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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Seitenstraße ein, die offensichtlich doch existierte, obwohl sie in keiner Karte verzeichnet war. Wieder tauchte vor mir dieses Gebäude auf, das wie ein mittelalterliches Schloss aussah und dessen Eingang  eher zu einer Kathedrale als zu einem Bürogebäude zu gehören schien. Doch das Schild an der Wand direkt neben den riesigen Holztüren trug dasselbe Firmenzeichen wie Rods Visitenkarte, also musste ich dort richtig sein.
    Auf dem Portikus über der Tür hockte ein Gargoyle, und ich hätte schwören können, dass er mir zuzwinkerte, während ich meinen Mut zusammennahm und auf die Tür zuging. Ich streckte die Hand aus, um die Tür aufzudrücken, doch bevor ich sie berührte, schwang sie von selbst auf.
    Im Innern war es schummrig. Licht fiel fast ausschließlich durch die Buntglasfenster hoch oben in der Wand hinein. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich einen Wachmann an einem erhöht gelegenen Tisch in der Mitte der Eingangshalle. Statt der Pseudopolizeiuniform aus Polyester, die solche Sicherheitsbeamte normalerweise anhaben, trug dieser eine prächtige Livree, in deren Ärmel über den Handgelenken das Firmenzeichen eingestickt war.
    Ich trat an den Tisch vor und sagte: »Ich bin Kathleen Chandler. Ich habe um zehn Uhr einen Termin bei Rodney Gwaltney von der Personalabteilung.«
    Er fuhr mit dem Daumen über eine Seite in dem riesigen Buch, das aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch lag, dann sagte er: »Ah, ja, Miss Chandler. Sie werden bereits erwartet.« Er legte seine Handfläche auf eine Kristallkugel, die auf dem Schreibtisch platziert war, und sagte leise: »Rod, Ihr Besuch ist da.« Also, das war doch mal eine originelle Gegensprechanlage! Die Kristallkugel wurde von einer Drachenskulptur aus Zinn gehalten, die mich an ein Ding erinnerte, das ich einmal auf einem Renaissance-Trödelmarkt gesehen hatte. Die Kugel leuchtete auf, dann schaute der Wachmann wieder zu mir hin und meinte lächelnd: »Er ist in einer Sekunde bei Ihnen.«
    Rod brauchte gar nicht lange, um über die weitläufige Treppe im hinteren Teil der Empfangshalle herunterzukommen. »Schön, Sie zu sehen, Katie«, begrüßte er mich. »Hier geht’s lang.« Er begleitete mich zur Treppe und sagte im Gehen: »In diesem Gebäude gibt es leider keine Aufzüge. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, die Treppe zu nehmen.«
    »Das schaffe ich schon. Zu meiner Wohnung gibt’s auch keinen Fahrstuhl«, erwiderte ich und folgte ihm.
    War ich vorher neugierig gewesen, dann war ich jetzt gespannt wie ein Flitzebogen. Was mochte das für eine Firma sein, die ihren Sitz in einem solchen Gebäude hatte? Alles, was mit High-Tech-Industrie zu tun hatte, konnte ich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen. Mir fiel wieder ein, dass Owen neulich von der Zeit vor Einführung der Computer gesprochen hatte. Vielleicht irgendwas mit Finanzen? Das wäre in dieser Gegend nicht weiter ungewöhnlich gewesen. »Ulkiger und ulkiger«, murmelte ich leise vor mich hin.
    »Was war das denn?«, fragte Rod.
    »Ach, nichts. Ich fühle mich gerade bloß ein wenig wie Alice.«
    Oben angekommen standen wir vor einer Tür, die fast genauso beeindruckend aussah wie das Eingangsportal. »Na, dann willkommen im Wunderland, Alice«, sagte er, als die Tür aufschwang.
    Ich bin nicht mal sicher, ob Alice geglaubt hätte, was ich im Inneren dieses Raums sah.

 
    Ich fühlte mich, als wäre ich in eine Broadwayreife Camelot-Aufführung hineingestolpert. Das da war kein Konferenzraum. Es war eine gigantische Halle mit hoch aufragenden gotischen Maßwerkfenstern, in deren bunten Scheiben Wappen prangten. Von der Balkendecke hingen Banner herab, und in der Mitte stand ein riesiger runder Tisch.
    Um diesen Tisch herum saß eine Auswahl von so ziemlich allen Sorten von schrägen Figuren, die mir in New York begegnet waren – die außer mir aber niemand bemerkt zu haben schien. Ein paar Frauen mit Feenflügeln waren darunter, mehrere Gestalten mit spitzen Elfenohren und einige winzige Zwerge. Sie sahen aus wie die, die mir in den Parks der Stadt aufgefallen waren und die ich für eine merkwürdige Art von Animatronik-Zierfiguren gehalten hatte. Damit sie an den Konferenztisch heranreichen konnten, saßen diese Zwerge auf Kissenstapeln, die sich auf ihren Stühlen auftürmten. Die Feen dagegen schwebten einige Zentimeter über ihren Sitzen.
    Entweder feierte diese Firma einen Monat vor der Zeit Halloween und ich war in eine kunstvoll ausgestattete Kostümparty

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