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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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untergraben. Ich hoffe allerdings, dass es so weit nicht kommt. Wir werden nicht zulassen, dass es so weit kommt.«
    Ich fühlte mich durch seine Worte ungeheuer motiviert, und gleichzeitig machten sie mir ein wenig Angst. Nichts zu wissen kann manchmal doch ganz erleichternd sein. Aber wäre ich wirklich glücklicher gewesen, wenn ich so gar keine Ahnung gehabt hätte, welcher Gefahr meine Welt ausgesetzt war? Auf diese Art hatte ich wenigstens die Chance, irgendetwas zu tun, um dieser Gefahr zu begegnen. Es gab schließlich nicht viele Probleme auf der Welt, zu deren Lösung ich einen bedeutenden Beitrag leisten konnte.
    »Aber wir werden erst am Montag mit der Arbeit beginnen«, sagte Merlin. »Jetzt müssen wir uns alle erst einmal ausruhen. Ich danke Ihnen allen für das, was Sie heute Morgen geleistet haben.«
    Ethan verließ zuerst den Raum, dann bat Merlin mich, dafür zu sorgen, dass Owen gut nach Hause kam. Ich beschloss, dass jetzt nicht die Zeit für Knauserigkeiten war, und ließ Sam ein Taxi für uns heranwinken. Keiner von uns beiden sagte einen Ton, als wir da so zusammen auf dem Rücksitz saßen. Owen sah mehr als geschafft aus, aber nach Ansicht des Heilers würde er bald wieder gesund sein. Er brauchte einfach nur Ruhe.
    Das Taxi hielt in Owens Straße vor einer Reihe   eleganter Stadthäuser. Owen beharrte darauf, dass ich im Taxi sitzen blieb und mich auf dem direkten Weg nach Hause bringen ließ, doch ich lehnte ab: »Nein, ich laufe das letzte Stück. Außerdem ist es bei all den Einbahnstraßen sogar schneller, wenn man zu Fuß geht.«
    Wir blieben einen Moment schweigend auf dem Gehsteig stehen und schauten dem Taxi hinterher. »Was für ein Tag, nicht wahr?«, sagte er nach einer Weile.
    »Ja, das kann man wohl sagen. Sie waren unglaublich. Ich hatte ja keine Ahnung, wozu Sie fähig sind. Ich weiß immer noch nicht, ob ich das mit der Magie alles so richtig begriffen habe.«
    Er wurde rot, was ich als gutes Zeichen wertete, denn es bedeutete, dass wieder Farbe in sein Gesicht zurückkehrte. »Sie waren aber auch nicht so übel.«
    »Ach, das war nur ein glücklicher Wurf«, gab ich achselzuckend zurück und spürte, dass auch meine Wangen zu glühen anfingen.
    Es entstand eine unangenehme Pause, und ich fragte mich, ob ich mich einfach verabschieden sollte oder ob zwischen uns noch etwas gesagt werden musste. In Büchern und Filmen war dies immer der Moment, wo der ramponierte, verletzte Held der Heldin seine wahren Gefühle offenbarte. Aber ich nahm an, dass ein Mann, der im wirklichen Leben so ramponiert, verletzt und erschöpft war wie Owen, nur noch eins wollte – ins Bett gehen, und zwar allein. Das hieß, dass es das Beste war, wenn ich mich nun verabschiedete. »Dann also bis Montag. Ruhen Sie sich mal richtig aus, okay?«, sagte ich und wandte mich zum Gehen.
    »Katie?«
    Mein Herz klopfte so heftig, dass es wehtat – jetzt wusste ich erst, was es wirklich hieß, Herzklopfen zu haben. Ich drehte mich um.
    Er schaute mir ausnahmsweise direkt in die Augen. »Danke. Ich verdanke Ihnen mein Leben.«
    Ich fragte mich, ob ihn das innerhalb der magischen Welt zu irgendetwas verpflichtete und ob er mir jetzt wohl ein paar Wünsche erfüllen musste. Ich hätte gern eine flapsige Bemerkung in diese Richtung gemacht, aber er sah mich so ernst an. Wenn ich es recht bedachte, stand er ja auch unter starkem Drogeneinfluss. Da wäre es nicht fair gewesen, ihm auch noch Verständnis für Sarkasmus abzuverlangen. »Gern geschehen«, war alles, was ich sagte. Das war es dann wohl schon mit den Gefühlsäußerungen gewesen, auf die ich gehofft hatte. Mehr gab es anscheinend nicht auszudrücken.
    Er lächelte. »Ich bin froh, dass Sie den Job bei uns angenommen haben. Aber das versteht sich ja jetzt wohl von selbst.«
    »Ich bin auch froh.« Während ich das aussprach, merkte ich, dass ich es ehrlich meinte. Auch wenn ich das Angebot, vorzeitig aus dem Job auszuscheiden, ausgeschlagen hatte, hatte ich noch gar nicht weiter darüber nachgedacht, ob ich nun eigentlich froh war, dass sich mir diese Chance eröffnet hatte, oder nicht. Aber inzwischen konnte ich mir ein Leben ohne Owen, Merlin, Rod und all die anderen und ohne eine Erklärung für all die seltsamen Dinge, die ich sah, gar nicht mehr vorstellen. Klar, es machte mein übriges Leben ganz schön kompliziert, und ich fand es auch grässlich, dass ich niemandem von meinen Erlebnissen erzählen konnte. Doch das war ein geringer Preis, den ich

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