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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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machte mir sofort Sorgen, mein Image kleinstädtischer Ehrlichkeit könnte darunter leiden, dass ich das so bereitwillig zugab. »Ich hab bis jetzt noch nie einen Tag gefehlt«, erklärte ich eilig. »Aber wenn Sie meine Vorgesetzte kennen würden, wussten Sie, dass die mir ein oder zwei Tage Erholung schuldig ist.« Hoppla. Soeben hatte ich wieder etwas getan, was in einem Vorstellungsgespräch absolut tabu war: Ich hatte mich über meine aktuelle Chefin beklagt. Aber es schien ihnen egal zu sein.
    »Großartig. Dann wäre das also ausgemacht. Wir sehen Sie am Donnerstagmorgen um zehn.« Er überreichte mir eine Visitenkarte, auf die in gotischer Schrift MMI gedruckt war und darunter sein Name und die üblichen Kontaktdaten. »Die Adresse steht hier drauf, aber es kann sein, dass es schwer zu finden ist, darum lassen Sie es mich für Sie aufmalen.« Er nahm die Karte zurück, drehte sie um und fertigte eine Skizze mit verschiedenen Straßen und Orientierungspunkten an. »Fragen Sie einfach nach mir, wenn Sie am Empfang sind«, sagte er, als er mir die Karte zurückgab.
    Ich verstaute sie vorsichtig in meiner Handtasche, dann standen wir alle auf, um zu gehen. Rod reichte mir als Erster die Hand. »Ich freue mich, dass Sie sich doch noch entschieden haben, sich mit uns zu treffen«, sagte er.
    »Ich dachte mir, entweder ich mach’s, oder Sie treiben mich noch in den Wahnsinn.«
    »Da lagen Sie wahrscheinlich gar nicht so falsch«, erwiderte er, ohne zu lachen oder zu grinsen. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viel Wert meine Vorgesetzten darauf legen, Sie an Bord zu holen.«
    Owen kam um den Tisch herum und schüttelte meine Hand. »Ich freue mich darauf, Sie bald im Team zu haben«, sagte er leise und sah mir zum ersten Mal in die Augen, um daraufhin sogleich vom Hemdkragen bis zu den Haarwurzeln rot anzulaufen. Er hatte die allerschönsten dunkelblauen Augen, doch was nützten sie ihm, wenn er sie anderen nicht zeigte? Er und Rod bildeten schon ein seltsames Team. Rod benahm sich wie jemand mit Owens Aussehen, und Owen benahm sich, als sähe er aus wie Rod. Vielleicht hatten sie irgendwann in ihrer Vergangenheit mal an einem wissenschaftlichen Experiment teilgenommen, das danebengegangen war.
    »Also, dann bis Donnerstag«, sagte ich. Ich war so durcheinander, dass ich vergaß, meinen texanischen Akzent zu verbergen. Dann drehte ich mich, noch ganz schwindlig im Kopf, um und lief über den Broadway in Richtung meiner Wohnung. Als ich außer Sichtweite des Coffee Shops war, hielt ich nochmal kurz an, um meine bequemen Schuhe anzuziehen.
    Wieder einmal war ich froh über den fast einstündigen Heimweg. Ich musste nachdenken. Zum einen musste ich mir was einfallen lassen, wie ich meinen Mitbewohnerinnen beibringen konnte, dass ich nun doch auf dieses Jobangebot einging. Aber damit wollte ich noch warten, bis ich den Job in der Tasche hatte. Zunächst brauchte ich erst mal einen Grund, warum ich so spät nach Hause kam, aber dafür fand man in New York ganz leicht eine Erklärung.
    Selbst Marcia, unser Workaholic, war schon zu Hause, als ich dort eintraf. Sie und Gemma schauten vom Sofa auf, wo sie es sich mit ihrem Essen vom China-Imbiss bequem gemacht hatten. »Du kommst aber spät«, kommentierte Marcia. »Hat Monstermimi dir das Leben mal wieder zur Hölle gemacht?«
    »Das kann mal wohl sagen«, gab ich zurück, schleuderte meine Schuhe von mir und ließ meine Handtasche und meine Aktentasche fallen. »Ich hab auf dem Heimweg noch einen kleinen Schaufensterbummel gemacht, um mich zu erholen.«
    »Und hast nichts gekauft?«, fragte Gemma und zog eine Augenbraue hoch. »Ich bewundere deine Zurückhaltung.« Ich sah davon ab, ihr zu erklären, dass man sich leicht in Zurückhaltung üben konnte, wenn man kein Geld zum Ausgeben hatte. Sie klopfte neben sich auf das Sofakissen. »Nimm dir was. Wir haben jede Menge Kung Pao.«
     
    Mimi war die Nächste, die ich täuschen musste, aber das würde mir nicht allzu schwer fallen. Am nächsten Morgen trug ich kein Make-up, damit ich blass und kränklich aussah. Als ich nach Lower Manhattan hineinlief, hielt ich Ausschau nach dem Gebäude, das MMI beherbergen sollte. Rods Skizze zufolge lag es gegenüber vom City Hall Park und dann am Ende einer Seitenstraße.
    Ich stolperte über meine eigenen Füße und musste mich an einer Gebäudewand festhalten, als ich es erblickte. Was da über den viktorianisch angehauchten Ladenfronten aufragte, sah aus wie ein mit

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