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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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gesetzt, genau ins Schwarze getroffen.
    Vaughn gab Merimark ein Zeichen, woraufhin diese die Audioverbindung unterbrach. Das Gesicht des fremden Kommandanten blieb aber auf dem Monitor. »Wie hat Sacagawea sein Volk erreicht, meine Herren?«, fragte Vaughn dann und sah zu Bowers und Shar. »Ich vermute, er wurde bei seiner Ankunft durchsucht und auf verborgene Transmitter gescannt.«
    »So ist es, Sir«, bestätigte Bowers ratlos. »Wir fanden nichts.«
    »Offensichtlich haben Sie etwas übersehen«, sagte Vaughn. Er fragte sich, welches Wort der Übersetzer wohl als D’Naali-Variante für »Spion« ausspucken würde.
    »Vor einigen Minuten bin ich zufällig hierüber gestolpert, Captain«, sagte Shar und deutete auf seine Antennen. »Die D’Naali besitzen eindeutig ein internes elektromagnetisches Organ, das es ihnen ermöglicht, nonverbal über niedrigenergetische Subraumbänder zu kommunizieren. Wir haben es nicht bemerkt, weil niemand auf die Idee kam, die Langwellenkanäle zu beobachten.«
    Vaughn konnte seine Überraschung nicht verhehlen. »Soll das heißen, sie sind … Subraumtelepathen?«
    »Ganz genau.« Shar nickte in Richtung des Gesichts auf dem Monitor. »Und als solche sind sie vermutlich nicht auf unsere Audioübertragung angewiesen.«
    Verdammt! Natürlich. Der D’Naali-Kommandant hört alles, was wir sagen – durch Sacagawea.
    Vaughn gab Merimark ein Zeichen. Sofort öffnete sie den Kanal zum Schiff der D’Naali wieder.
    »Hören/Wahrnehmen meiner selbst unmöglich?« , fragte der fremde Captain gerade. »Erleichtert/Dankbar ich bin, dass Hören/Akustik/Empfang wiederhergestellt.«
    »Ich höre Sie wunderbar«, sagte Vaughn und traf eine Entscheidung. Ob die D’Naali nun absichtlich oder unabsichtlich an Bord der Defiant spionierten – es gab keinen Grund, es weiterhin zuzulassen. »Wir danken Ihnen dafür, uns Sacagawea als Führer überlassen zu haben.«
    » Ryek’ekbalabiozan’voslu versichert/attestiert, dass sein Zeitintervall an Bord/auf Ihrem Schiff profitabel/belehrend war.«
    Vaughn schmunzelte. Der Plauderton, in dem dieser Kommandant die Kommunikation mit Sacagawea bestätigte, legte nahe, dass die D’Naali keine bösen Absichten verfolgten. »Wir sind bereit, ihn jederzeit zu Ihnen zurückzubeamen. Sofort, falls Sie es wünschen.«
    Der D’Naali-Kommandant machte eine Bewegung, die etwas von einem Schulterzucken hatte. »Keine Dringlichkeit für Ryek’ekbalabiozan’voslus Rückkehr/Bergung. Weit mehr Interesse/Verlangen an anderen/weiteren Dingen. Nun/Gegenwärtig bedürfen/erbitten wir Nutzung Ihrer Materiebewegungsmaschine/Gerät. Und Ihres neuen Plans/Absicht, dessen Stärke/Leistungsvermögen zu steigern/verbessern.«
    Sie wollen unseren Transporter benutzen? Vaughn schluckte einen Fluch hinunter, der an den Universalübersetzer gerichtet gewesen war. »Nutzung inwiefern?«
    Der D’Naali blinzelte mehrfach, bevor er antwortete, als hätte er soeben eine unfassbar blöde Frage gestellt bekommen. »Mit ihm können auch/zudem wir erreichen/betreten Kathedrale/Anathema, ganz wie Ryek’ekbalabiozan’voslu es als bei Ihnen geschehen/stattgefunden berichtet/informiert. Mit Ihrem Materiebeweger können wir Kathedrale/Anathema beenden/lösen. Für jetzt und immerdar/ewig.«
    Langsam war Vaughn, als begreife er, worum es in dem rätselhaften Konflikt zwischen den D’Naali und den Nyazen ging. Seine Wut, die Sacagaweas geheime Gespräche mit seinem Kommandanten erzeugt hatten, kehrte zurück.
    »Sie wollen Waffen ins Innere der Kathedrale beamen«, sagte er. »Die Nyazen wollen Sie nicht davon abhalten, dem Ding zu huldigen. Sie versuchen, Sie an seiner Vernichtung zu hindern.«
    »Die Nyazen huldigen/verehren die Macht/Kraft der Kathedrale/Anathema« , sagte der D’Naali-Captain. »Sie erstreckt sich über Gebiete/Welten/Universen. Sie ist ihnen ein Heiligtum/Gräuel. Sie ist uns ein Heiligtum/Gräuel – dasselbe heilige/grauenhafte Ding, das vernichtete/zerstörte unsere innersystemliche antike/vorfahrenhafte Heimatwelt langlanglang zuvor. Ein uraltes Böses/Vernichtendes, das beide Völker zu den Außenleeren trieb. Unzählige Zeitjenseitsverstand/Äonen zuvor.«
    Steckte etwas Hinterhältigeres als eine reine Sprachbarriere hinter dem, was der D’Naali hier so unglücklich umschrieb? Vaughn kam plötzlich ein beunruhigender Gedanke. Falls die D’Naali von Anfang an nur auf die Zerstörung der Kathedrale aus waren, mochten sie gewillt sein, alles Mögliche zu behaupten,

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