Kathedrale
nachging.
Ro folgte ihr aus dem Büro und die Stufen zur Ops hinunter. Dort stand Ensign Selzner neben einer Komm-Konsole und wartete ganz offensichtlich auf Kiras Anweisungen in Sachen Macet.
»Rufen Sie die Trager , Ensign«, bat Kira. Dann wandte sie sich wieder Ro zu. »Vertrauen muss irgendwo beginnen. Auch auf die Gefahr hin, es den Falschen zu schenken.«
Es war absurd, aber die Bemerkung ließ sie an ihre Verabredung mit Quark denken.
»Vielen Dank, Colonel«, sagte Macet und bemühte sich redlich um ein schmeichlerisches Lächeln. »Sie haben mein Leben gerade unermesslich leichter gemacht. Macet Ende.«
Kiras Antlitz verschwand vom Monitor auf der engen Brücke der Trager . Macets Lächeln verschwand mit ihm.
Macet drehte sich mit seinem Sessel um und sah zu dem Bajoraner, der zwei Meter weiter stand – gerade noch außerhalb des Bildwinkels der Monitorübertragung. »Es betrübt mich zutiefst, Colonel Kiras Vertrauen zu missbrauchen. Sie haben keine Ahnung, wie schwer es war, mir das bisschen Wohlwollen zu erarbeiten, das sie mir inzwischen entgegenbringt.«
»Das verstehe ich«, sagte Vedek Yevir. »Vertrauen und wahrer Glaube sind Dinge, mit denen Colonel Kira Schwierigkeiten hat.«
»Und doch bestehen Sie auf diese … Scharade.« Macet strich sich über die Bartstreifen an seinem Kinn und dachte über das nach, was Yevir von ihm erbat.
»Ich versichere Ihnen, sie ist absolut notwendig.« Auf Yevirs Zügen lag eine Leidenschaft, wie Macet sie selten zuvor gesehen hatte. »Mir gefällt diese Täuschung ebenso wenig wie Ihnen. Aber glauben Sie mir: Sollte unsere Wallfahrt misslingen, werde ich allein die Verantwortung übernehmen – sowohl meinen als auch Ihren Vorgesetzten gegenüber.«
Macet lächelte und war nun einigermaßen beruhigt. Er ist nur einen Schritt davon entfernt, Kai zu sein. Er hat mehr Freunde und Einfluss in der Vedek-Versammlung als jeder andere. Abgesehen von Premierminister Shakaar gibt es niemanden, dem er zur Rechenschaft verpflichtet ist. »Einverstanden«, sagte er dann. »Aber es gilt, Dinge zu beachten, die weit wichtiger als unser beider Ruf sind. Und ich bin mir noch immer nicht sicher, wie ich Ihnen überhaupt helfen kann – vom Transport einmal abgesehen.«
»Oh, Gul Macet. Mit der richtigen Unterstützung können Sie sehr viel für mich tun. Dinge, die Politiker und Diplomaten nicht tun wollen oder können. Und wenn Politiker und Diplomaten den besten Weg verfehlen, müssen wir uns unsere Hilfe eben bei anderen suchen.«
Die Frage lag derart auf der Hand, dass Macet sie nicht länger für sich behalten konnte. »Bei wem?«
»Machen Sie Ihr Schiff startklar«, erwiderte Yevir, dessen Lächeln immer seliger wurde. »Ich erkläre Ihnen alles unterwegs.«
KAPITEL 8
Bashir hob Ezris reglosen Körper auf und rannte mit ihr zur Krankenstation. Bowers begleitete ihn. Während sie den Gang hinab und in den Turbolift eilten, unterrichtete er Ensign Richter mittels Kommunikator über den Notfall.
Wenige Augenblicke später halfen Richter und Bowers, Ezris fiebrigen, schwitzenden Leib auf den Operationstisch zu legen. Als sie fertig waren, nickte Bashir Bowers knapp zu. Dann, dankbar für die normale Schwerkraft in diesem Nebenraum des Hauptbehandlungszimmers, ließ er seinen Trikorder über Ezri gleiten.
Die Scanresultate waren alles andere als erfreulich.
»Was ist los, Doktor?« fragte Krissten besorgt.
»Ihre Isoboraminwerte sinken rapide.«
Krissten zog ihren eigenen Trikorder und runzelte verwirrt die Stirn. »So etwas habe ich noch nie gesehen. Ist der Symbiont in unmittelbarer Gefahr?«
»Wenn sich nichts ändert, wird er’s in ein bis zwei Stunden zweifellos sein.«
»Was hat das hier verursacht?«
Das war die Frage, deren Antwort er schon zu kennen fürchtete. Bashir wich ihr aus. »Die Trill-Biologie kann komplex sein, Krissten. Führen Sie weitere Scans durch, das volle Programm. Die Laser-Biopsie heben wir uns für den Notfall auf.«
»Aye, Sir.« Sofort machte sie sich an die Arbeit. Wenn Krissten Richter in den vergangenen Jahren eines bewiesen hatte, dann, dass man sich auch während einer Krise voll auf sie verlassen konnte.
Ezri öffnete die Augen und ließ einen Schmerzensschrei hören, der Bashir bis in die Seele fuhr. Der Anzeige über ihrem Biobett zufolge litt sie an starken neurologischen Schäden. Ihr Nervensystem brannte nahezu – und er hatte keine Ahnung, warum.
»Bringen Sie mir den Deltawellenerzeuger«, sagte er. »Sie
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