Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
fünf Uhr heute Morgen habe ich einen Gegenzauber für diese Formel. Ich muss ihn nur noch in die Praktische Magie bringen, damit er für den Verkauf aufbereitet werden kann. Doch er richtet nur so lange etwas aus, bis Idris die Fehler in seiner Formel korrigiert hat. Danach muss ich noch einmal von vorn beginnen.« Klang nicht gerade so, als freute er sich darauf.
»Hat die Abteilung Prophetien und Verluste irgendwelche Erkenntnisse zu diesem Punkt?«
Minerva schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber in diesem Fall stochern wir völlig im Nebel. Es gibt überhaupt keine Anzeichen, geschweige denn welche, die man klar erkennen könnte. Es könnte wirklich alles passieren. Wir haben allerdings keine Hinweise auf bevorstehende größere Katastrophen, die Zivilisation scheint auf absehbare Zeit nicht ernsthaft gefährdet zu sein. Ich glaube also nicht, dass wir vor einer Apokalypse stehen, die das Leben, so wie wir es kennen, auslöschen wird. Aber ich kann nicht sagen, ob diesmal die Guten oder die Bösen gewinnen werden.« Sie zuckte die Achseln. »Tut mir leid, aber einen besseren Beitrag können wir gerade nicht leisten. Wir sind ungefähr so nützlich wie eine Gittertür an einem U-Boot, aber was soll man machen?«
Merlin faltete seine Hände auf dem Tisch. »Wir scheinen uns also insoweit behauptet zu haben, als es uns gelungen ist, eine unmittelbare Krise abzuwenden. Doch die Gefahr ist definitiv nicht gebannt. Mr. Palmer, können Sie absehen, was Idris tun wird, um seine Formel zu verbessern?«
»Ich könnte versuchen, sie selbst zu verbessern. Ich bezweifle, dass er völlig anders an die Sache herangehen würde als ich. Schließlich haben wir dieselbe Ausbildung genossen. Ich weiß nur nicht, ob mir das alles behagt. Denn ich stoße dabei in Gebiete der Magie vor, in die ich mich lieber nicht zu tief hineinbegeben würde.« Wenn ich mich nicht irrte, sprach Angst aus seinem Blick, doch er schaute rasch nach unten auf die Tischplatte, sodass ich es nicht mit Sicherheit sagen konnte.
Merlins Miene wurde ganz sanft. »Vielleicht können Sie diese Aufgabe ja Ihrem Stab überlassen und ihn währenddessen einfach nur beaufsichtigen.«
Owen nickte, ohne etwas zu sagen oder auch nur aufzuschauen. Mir fiel wieder ein, dass Rod erwähnt hatte, sie machten sich manchmal Sorgen, wozu Owen wohl alles fähig war. Wie es aussah, machte Owen sich selbst Sorgen. Hatte er Angst, bösartig zu werden, wenn er mit schwarzer Magie experimentierte? Für mich war gar nicht vorstellbar, dass er jemals zu etwas Bösem fähig sein könnte, aber es gab so vieles, was ich über die Zauberei und über Owen nicht wusste. Jetzt kannte ich ihn schon länger als einen Monat, und das einzige Persönliche, was ich von ihm wusste, war, dass er Baseball liebte.
»Was kann der Vertrieb tun, um sich auf eine zukünftige Krise einzustellen?«, fragte Merlin.
Mr. Hartwell machte ein düsteres Gesicht. »Wir werden weiter Druck auf die Ladenbesitzer ausüben und sie auf die Qualitätsunterschiede hinweisen. Aber wenn Idris diese Formel verbessert, wird uns das nicht mehr viel nützen. Außerdem besteht das Risiko, dass sie uns auffordern, Farbe zu bekennen, wenn wir damit drohen, uns aus ihren Läden zurückzuziehen. Solange wir in diesen Geschäften unsere Formeln anbieten, haben wir jedoch einen Vorwand, sie zu kontrollieren. Sobald wir uns daraus zurückziehen, werden wir nicht mehr nachvollziehen können, was Idris verkauft. Im Augenblick wissen wir wenigstens, wo wir alles, was auf den Markt kommt, sofort finden können.«
Merlin wandte sich an Dortmund, den Zwerg aus der Buchhaltung. »Möglicherweise müssen wir ein extra Budget bereitstellen. Wie sieht es mit finanziellen Mitteln dafür aus?«
»Wir haben jede Menge Goldreserven. Unsere Aktien liefen bis vor kurzem nicht so gut, aber dank eines heißen Tipps von Minervas Leuten geht es wieder aufwärts. Wir haben also genug Geld, um das zu tun, was wir tun müssen. Wenn wir es jetzt nicht ausgeben, wird es uns in Zukunft vielleicht auch nicht mehr viel nützen. Wie Hartwell schon sagte: Die Umsatzzahlen sind gut. Es tut uns nicht weh.«
»Nun denn. Wie es aussieht, sind wir so gut präpariert, wie wir es unter den gegebenen Umständen sein können.«
Mir fiel auf, dass Merlin Gregor noch gar nicht angesprochen hatte. Ich hatte erwartet, er würde über einige Verifizierungsprojekte berichten. Zum Beispiel darüber, ob die Suche der Verifizierer nach weiteren Eindringlingen
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