Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
Tollpatsch.« Im Hintergrund hörte ich das glockenhelle Lachen der Feen und vermutete sofort, dass hier magische Kräfte im Spiel gewesen waren.
Ich half Keith, das Wasser aufzuwischen, und sagte: »Der Kellner sollte vielleicht ein paar Bierdeckel unter den Tisch legen, damit er nicht mehr wackelt.«
Da für Keith die Angelegenheit damit offenbar erledigt war, versuchte ich, mir weiter keine Gedanken zu machen. Wenn das erste Date eine Katastrophe war, konnte das auch ein sehr verbindendes Erlebnis sein – wenn man es richtig anpackte. Glücklicherweise war der Service in diesem Restaurant ausgezeichnet, sodass wir schon bald von Kellnern umgeben waren, die unsere Servietten und unsere Wassergläser ersetzten. Kurz darauf kamen unsere Salate, und Keith gelang sogar der schwierige Balanceakt, gleichzeitig zu essen und Konversation zu machen. Ich wünschte mir, ich besäße ebenfalls diese Begabung, doch ich war abgelenkt und fragte mich, was Ari und ihre Freunde wohl als Nächstes im Schilde führten. Ich sollte es bald erfahren.
Einer der Spirits kam an unseren Tisch. Obwohl ich davon ausgehen konnte, dass Keith seine Flügel nicht sah, war mir unbehaglich dabei zumute. »Sir, wie ich sehe, haben Sie ein Problem mit Ihrem Tisch«, sagte der Spirit. Erst dann realisierte ich, dass er sich als Restaurantmanager ausgab. Aber wenn er einen Illusionszauber anwandte, konnte ich ja nicht sehen, wie er für Keith aussah. Nichts als die pure Realität zu sehen konnte ganz praktisch sein, aber in dieser Situation hätte es auch unangenehm enden können.
»Ach, schon gut. Jetzt ist alles wieder in Ordnung«, beschwichtigte Keith.
»Nein, Sir, ich muss darauf bestehen. Wir können nicht zulassen, dass so etwas passiert. Daher erzählen Sie mir bitte, was geschehen ist.« Ich hörte Ari im Hintergrund kichern.
»Na gut, also, ich glaube, dieser Tisch kippelt ein wenig.« Um es zu demonstrieren, versuchte er, den Tisch hin- und herzuwackeln, damit er sich bewegte, aber er stand völlig stabil. Feengelächter perlte durch den Raum. Konnte das eigentlich jeder hören, oder verbargen sie auch ihre Geräusche? Mir reichte es jetzt.
»Würdest du mich bitte für einen Moment entschuldigen?«, fragte ich, griff dann nach meiner Handtasche und lief zur Toilette. Im Vorbeigehen zischte ich Ari zu: »Ich muss mit dir reden.« Sie stand auf und folgte mir.
»Was machst du denn mit diesem Loser, Katie?«, fragte sie, bevor ich mich über ihre Einmischung beschweren konnte.
»Loser? Das ist der tollste Typ seit langem. Er hat echtes Potenzial, und ich mag ihn. Es wäre also äußerst freundlich, wenn du und deine Freunde aufhören könntet, uns zu stören.«
»Aber mit so einem willst du doch nicht zusammen sein.«
»Warum denn nicht? Gibt es etwas, was ich nicht weiß? Wenn er ein versteckter Oger wäre, müsste ich es doch wissen.«
Sie zuckte die Achseln. »Er ist einfach langweilig. Du hast was Besseres verdient. Wir tun dir bloß einen Gefallen.«
»Glaub mir, wenn ich mit einem Typen verabredet bin, der mir nicht gefällt, bin ich durchaus selbst in der Lage, ihn wieder loszuwerden. Aber dieser Mann gefällt mir. Zumindest war das so, bevor ihr mit euren Spielchen angefangen habt. Was macht ihr überhaupt hier? Ihr verfolgt mich doch nicht etwa, oder?«
»Ach, was. Ich wohne hier in der Nähe, wenn du dich erinnerst. Wir haben dich einfach gesehen und dachten, wir amüsieren uns ein bisschen.« Mir fiel auf, dass sie mir nicht in die Augen sah. Aber sie wirkte auch ein bisschen beschämt, und ich konnte nicht sagen, ob sie mir aus Verlegenheit auswich oder weil sie log. »Du bist mir doch nicht böse, oder? Ich wollte dich nicht verletzen.«
Ich seufzte. »Nein, ich bin dir nicht böse. Aber hör jetzt damit auf, okay?«
»Okay«, sagte sie widerwillig.
Als ich an unseren Tisch zurückkehrte, war der falsche Kellner verschwunden, und das Essen stand auf dem Tisch. »Na, das nenne ich perfektes Timing«, sagte ich und setzte mich wieder auf meinen Platz. Jetzt, wo ich keine Angst mehr vor magischen Störungen haben musste, konnte ich mich entspannen und den Abend genießen.
»Ich hatte schon Angst, du wolltest dich davonstehlen«, witzelte er.
»Nein, da besteht keine Gefahr«, erwiderte ich und wagte es sogar, ihm in die Augen zu sehen. Ich wünschte mir, ich könnte besser flirten. Schließlich wollte ich doch nicht, dass er dachte, ich wäre gar nicht interessiert. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um
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