Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
dran, dass Sie mit der Neuromancer-Group zum Lunch verabredet sind.«
»Ach, ja, stimmt. Ich komme dann heute Nachmittag wieder auf Sie zu, Katie.«
Sobald er über die Rolltreppe verschwunden war, legte Trix ihr professionelles Gehabe ab und quietschte vor Freude: »Herzlichen Glückwunsch! Ich weiß es schon seit gestern und hatte das Gefühl, ich platze, weil ich es dir nicht verraten durfte. Wir werden viel Spaß zusammen haben hier oben. Komm, ich zeig dir dein Büro.«
Sie flog zu der Tür gegenüber von Merlins Büro, und ich folgte ihr. Das Büro war nicht ganz so groß wie Merlins, aber es war trotzdem riesig und viel toller als jeder andere Raum, in dem ich bisher gearbeitet hatte. Zum einen hatte er Fenster. Sie gingen hauptsächlich auf Lower Manhattan hinaus. Die hohen Gebäude verdeckten zwar die Sicht auf alles, was landschaftlich reizvoll hätte sein können, aber ich war froh, überhaupt Fenster zu haben, egal wie die Aussicht war.
In dem Raum standen ein großer Schreibtisch, auf dem bereits mein Computer abgestellt war, ein Schreibtischstuhl, der genauso gut ein Thron hätte sein können, ein kleiner Konferenztisch mit Stühlen in der Nähe eines der Fenster, und ein großes Sofa an der Wand. »Wow«, war alles, was ich herausbrachte.
»Deine Sachen sind schon hier. Das hatte der Boss mir aufgetragen, während du im Meeting warst. Wenn du irgendwelche Bücher oder Dekorationsstücke brauchst, sag mir Bescheid, und ich kümmere mich darum. Ich kann dir auch ein Mittagessen besorgen oder Kaffee, was du willst.«
Dann überreichte sie mir einen Schlüsselbund. »Das hier sind deine Schlüssel zum Gebäude, zu dieser Etage und zu deinem Büro. Ach, und der Toilettenraum befindet sich hinter der Tür neben meinem Schreibtisch.« Sie zog aus Spaß eine Schnute. »Wie’s aussieht, habe ich die Toilette jetzt nicht mehr für mich allein.«
»Ich werde mich bemühen, sie nicht allzu oft mit Beschlag zu belegen.«
»Okay, dann lass ich dich jetzt mal allein, damit du dich fertig einrichten kannst. Ich sag dir Bescheid, wenn Mr. Mervyn wieder da ist und dich sprechen möchte.«
Für jemanden in einer angeblich so wichtigen Position hatte ich bemerkenswert wenig zu tun. Aber ich sagte mir, dass sich das noch früh genug ändern würde. In der Zwischenzeit genoss ich es, ein Büro mit Fenstern zu haben und mit einer Tür, die man zumachen konnte. Auch ohne dass ich viel zu tun hatte, verging der Tag relativ-schnell. Merlin musste unser Gespräch auf Montag verschieben, da er von schwierigen Verhandlungen aufgehalten wurde. Plötzlich war es schon Zeit, nach Hause zu gehen, ohne dass ich an dem Tag mehr vorweisen konnte, als mein neues Büro bezogen zu haben. »Hast du Lust ein bisschen feiern zu gehen?«, fragte Trix, als ich auf dem Weg nach draußen an ihrem Schreibtisch vorbeikam.
»Ich muss nach Hause. Ich habe heute Abend mein erstes Date mit einem, der mein fester Freund werden könnte. Deshalb müssen meine Mitbewohnerinnen mich noch zurechtmachen.«
»Na, dann viel Glück.«
»Danke. Ich glaube, das kann ich brauchen.«
Wenn ich mich schon mit einen Typen treffen sollte, von dem Gemma absolut sicher war, dass er der Richtige war, war heute genau der passende Tag dafür. Die Ereignisse des Tages sorgten dafür, dass ich mich mutig und selbstbewusst fühlte, was schon mal besser war als die Art, wie ich sonst an solche Dates heranging.
Gemma war bereits zu Hause, als ich dort eintraf. Sie musste extra früher Feierabend gemacht haben. »Und? Freust du dich auf heute Abend?«, fragte sie.
Ich brauchte gar nicht so zu tun, als wäre ich aufgeregt. Ich musste nur den Grund meiner Unruhe kaschieren. »Ja. Heute ist ohnehin ein toller Tag.«
»Geh dich duschen. Danach kannst du mir alles erzählen, während ich dich frisiere und schminke.«
Eine halbe Stunde später saß ich in unserem Schlafzimmer vor der Frisierkommode. Meine Haare waren unter einem Handtuchturban verschwunden, und Gemma schminkte mich. »Ich lege nicht zu viel Make-up auf. Nur so viel, dass du hübsch aussiehst, aber nicht so wirkst, als wärst du in einen Farbtopf gefallen«, sagte sie. »Das wird Keith gefallen.«
»Er ist ein Mann. Wenn ihm irgendwelche Nuancen an meinem Make-up auffallen, ist er wahrscheinlich schwul.«
Sie tat so, als hätte sie mich nicht gehört. Sie war zu sehr damit beschäftigt, mir das Handtuch vom Kopf zu nehmen und mir die Haare zu kämmen. »Ich wünschte, wir hätten noch Zeit genug, dir
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