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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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sie wahnsinnig vermissen. Glaubst du, dass John das Richtige tut?«
    »Das weiß man erst, wenn man es ausprobiert hat. Aber er hat es sich so lange gewünscht, wir müssen ihn jetzt ziehen lassen«, erwiderte sie weise.
    »Aber Ryan – was sollen wir ohne ihn tun?«, fragte ich. Darauf hatte sie keine Antwort. Der Gang würde sehr leer werden ohne ihn, und darüber würde auch Katie nicht froh sein.
    Der Junge war mir wirklich ans Herz gewachsen. Er machte oft bei mir seine Hausaufgaben, wir sahen zusammen fern, wir lachten über alles und jedes, ich nahm ihn auf Ausflüge mit Katie mit, wir gingen an Feiertagen aus – all dies hatten wir jahrelang gemeinsam genossen. Ich konnte mir ein Leben ohne ihn und John gar nicht mehr vorstellen, und Granny ging es genauso. Wir blickten beide besorgt auf das Unausweichliche.
    Am Tag des Umzugs kam Ryan zu Pearl, um sich von uns zu verabschieden. »Ich werde dich ständig besuchen«, versprach er Granny und gab ihr einen dicken Kuss.
    »Das will ich auch hoffen!«, meinte Granny und überreichte John für die Fahrt einen mit Alufolie umwickelten Teller selbst gebackener Kekse.
    Katie sprang auf Ryans Schoß, und als ob sie verstünde, was passierte, legte sie die Pfoten um ihn und schleckte ihm das Gesicht ab.
    »Auf Wiedersehen, meine Kleine«, flüsterte Ryan. »Ich werde auch dich besuchen.«
    Und dann überreichte er Pearl zwei Abschiedsgeschenke: Das erste war eine kleine rosafarbene Azalee, die er nach Pearls Anweisungen sorgfältig gepflegt und gegossen hatte. Die Azalee wurde zu Grannys Lieblingspflanze.
    Als Nächstes überreichte er ihr ein kleines, in Seidenpapier eingewickeltes Päckchen. Es sollte zu einem gut gehüteten Schatz werden.
    Sie machte es auf, und zum Vorschein kam ein gerahmtes Foto von Granny und Ryan, eine der Aufnahmen für den Zeitschriftenartikel.
    »Und sieh doch mal«, meinte Ryan und drehte den Rahmen um. »Das Beste daran ist, dass der Rahmen reden kann.«
    »Was kann der?«, fragte Granny perplex.
    »Schau, wenn man diesen Knopf drückt, hört man eine Botschaft. Die habe ich für dich aufgenommen, Älteste.«
    Pearl drückte den Knopf. »Hi, Granny, hier spricht Ryan. Ich liebe dich. Und dich auch, Katie. Vergesst mich nicht.« Dann kam noch das Geräusch eines Kusses. »In Liebe, Ryan.«
    »Granny«, sagte John und drückte Pearl fest an sich, »wir kommen nächste Woche vorbei und hoffen auf einen deiner Schokoladenkuchen.«
    »Abgemacht«, sagte sie.
    Sie öffnete die Tür und sah traurig zu, wie John und Ryan den langen Gang zum Aufzug gingen und winkten.
    Und dann ... waren sie weg.
    Konnte es jemals wieder so werden wie früher?

17
    Lady sings the Blues
    N achdem John und Ryan ausgezogen waren, wurde es gespenstisch still auf unserem langen Korridor. Nach sieben glücklichen Jahren war das muntere Treiben vorbei.
    Und vorbei war es auch mit Pearls täglichem Gang zum Schulbus und mit dem Aufpassen auf Ryan, mit den Kartenspielen und den vielen Stunden, die wir fröhlich an ihrem Esstisch verbracht hatten. Ryan hatte jetzt eine »offizielle« Betreuerin, einen dritten Dad und sogar zwei Hunde, einen mürrischen Lhasa Apso namens Virgil und einen hyperaktiven Papillon namens Chance. Sie verdrängten die Familie, die er gekannt hatte, und auch meinen einsamen Hund.
    Anfangs flitzte Katie jeden Tag durch den Flur, kratzte an Ryans Tür, legte sich daneben und wartete traurig darauf, dass ihr junger Freund zurückkehrte. Sie war richtig bedrückt.
    »Ach, Katie-Mädchen«, flüsterte ich, hob sie hoch und brachte sie in meine oder Pearls Wohnung. »Ryan wohnt hier nicht mehr, doch er liebt dich immer noch.«
    Aber Dad , schien sie zu sagen und strebte wieder zur Tür, ich muss auf ihn warten. Ich vermisse ihn .
    »Ich weiß, Schätzchen, und mir geht es genauso. Aber er ist weg.«
    Doch am nächsten Tag rannte sie wieder quer durch den Flur zu Ryans Tür, drückte mit der Schnauze dagegen und versuchte verzweifelt, ihn zu finden.
    Pearl war nicht weniger unglücklich als Katie. Obwohl mein Hund und ich in gewohnter Häufigkeit bei ihr auftauchten, schien alles anders. Schließlich rannte Ryan, verfolgt von Katie, nicht mehr ein und aus, John fragte Pearl nicht mehr um Rat wegen seiner Verabredungen, und er plante auch keine gemeinsamen Ausflüge mehr mit uns. Unsere Familienmahlzeiten gehörten der Vergangenheit an.
    Natürlich riefen John und Ryan gelegentlich an und kamen uns auch besuchen. Wir aßen an Pearls Esstisch etwas Süßes,

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