Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
entfernt.
Unser Kellner kam und fragte: »Darf ich Ihnen unseren Dessertwagen präsentieren?«
»Nein, danke. Die Rechnung, bitte«, sagte Keith, ohne zu zögern. Mein Mut sank. Das war definitiv ein schlechtes Zeichen. Als der Kellner gegangen war, fügte er hinzu: »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn wir es für heute dabei belassen. Ich habe morgen sehr früh einen Termin.« Mit anderen Worten: Ich wurde abserviert, und ich konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. An seiner Stelle hätte ich auch zugesehen, dass ich mich loswerde. Trotzdem war ich riesig enttäuscht.
Sobald der Kellner mit der Rechnung kam, bezahlte Keith in bar. Dann geleitete er mich vor die Tür. »Es war nett, dich kennen zu lernen, Katie. Das war ein, äh, interessanter Abend.«
Ich zuckte zusammen. »Tut mir leid.« Ich hätte ihm gern gesagt, dass mir so etwas nicht besonders häufig passierte. Aber das Problem war, dass mein Job so etwas wahrscheinlich einfach mit sich brachte. »Jedenfalls vielen Dank für die Einladung.«
»Tja, nun. Ich rufe dich an.« An seinem Tonfall ließ sich ablesen, dass er nicht die Absicht hatte, es wirklich zu tun. Die Tatsache, dass er schnellen Schrittes um die Ecke verschwand, unterstrich diesen Eindruck noch. So blieb ich mit Jeffs gigantischem Rosenstrauß in der Hand allein auf dem Gehsteig zurück. Wie es aussah, war ich von der kleinen Schwester zum Freak aufgestiegen. Was ebenfalls bedeutete, dass es kein zweites Date geben würde. Nach einem Seufzen des Bedauerns machte ich mich auf den Heimweg.
Während ich so ging, grübelte ich über meine Situation nach. Ich saß in der Falle zwischen zwei Welten und gehörte weder der einen noch der anderen wirklich an. Ich entstammte nicht der magischen Welt und wenn ich mir die Realität eines Lebens in der magischen Welt so ansah, zum Beispiel das Frösche-Küssen, war ich darüber auch heilfroh. Doch weil die magische Welt die unschöne Angewohnheit hatte, auf den Rest meines Lebens überzugreifen, konnte ich auch nicht einfach nur normal sein. Wenn mein Privatleben vorher schon kompliziert gewesen war, dann war es jetzt ein einziges Chaos. Ich erneuerte meinen Griff um die Rosen und rang nach Luft, als ich mich aus Versehen an einem Dorn stach. Ich blieb stehen, um an meinem Finger zu saugen und trat beiseite, um die Person vorbeizulassen, die hinter mir ging. Ich erstarrte, als die Schritte hinter mir ebenfalls verklangen.
Mein Puls begann zu rasen. Ich ging weiter, diesmal schneller. Jetzt hörte ich keine Schritte mehr. Vielleicht hatte ich sie mir nur eingebildet, oder vielleicht war da jemand hinter mir einfach in ein Gebäude oder eine Seitenstraße abgebogen. Aber dieser Gedanke beruhigte mich nicht sehr.
Ich kannte mich genug aus, um zu wissen, dass man am besten sofort einen sicheren Ort ansteuerte, wenn man sich bedroht fühlte, und zwar bevorzugt einen, der hell erleuchtet und voller Menschen war. Vorn an der Straße war ein Drugstore, der rund um die Uhr geöffnet hatte, und normalerweise hielt sich da immer mindestens ein Bulle auf, um sich einen Snack oder ein Mittelchen gegen übersäuerten Magen zu besorgen. Ich brauchte nur noch einen Block weiterzugehen, den Laden zu betreten und lange genug darin herumzulaufen, um sicherzugehen, dass mir keiner folgte. Wenn ich dann immer noch nervös wäre und ein Polizist da, könnte ich vielleicht einen auf Südstaatenschönheit machen und ihn dazu überreden, mich nach Hause zu bringen. Der Weg war ja nicht weit.
Einen Plan zu haben gab mir gleich ein besseres Gefühl. Ich zog meine Handtasche fester an mich und fragte mich, ob ich den Rosenstrauß wohl als Waffe einsetzen konnte, wenn ich fest genug damit zuschlug. Dann ging ich entschlossenen Schrittes auf den Drugstore zu.
Ich hatte die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als ich plötzlich ein charakteristisches Prickeln und einen Druck in der Luft verspürte. Irgendjemand wandte magische Kräfte an. Auch wenn mir das nicht viel anhaben konnte, machte es mich nervös. Magie hatte keinen direkten Einfluss auf mich, aber vielleicht versuchte ja jemand, diesen Kontrollzauber von Idris auf mich anzuwenden, weil er nicht wusste, dass ich immun war? Das musste ich Merlin und Owen erzählen.
Ich zwang mich weiterzugehen. Ich musste nur noch ein paar Schritte bis zur Ecke und über die Straße, dann war ich in Sicherheit.
Da spürte ich erneut dieses Prickeln, gefolgt von einem Windstoß und einem lauten Knall. Irgendetwas Schwarzes
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