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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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hineingeplatzt, oder da ging etwas sehr, sehr Sonderbares vor sich. Ich tippte auf Letzteres. Denn mir war zwar klar, dass sich jeder ein Paar Flügel umbinden oder seine Ohren mit Plastikaufsätzen spitz machen konnte, aber dass jemand auf die Größe eines Zwerges schrumpfte, war ganz und gar unmöglich. Und die hier waren eindeutig lebendige Wesen und kein Rasenschmuck.
     
    In diese Freakshow mischten sich ein paar Leute in Businesskleidung. Ich erspähte Owen, der in seinem marineblauen Nadel-Streifenanzug außerordentlich gut aussah. Er lächelte mich kurz an, zog dann den Kopf ein und wurde knallrot.
    Rod räusperte sich und wies in einer schwungvollen Geste auf mich. »Verehrte Damen und Herren, liebe Wesen, ich möchte Ihnen gern Miss Kathleen Chandler vorstellen. Für ihre Freunde auch Katie.«
    Ich fühlte etwa zwanzig Augenpaare auf mich gerichtet, weil alle im Raum sich zu mir umdrehten. Ich wurde verlegen, setzte das breiteste Lächeln auf, das ich hinkriegte, und wedelte mit meinen Fingern unbeholfen in ihre Richtung. Rod trat einen Schritt vor, um mir einen Stuhl anzubieten. Nachdem ich Platz genommen hatte, half er mir, den Stuhl an den Tisch heranzuschieben, dann setzte er sich neben mich.
    Er faltete seine Hände auf dem Tisch zusammen und war mit einem Mal eher formvollendeter leitender Angestellter als schmieriger Aufreißer. »Wie Sie alle wissen, haben wir in den letzten Wochen unsere Anstrengungen, neues Personal zu rekrutieren, erheblich verstärkt«, begann er. »Bedauerlicherweise sind immune Menschen rar gesät, und sie halten in dieser Stadt zudem nicht lange durch. Die neuen psychosehemmenden Medikamente arbeiten uns auch nicht gerade in die Hand, da sie die Immunität offenbar aufheben und die Menschen wieder anfällig machen. Dadurch wird der Pool noch weiter verkleinert.«
    »Wir arbeiten bereits an Gegenmaßnahmen«, meldete Owen sich zu Wort. Er hatte offensichtlich auf Geschäftsmann umgeschaltet, denn er sprach klar und deutlich und sein Gesicht verfärbte sich diesmal nicht.
    »Bis dahin stehen wir jedoch vor ziemlich großen Problemen«, fuhr Rod fort. »Wir brauchen Immune im Augenblick dringender als je zuvor, und so viele sind von ihnen gar nicht mehr aufzutreiben. Was unsere Miss Chandler zu so einem raren Fund macht. Sie ist nicht nur vollständig immun, wie alle unsere Tests ergaben, sondern sie konnte sich offenbar auch ihre geistige Gesundheit und ihren gesunden Menschenverstand bewahren.«
    Das mit der geistigen Gesundheit war möglicherweise ein wenig voreilig von ihm. Mir kam es so vor, als hätte ich sie irgendwo draußen auf der Straße zurückgelassen. Ich muss genauso verwirrt ausgesehen haben, wie ich mich fühlte, denn ein älterer Herr, der mir am Tisch gegenübersaß, meinte plötzlich: »Sie ist offensichtlich noch nicht gebrieft worden.«
    Rod nahm sofort Haltung an, woraus ich schloss, dass der andere hier der Häuptling sein musste. Er war ein distinguiert aussehender Herr mit silbergrauen Haaren und einem sehr gepflegten silbergrauen Vollbart. Er musste schon ziemlich betagt sein, aber es war schwer zu sagen, wie alt er war. »Nein, Sir«, stammelte Rod, von dessen Großtuerei jetzt endgültig nichts mehr übrig war. »Ich dachte, es wäre das Beste, damit zu warten, bis …«
    Der Boss fiel ihm ins Wort. »Bis sie diese wertvolle geistige Gesundheit eingebüßt hat, auf die Sie so stolz waren?«, fragte er in einem ernsten, jedoch nicht ungehaltenen Ton. Dann wandte er sich an mich. »Ich glaube, wir schulden Ihnen die ein oder andere Erklärung, meine Liebe.« Seine Stimme klang tief und volltönend, und ein klein wenig rau, so als hätte er schon lange nicht mehr gesprochen. Mir war so, als hätte ich einen leichten Akzent herausgehört, aber ich konnte ihn nicht einordnen. Was Akzente anging, konnte ich allenfalls erkennen, aus welchem Teil von Texas jemand kam.
    »Glauben Sie an Magie?«, fragte er mich. Nicht gerade eine Frage, die man in einem Vorstellungsgespräch erwartet. Deshalb wusste ich darauf nichts zu erwidern. Es schien aber ohnehin eine rhetorische Frage gewesen zu sein. Was auch gut so war, denn ich konnte gar nicht antworten, da meine Kinnlade an der Tischplatte klebte. »Was ist mit Elfen und Feen? Halten Sie die für real, oder sind das für Sie bloß Märchengestalten?«
    Schließlich nahm mein Hirn seine Arbeit wieder auf. »Na ja, bis vor ein paar Minuten hätte ich noch geantwortet, sie sind nicht real. Aber irgendetwas sagt mir,

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