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Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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darauf, dass dieser Text tatsächlich in einer archaischen Version seiner Sprache verfasst ist.«
    Candlewood hantierte an dem Übersetzungsgerät herum. Dann hielt er es hoch, als wollte er damit kirchlichen Segen verteilen. »Fragen wir ihn einfach«, sagte er. »Immerhin sind wir nicht länger allein auf Scharaden und das Periodensystem der Elemente angewiesen.«
    Rücklings auf dem Untersuchungstisch liegend, lauschte Bashir dem Wummern seines Pulses in seinen Ohren und sah zu den glitzernden Lichtern der Klangdarstellungsgeräte. Wie Krissten ihn gebeten hatte, hielt er die Arme eng am Körper. Es kostete ihn sogar Mühe, sie sich nicht um den Leib zu schlingen.
    Und schuld daran war die Furcht. Er verspürte sie nur kurz – »Angst vor dem Zahnarztstuhl« hätte sein Vater es wohl genannt –, als Krissten die Aktivierungssequenz in ihr Kontrollpadd eingab und die schwachen Lampen des Submolekularscanners angingen. Die sich überschneidenden und bewegenden Strahlen badeten Bashir in unheimlich wirkendem orangefarbenem Licht.
    Je länger der Scan dauerte, desto ruhiger wurde er. Dann entsann er sich einer ähnlichen Prozedur, der er einst unterzogen worden war – vor nahezu drei Jahrzehnten, von den kriminellen Geningenieuren auf Adigeon Prime –, und die Furcht kehrte zurück. Bashir schloss die Augen. Ihm war, als kröchen Ameisen unter seiner Haut umher.
    Einen Moment später spürte er Ezri neben sich. Sie hielt seine Hand, und als er ihr zulächelte, bemühte er sich, sie seine Unsicherheit nicht erkennen zu lassen. »Hat gar nicht wehgetan.«
    Ezri grinste, die Blässe von vorhin nur noch Erinnerung. »Hätte mich auch überrascht. Dafür müssten die Moleküle deines Körpers schon eigene Nervenenden entwickeln.«
    Als er sich aufrichtete, sah er Krissten an einem Computerterminal stehen, auf dem bereits die Ergebnisse des Tiefengewebescans erschienen. »Diesmal bin ich über die DNA-Ebene hinausgegangen«, sagte sie, »damit wir Vergleiche mit den Scans von Lieutenant Nog und Lieutenant Dax aufstellen können.«
    »Und mit meinem überraschend gesunden und doch von mir getrennten Symbionten«, ergänzte Ezri und deutete auf ein Regal am anderen Raumende, auf dem der Transportbehälter mit dem Dax-Symbionten ruhte. In ihrer Stimme lagen eine Zerbrechlichkeit und ein Gefühl von Verlust, die sie unter ihrer jovialen Fassade zu verstecken versuchte.
    Ihre andere Hand war noch in seiner. Er drückte sie, und sie erwiderte die Geste energisch. Fast so, als hinge ihr Leben davon ab. »Wir werden dieser Sache auf den Grund gehen«, flüsterte er und sah ihr direkt in die Augen. »Das schwöre ich dir.«
    »Du warst schon immer von verlorenen Schlachten fasziniert«, sagte sie leise. »Aber mein Körper hat den Symbionten abgestoßen. Er braucht mich nicht länger – und ich brauche ihn ganz offensichtlich ebenfalls nicht.«
    Bashir ließ sich von ihrem fröhlichen Tonfall nicht täuschen. Er wusste, dass Ezri ursprünglich nie Wirtin werden wollte. Erst ein Notfall an Bord von Ezris damaligem Schiff, der U.S.S. Destiny , hatte den damals dem Tode nahen Dax in ihr Leben gebracht. Während der vergangenen achtzehn Monate war diese neurotische Person aber regelrecht aufgeblüht, und Bashir schrieb das zum Großteil dem Einfluss des Symbionten zu und hatte zugesehen – manchmal alarmiert, manchmal amüsiert –, wie sie ihre eigene Persönlichkeit mehr und mehr mit Dax und den vorherigen acht Wirten in Einklang brachte. All diese Leben, Erinnerungen und Talente so plötzlich zu verlieren, musste ein traumatisches Erlebnis unaussprechlichen Ausmaßes für Ezri sein.
    »Diese ist noch nicht verloren«, sagte er und setzte sein zuversichtlichstes Lächeln auf, obwohl er ihm selbst nicht ganz traute. »Bisher hat sich die persische Armee noch nicht blicken lassen. Also halten wir die Stellung an den Thermopylen weiterhin. Das ist ein medizinischer Befehl, klar?«
    Als er die »verlorenen Schlachten« des Holosuite-Szenarios erwähnte, das sie beide in letzter Zeit bevorzugt nutzten, schlich sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. »Wir halten den Gebirgspass. Und wenn wir nach Sparta zurückkehren, dann entweder mit oder auf unseren Schilden.«
    Sanft löste er seine Hand von der ihren, stand auf und trat zu Krissten an die medizinischen Anzeigen. Als er dem chaotisch wirkenden Auf und Ab der Diagramme und Skalen zu folgen versuchte, stellte er fest, dass er es nicht zu interpretieren wusste. Panik wallte in

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