Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
gar in einer anderen Welt lebten, nicht immer offensichtlich war.
Ach, zum Teufel, es war einen Versuch wert. Ich räusperte mich. »Ich hätte da vielleicht eine Idee.«
Alle Köpfe im Raum flogen zu mir herum, und eine Sekunde lang bereute ich es, den Mund aufgemacht zu haben. »Möglicherweise haben Sie das ja längst bedacht, und ich habe es nur nicht mitbekommen.« Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und wünschte mir, ich hätte ein Glas Wasser bei der Hand, um meine plötzlich trockene Kehle zu befeuchten. »Wie Sie wissen, hat meine Welt ihre eigenen Machtinstrumente. Und wie die Magie kann man einige von ihnen für gute wie für schlechte Ziele einsetzen. Anwälte zum Beispiel.«
Mich trafen verständnislose Blicke. Aber ich musste ihnen bestimmt nicht erklären, wozu es Juristen gab. »Was sollen denn Anwälte ausrichten können, wenn es darum geht, den Missbrauch von Magie zu stoppen?«
»Anwälte können so ziemlich alles unterbinden. Ziehen Sie wegen irgendetwas vor Gericht, und jahrelang geht gar nichts mehr weiter. Vielleicht verschafft Ihnen das ja die Zeit, die Sie brauchen, um einen Gegenzauber für diese Formel zu finden. Ich bin keine Expertin, aber vielleicht liegt hier eine Verletzung des Rechts am geistigen Eigentum vor.«
»Was ist das?«, fragte Owen. Das Aufflackern von Hoffnung in seinen Augen gab mir den Mut weiterzureden.
»Alles, was ein Angestellter entwickelt, während er der Firma angehört, ist Eigentum der Firma, nicht des Angestellten. Sicherlich steht so etwas auch in Ihren Arbeitsverträgen.«
Owen nickte. »Vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung.«
»Der Grund, warum es diese Klauseln gibt, ist folgender: Man möchte verhindern, dass ein Angestellter während seiner Arbeitszeit mit Mitteln der Firma etwas entwickelt, um es anschließend selbst zu vertreiben. Und genau das scheint Idris doch zu tun. Er nimmt etwas, das er hier entwickelt hat, und benutzt es, um seine eigenen Produkte zu kreieren. Möglicherweise können Sie dem aber Einhalt gebieten.«
»Und wie sollen wir das machen?«, fragte Merlin.
»Ich weiß es nicht genau, aber ich kenne vielleicht jemanden, der es weiß. Ich werde dem nachgehen. Dazu brauche ich allerdings ein paar Tage Zeit.« Damit brachte ich mich in eine ganz schön prekäre Lage, denn schließlich gründete meine tolle Idee, die die Welt retten sollte, auf einem ehemaligen Blind Date einer meiner Freundinnen. Andererseits entsprach die vorliegende Situation exakt der, die Marcias Tischpartner Ethan mir damals während des Dinners beschrieben hatte.
»Bitte prüfen Sie das nach und berichten Sie uns dann so bald wie möglich.«
Die Sitzung löste sich auf, und wir kehrten alle in unsere jeweiligen Büros zurück. Nachdem die anderen meine Idee mit dem Marketing durchgewunken hatten, war ich wahnsinnig froh und stolz gewesen, doch jetzt war mir mulmig zumute. Was, wenn es nicht funktionierte? Es stand schrecklich viel auf dem Spiel, dafür dass wir von etwas so Vagem abhängig waren.
Ich beschloss abzuwarten, bis ich nach Hause gehen und mit Marcia reden konnte. An diesem Abend versammelten wir drei Mädels uns um den Esstisch, und wieder wurde mein Date vom Freitagabend durchgekaut. »Ich weiß ja nicht, was du mit dem armen Kerl angestellt hast, Katie, aber er hat mich heute nicht eines Blickes gewürdigt«, erzählte Gemma lachend.
»Ach, der hat bestimmt nur Sorge, dass sie geknickt ist, wenn sie hört, dass er sie doch nicht anrufen will«, sagte Marcia.
»Tut mir echt leid, dass es mit ihm nicht gut lief, Katie-Schatz. Wir versuchen es einfach nochmal«, erklärte Gemma und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. »Vielleicht hat Philip ja einen Freund, der in Frage kommt.«
Philips Freunde bereiteten sich wahrscheinlich gerade auf den Winterschlaf vor – oder darauf, was Frösche sonst im Winter so taten. Oder aber sie saßen im Altersheim, wenn sie aus seiner Zeit vor dem Froschstadium stammten. »Ich hab vielleicht eine Idee«, sagte ich, denn eine bessere Einleitung konnte ich kaum kriegen. »Marce, du hast doch nicht vor, diesen Ethan anzurufen, mit dem du vor einer Weile mal zusammengewürfelt wurdest, oder?«
Sie runzelte die Stirn. »Wer soll das sein?«
»Dieser Anwalt. Groß, Brille, neunmalklug. Das war an dem Abend, an dem wir alle zusammen mit Connie und Jim ausgegangen sind.«
Sie verzog das Gesicht. »Den? Den findest du gut?«
»Du würdest es mir also nicht verübeln, wenn ich es
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