Kathedrale
sollte besser bewusstlos sein.« Er presste das oblatendünne Gerät an Ezris Schläfe, und sie entspannte sich umgehend, wurde still. Ihre Augen fielen zu.
Komm zurück zu mir, Ezri , dachte er und nahm ein Exoskalpell vom Tablett. Bitte. Bashir starrte das OP-Besteck an, als hätte er es noch nie zuvor gesehen. Seine Hand zitterte. Die Erinnerung an sein Beinahedesaster mit dem Gerät trug nicht gerade zu seiner Beruhigung bei.
Geben Sie sich nicht die Schuld, Julian. Das riet sie ihm einst in einer ganz ähnlichen Situation. Damals, als sie noch Jadzia Dax gewesen war und Verad Kalon ihn gezwungen hatte, ihr den Symbionten zu entnehmen. Jadzias Stimme hallte schwach und immer leiser in seinen Gedanken wider. Geben Sie sich nicht die Schuld, Julian. Sie haben alles versucht, was sie konnten.
Er zwang die unwillkommene Erinnerung zurück auf das hohe Regalbrett, auf dem er sie mental abgelegt hatte, und konzentrierte sich auf etwas anderes. Welche Krankheitserreger konnten zur spontanen Trennung von Wirtskörper und Symbiont führen? Sollte Ezris Zustand auf einen von ihnen zurückzuführen sein, existierte vielleicht schon ein Heilmittel!
Voller Hoffnung justierte er seinen Trikorder und suchte nach speziellen Viren. Noch bevor er den ersten Scan beenden konnte, erwachte sein Kommunikator zum Leben. »Doktor, hier spricht Merimark vom Transporterraum.«
Verdammt! »Hat das nicht Zeit, Ensign?«
»Ich fürchte nicht, Sir. Medizinischer Notfall auf dem fremden Schiff. Ich beame die Verwundeten direkt auf die Krankenstation.«
»Verstanden. Wer kommt da auf uns zu?«
»Nog und Shar, Sir.«
Ein Unglück kommt selten allein …, dachte Bashir. Dann sah er, wie zwei Gestalten im Nebenraum Form annahmen.
Bashir blickte zu Nog, der sich auf die Ellbogen gestützt bemühte, eine bequemere Liegeposition zu finden. Von seinem Bett aus konnte er Ezri nicht sehen, die noch immer bewusstlos war.
Ist auch besser so , fand Bashir.
»Ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert«, sagte Nog zum vielleicht hundertsten Mal. Er klang abwesend, emotionslos. Dann biss er die Zähne zusammen, denn Lieutenant Candlewood hatte begonnen, seinen Beinstumpf zu scannen. Die Wunde war immer noch frisch, heilte aber immens schnell. »Ich kann es wirklich nicht glauben.«
Bashir ging es nicht anders. Und doch war Nogs Unglaube momentan nicht seine Hauptsorge.
Sondern Ezri.
Ihr Biobett stand zwischen Nogs und dem am anderen Ende des Stationszimmers – dem, auf dem noch immer der letzte Patient von vorhin schlummerte. Ezris Atem ging keuchend, und sie wurde stündlich blasser. Wieder und wieder war sie kurzzeitig aufgewacht, verwirrt und verängstigt. Zu ihrer aller Glück schlief sie nun aber, sogar ohne Deltawellenerzeuger. Bashir war für jede Gnade dankbar.
Krissten Richter stand an ihrem Bett. »Dr. Bashir«, flüsterte sie nun. »Sie sind schon seit Stunden hier. Gönnen Sie sich mal eine Pause. Ich rufe Sie, sobald sie zu sich kommt.«
Bevor er etwas erwidern konnte, glitt die Tür zur Krankenstation zischend auf. Bashir drehte sich um, rieb sich die Augen.
Commander Vaughn betrat mit sicherem Schritt und todernstem Gesicht den Raum. Shar begleitete ihn. Die Züge des Andorianers waren noch undeutbarer als sonst, falls das überhaupt möglich war.
Vaughn ergriff als Erster das Wort. »Der Versuch einer Kommunikation mit den Fremden hat uns in den letzten Stunden ziemlich auf Trab gehalten, Doktor. Ich bedaure, dass ich erst jetzt dazu komme, hier vorbeizuschauen.«
Bashir brauchte einen Moment, bevor er verstand. Welche Fremden? Erst als sein Blick auf die lange Gestalt auf dem dritten Biobett fiel, begriff er endlich. »Selbstverständlich, die Fremden.« Nun, da er nur noch einen behandeln musste, hatte er das Schwerkraftniveau auf das übliche ein g zurückgestellt. Einzig um das dritte Biobett herum herrschten nach wie vor andere Bedingungen. Krissten hatte keinen Hehl daraus gemacht, wie froh sie über die Rückkehr zur Normalschwerkraft der Erde war.
»Hat schon jemand ihre, ähm, Sprache entschlüsselt?«, fragte Bashir.
Shar schüttelte den Kopf, wodurch seine weißen Dreadlocks, ein krasser Gegensatz zu seiner himmelblauen Haut, hin und her wippten. »Lieutenant Bowers und die Crewmen T’rb und Cassini gehen mir aber zur Hand. Ich denke, wir werden es mit der Zeit schaffen. Der Text, den Sie heruntergeladen haben, könnte sich dabei tatsächlich als hilfreich erweisen.«
»Hat sich hier etwas getan?«,
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