Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
versucht?« Rods Tonfall ließ mich erneut schaudern. »Aber Sie spielen ebenfalls eine Schlüsselrolle, ob Sie wollen oder nicht. Und es sieht Phelan Idris äußerst ähnlich, dass er gern Genaueres darüber wissen will, was Ihre Aufgabe ist. Seine Leute sind Ihnen schon eine ganze Weile auf den Fersen. Und wir beobachten sie dabei, wie sie Sie beobachten.«
»Also war es überhaupt kein glücklicher Zufall, dass Sie und Ari und ihre Gang heute Abend da waren?«
»Nein, nicht im Geringsten. Ari sollte Sie in dem Restaurant im Auge behalten, aber es ist Ihnen gelungen, das Lokal so schnell zu verlassen, dass sie keine Chance hatte, sofort hinterherzukommen.«
»Ich hatte ein katastrophales Date«, erklärte ich. »Ich werde also von denen verfolgt? Ich verstehe das immer noch nicht so ganz. So wichtig bin ich doch gar nicht. Ich habe lediglich ein paar gute Ideen und verfüge über einen bodenständigen, gesunden Menschenverstand.«
»Begreifen Sie denn nicht, wie selten so etwas ist? Aber ich glaube, Idris hat vor allem das Problem, dass er Sie nicht richtig einschätzen kann. Sie sind eine unbekannte Größe für ihn. Er will mehr über Sie herausfinden. Und er möchte Ihnen Angst einjagen.«
Ich trank meinen Tee aus. »Na, das hat auf jeden Fall funktioniert. Ich bin noch nie überfallen worden, und es ist auch wirklich kein Spaß, das sage ich Ihnen.«
Er legte eine Hand auf meinen Arm. »Wir hätten Verständnis dafür, wenn Sie von all dem die Nase voll hätten. Es ist nicht Ihre Auseinandersetzung, und es gibt keinen Grund, weshalb Sie sich deshalb gefährden sollten. Wir haben die Möglichkeit, Ihnen ein Zeugnis auszustellen, das keinerlei Verdacht aufkommen lassen wird. Und ich kenne Leute in anderen Firmen, sodass wir Ihnen auch einen neuen Job besorgen könnten. Fühlen Sie sich nicht verpflichtet, bei uns zu bleiben. Ich weiß, wir haben eventuelle Gefahren, die dieser Job mit sich bringen könnte, in unseren Vorgesprächen nie erwähnt. Es ist also allein unsere Schuld, dass Sie nun diese unangenehme Überraschung erleben.«
Ich dachte über das nach, was er gesagt hatte. Wollte ich denn in ein normales Leben zurückkehren und in einer Firma arbeiten, wo man den Kaffee noch wirklich kochen musste? Dann hätte ich wieder Kollegen, die vielleicht mal einen Koller bekamen, sich dabei aber nicht gleich in Monster verwandelten. Doch wenn es um die wirklich wichtigen Dinge ging, würde ich wieder nicht gefragt werden. Sicher, mein Leben würde dadurch beträchtlich einfacher werden. Ich würde wieder mit meinen Freundinnen über meine Arbeit reden können, und ich brauchte keine Angst zu haben, dass meine Dates buchstäblich verhext wurden.
Aber konnte ich einfach so tun, als wüsste ich nicht, was los war? Wenn Idris mich so wichtig fand, dass er mir dringend das Handwerk legen wollte, dann war ich vielleicht wichtiger, als ich dachte. Diese Sache war weitaus größer als ich, und jetzt, wo ich wusste, was auf dem Spiel stand, konnte ich mich nicht einfach umdrehen und gehen. Egal ob ich magische Fähigkeiten hatte oder nicht, dies war auch mein Kampf, und ich wollte ihn bis zum Ende durchstehen.
Ich schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in die Tüte. Jetzt haben die mich erst richtig angestachelt.«
Er grinste. »Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen. Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden Sie weiterhin beschützen. In diesen Zeiten müssen wir alle aufeinander Acht geben.«
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. »Ist das der Grund, warum Owen jeden Morgen mit mir zur Arbeit fährt?«
»Ja, er ist ebenfalls zu Ihrem Schutz abgestellt, mit dem positiven Nebeneffekt, dass Sie auch jeden sehen können, der sich getarnt an ihn heranmacht.«
»Oh.« Ein bisschen enttäuschte es mich schon, dass seine Aufmerksamkeit so gar keine persönlichen Motive haben sollte.
»Noch ein bisschen Tee?«, fragte Red.
Ich betrachtete meinen leeren Becher und versuchte meinen Zustand einzuschätzen. Ich konnte immer noch nicht nach Hause gehen. Außerdem wusste ich nicht, was schlimmer war: Gemma erklären zu müssen, warum der perfekte Mann, mit dem sie mich zusammengebracht hatte, mich nie mehr wiedersehen wollte, oder erzählen zu müssen, dass ich überfallen worden war. »Ja, gern«, antwortete ich und reichte ihm den Becher.
Als er mit frischem Tee ins Wohnzimmer zurückkehrte, sagte ich: »Es gibt etwas, wobei Sie mir vielleicht helfen können.«
»Ja, gern. Wenn ich etwas für Sie tun
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