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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Vergeben Sie mir.«
    Sie verabschiedete sich schnell und eilte geradezu aus dem Quartier. Dizhei sollte die Tränen nicht sehen, die sie nicht länger zurückhalten konnte.
    Zweieinhalb Gläser Frühlingswein später fühlte Ro sich bedeutend entspannter.
    »Holla«, sagte Treir, die ihr in der kleinen, schwach beleuchteten Nische gegenübersaß. »Vielleicht sollten Sie aufhören, mit Lichtgeschwindigkeit zu trinken, Lieutenant.«
    »Ich bin momentan nicht im Dienst«, erwiderte Ro und ließ den Wein im Glas kreisen. Er war trockener, als sie es gewohnt war, aber einwandfrei. »Und manchmal lassen sich Probleme am besten ertragen, indem man sie ertränkt.«
    Die Orionerin lächelte schwach. Ihre weißen Zähne bildeten einen beeindruckenden Kontrast zu ihrer jadegrünen Haut, die an strategischen Stellen durch ihr Designer- Dabo -Mädchen-Kostüm schimmerte. Dann hob sie ihren Warpkernbruch – ein Gesöff, das sich in Ros Weltsicht kaum von industriellem Lösungsmittel unterschied –, als wollte sie einen Trinkspruch zum Besten geben. Im Vergleich zu Treirs Glas wirkte Ros eigenes winzig, doch die großen und dennoch grazilen Hände der Orionerin passten im Maßstab.
    »Auf das Ertränken der Sorgen«, sagte Treir, dann tranken sie. »Oder wenigstens auf das Glück, sie hin und wieder schwimmen schicken zu dürfen. Mal sehen … Welche drängen am ehesten darauf, ertränkt zu werden? Da wären die Andorianer, die in Ensign ch’Thanes Unterkunft hausen. Und die Unterschriftenzeremonie für Bajors Föderationsbeitritt.«
    Ro lächelte knapp und hob ihr Glas zum Mund. »Sie sollten Lieutenant Commander Matthias mal auf eine Karriere als Counselor ansprechen.« Wie sehr sich ihr Umgang miteinander doch gewandelt hatte, seit sie und Quark die Orionerin aus den Fängen des Piraten Malic befreiten. Ein paar Monate war das nun her – und mittlerweile war selbst für Ro offensichtlich, dass Treir viel mehr als ihr Aussehen zu bieten hatte.
    Treir schaute über die Schulter. Dann wandte sie sich wieder Ro zu. »Oh, und vergessen Sie nicht den grauenvollsten Grund auf der Liste der zu ertränkenden Sorgen«, flüsterte sie verschwörerisch. »Die zweite Verabredung, zu der mein Boss Sie irgendwie überredet hat.«
    Ro hätte beinahe ihren Wein über den Tisch geprustet. In letzter Zeit hatte die Station sie derart beansprucht, dass ihr die Verabredung völlig entfallen war.
    »Das hab ich gehört!«
    Die Stimme gehörte zu Quark. Ro brauchte einige Augenblicke, um ihn zu finden. Der Besitzer und Betreiber von Deep Space 9s größter Gaststätte stand drei Nischen entfernt neben einer kleinen Gruppe Terrellianer, der er soeben Getränke gebracht hatte.
    Einen Moment später war er an Ros Tisch, sah Treir missbilligend an und deutete anklagend auf das Glas in der Hand der attraktiven grünen Frau. »Bezahle ich Sie etwa für’s Trinken?«
    »Werfen Sie mal ’nen Blick auf den Dienstplan, Quark«, erwiderte diese nonchalant und kippte den Rest ihres Warpkernbruchs hinunter. »Ich habe frei. Und wenn ich frei habe, gehe ich mitunter meiner Nebenbeschäftigung nach: als Ros Leibwächterin.« Dabei warf sie Ro einen Blick zu, der »Wenn Sie wollen, sorge ich dafür, dass er Sie in Ruhe lässt« zu sagen schien.
    »Hallo Quark«, sagte Ro. Seine Anwesenheit tat ihr irgendwie gut.
    Die Erwiderung, die er Treir präsentieren wollte, schien ungesagt auf seinen Lippen zu verkümmern. »Ich hoffe, unser Termin morgen Abend steht noch«, murmelte er stattdessen und lächelte Ro erwartungsvoll an. »Ab 2100 Uhr haben wir Holosuite drei ganz für uns allein.«
    Ro bemerkte, dass Treir sie anstarrte. Wieder lag eine Botschaft im Blick der Orionerin: Nein, ernsthaft. Ich kann ihn verschwinden lassen. Sagen Sie’s nur.
    Stattdessen erwiderte sie Quarks Lächeln. Ihr war, als hätte sie seit Wochen nichts anderes gemacht, als miesepetrig das Gesicht zu verziehen. »Klar steht der noch, Quark. Ich hab’s nicht vergessen.«
    Treir schüttelte verständnislos den Kopf, verabschiedete sich und ging. Sie hatte offensichtlich mehr als genug gesehen und gehört.
    Soll sie doch glauben, was immer sie möchte , dachte Ro amüsiert. »Ehrlich gesagt freue ich mich schon darauf«, sagte sie zu Quark. »Ich glaube, ein wenig Ablenkung wird mir guttun.«
    Für einen Moment wirkte Quark überrascht, doch im Nu hatte er sein Tongo -Gesicht wieder. »Beim letzten Mal hast du das Programm ausgewählt. Morgen darf ich also entscheiden. So war es

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