Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
dass ich damit falsch gelegen hätte. Was die Magie angeht, bin ich mir noch nicht so sicher.«
Der Boss schaute lächelnd zu Rod hin. »Wie Sie gesagt haben: Sie besitzt gesunden Menschenverstand.« Dann wandte er sich wieder an mich: »Die Magie ist auch real. Aber leider erschweren dieselben Fähigkeiten, die Sie für uns so wertvoll machen, es uns, Ihnen einen Beweis dafür zu erbringen. Denn Sie gehören zu den ganz wenigen Menschen, die rein gar nichts Magisches haben.«
In meinen Ohren klang das nicht so toll. Sehnt sich nicht jeder ab und zu nach ein bisschen Magie? Das ist doch der Grund, weshalb Harry-Potter -Bücher weggehen wie warme Semmeln, kleine Mädchen ihre Nasen kräuseln, nachdem sie Verliebt in eine Hexe gesehen haben, und die Zuschauer in die Hände klatschen, um die Fee Klingklang gesund zu machen, egal wie albern sie sich dabei vorkommen. Selbst wenn ich bereit war, ihnen zu glauben, dass sie die Wahrheit sagten, war es doch eine Riesenenttäuschung, mitgeteilt zu bekommen, dass es Magie wirklich gab, ich aber nicht daran teilhatte.
Owen, der zur Rechten des Bosses saß, musste mir meinen Kummer am Gesicht abgelesen haben, denn er beugte sich quer über den Tisch zu mir hin und sagte leise: »Das ist wirklich von unschätzbarem Wert für uns«, als wären wir allein im Raum. »Die meisten Leute haben gerade mal genug Magie in sich, um für ihre Wirkung empfänglich zu sein. Sie können von Zaubersprüchen beeinflusst oder durch Illusionen getäuscht werden. Diejenigen, die wie wir der Welt der Magie angehören und selbst magische Fähigkeiten besitzen, sind jedoch auch durch Zauberei zu beeinflussen.« Mir war nicht ganz klar, was ich aus der Tatsache schließen sollte, dass er Worte wie »wir« und »uns« benutzte. Hieß das, dass Owen ein Zauberer war?
»Sie dagegen«, fuhr er fort, »gehören zu dem seltenen Menschenschlag, der weder über Zauberkräfte verfügt noch durch Zauberei beeinflusst werden kann. Sie sehen die Welt so, wie sie ist. Bei Ihnen verfangen die Illusionen nicht, die wir erzeugen, um die Welt der Magie von der restlichen Welt abzuschirmen. Sicherlich sind Ihnen schon Dinge begegnet, die Sie sich nicht erklären können, oder?«
Na, und ob! Bei all diesen Offenbarungen hätten mir eigentlich die Haare zu Berge stehen müssen, aber irgendwie erleichterten sie mich. Wenigstens wusste ich jetzt, dass ich keineswegs dabei war, den Verstand zu verlieren. Oder aber ich litt inzwischen unter extremen Wahnvorstellungen. »Ja, man hatte mich allerdings darauf vorbereitet, dass New York ziemlich verrückt ist«, erwiderte ich endlich. »Bei uns unten in Texas gibt es anscheinend keine Magie.«
Am Tisch erhob sich Gelächter. »Da haben Sie allerdings Recht«, sagte ein Mann, der ungefähr im Neunziggradwinkel von mir saß. »Nur in ein paar isolierten Gegenden. Im größten Teil dieses Gebiets liegt die Besiedelung noch zu kurz zurück, als dass sich bereits eine ausgeprägte magische Kultur hätte entwickeln können, von den Eingeborenen einmal abgesehen.«
Auf eine merkwürdige Art ergab das tatsächlich Sinn. Wie alles hier. »Okay, das erklärt eine Menge. Aber es erklärt nicht, wer Sie sind und warum Sie mich brauchen.«
Alle Köpfe flogen zum Big Boss herum. »Wir sind Manhattan Magic & Illusions Inc. eine Gesellschaft für Zauberformeln und Illusionen«, sagte er. »Unser Geschäft ist die Magie – und damit meine ich keine Kartenspielertricks oder nachgemachten Zauberstäbe, die Ihre Leute vor Augen haben, wenn sie an Magie denken. Wir entwickeln die Zauberformeln, welche die Angehörigen der magischen Welt benötigen, um ihr alltägliches Leben zu bewältigen.«
Das ergab nicht mehr so viel Sinn. Ich schüttelte den Kopf. »Aber gibt es bei Ihnen nicht Bücher mit Zauberformeln, die von Generation zu Generation weitergereicht werden? Oder habe ich zu viele Filme gesehen?«
Owen übernahm die Erklärung, und ich fragte mich, was hier eigentlich sein Job war. »Es stimmt zwar, dass es einige zeitlose Zaubersprüche gibt, aber darüber hinaus benötigen wir Zauberformeln, die mit dem modernen Leben Schritt halten. Keiner der alten Sprüche unserer Vorväter würde uns beispielsweise große Dienste erweisen, wollten wir einen U-Bahn-Zug herzitieren.«
»Ich dachte mir schon, dass Sie das gemacht haben«, erwiderte ich. »Ich meine, nein, ich habe nicht geglaubt, dass Sie die Bahn wirklich herbeigerufen haben, aber ich fand, es sah so aus, als hätten Sie.«
Er
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