückzubringen, sobald es uns die Bereitschaft dafür signalisiert.«
    Vorausgesetzt, sie können uns überhaupt mitteilen, wann sie dort wegwollen. Nein, diese Kuh ist nicht einmal ansatzweise vom Eis.
    »Mr. T’rb«, sagte Vaughn, beugte sich vor und sah zur Wissenschaftsstation. »Haben die Blockadeschiffe der Nyazen die Signale des Außenteams bemerkt?«
    T’rb warf einen Blick auf seine Konsole, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, Sir. Bei all den Subraumvibrationen, die die Körper in der Oort-Wolke verursachen, dürfte es schwer sein, die Signale inmitten des ganzen Hintergrundrauschens zu finden – vorausgesetzt, man sucht nicht so gezielt danach wie wir. Dass jemand sie auch nur als solche erkennt, halte ich für höchst unwahrscheinlich.«
    »Es ist auch unwahrscheinlich, dass drei Sternenflottenoffiziere von einem fremden Objekt in ein paar Millionen Paralleldimensionen entführt werden«, gab Vaughn zu bedenken. Manchmal mussten selbst brillante Wissenschaftler daran erinnert werden, wie gefährlich zu viel Zuversicht sein konnte.
    »Aye, Captain«, sagte T’rb.
    Vaughn wandte sich an die gesamte Brückenbesatzung. »Halten Sie den Gelben Alarm aufrecht, aber senken Sie bis auf Weiteres die Schilde. Und behalten Sie die Nyazen im Auge. Wenn sie auch nur ihren Abfall von Bord werfen, will ich darüber informiert werden.« Dann berührte er eine Taste auf seiner Armlehne. »Vaughn an Transporterraum eins.«
    »Bowers hier, Captain.«
    »Halten Sie das Außenteam konstant erfasst.«
    »Kein Problem, Sir – zumindest, solange wir unsere Position nicht übereilt aufgeben müssen. Sollten wir aber außerhalb der Transporterreichweite des ersten Relais geraten, verlieren wir den Zugriff auf unsere Leute.«
    »Wollen wir hoffen, dass es nicht so weit kommt. Vaughn Ende.«
    »Vier der Blockadeschiffe haben ihre Positionen verlassen, Captain.« Merimark klang alarmiert. »Das Flaggschiff der Nyazen führt sie an. Sie nähern sich uns mit hoher Impulsgeschwindigkeit, nahezu Warp eins. In dreißig Sekunden sind sie bei uns. Und sie fahren ihre Druckdisruptoren hoch!«
    »Unsere Schilde dürften einen Simultanbeschuss von vier Schiffen aushalten, Captain«, meldete Tenmei. »Zumindest für eine Weile. Ein Schlachtmanöver könnte allerdings unseren Transporterzugriff beenden.«
    »Das Flaggschiff ruft uns via Subraum«, sagte Merimark.
    »Auf den Schirm«, befahl Vaughn.
    Das Sternenmeer flackerte einen Sekundenbruchteil lang. Dann wurde es durch die Sicht auf die Brücke des Nyazen-Flaggschiffs ersetzt. Vaughn sah diverse klobige Gebilde, deren Funktionen ihm verborgen blieben. Im Vordergrund stand – oder saß? – eine blassweiße Gestalt. Sie war nur von den Schultern an aufwärts zu sehen. Der ovale Mund des Wesens entließ ein unartikuliertes Geheul, und seine peitschenartigen Extremitäten zuckten in sichtlichem Zorn.
    »Abfeuern von Waffen bei Kathedrale/Anathema ist nicht akzeptable Praktik« , rief der Nyazen-Kommandant. Der Universalübersetzer ließ seine Stimme sanfter und nahezu melodisch klingen. »Sofort Rückzug aus diesem System, oder erwarten Sie Entleibung.«
    Also haben sie den Transporterstrahl doch bemerkt , dachte Vaughn. Ob sie ebenfalls über Transportertechnologie verfügten? Vermutlich nicht. Immerhin folgerten sie fälschlicherweise, dass es sich dabei um eine Art Angriff handelte. Vaughn wusste, dass er dem Nyazen nicht die ganze Wahrheit sagen durfte. Diese Wesen waren versessen darauf, ihr Heiligtum vor Fremden zu beschützen. Die Wahrheit würde ihre Wut nur steigern.
    Vaughn hob die Hände und hoffte, sein Gesprächspartner würde das als Geste des Friedens verstehen. »Ich versichere Ihnen, dass wir keinerlei Waffen auf die

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