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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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was man alles nicht tun durfte, wusste ich nun bestens Bescheid. Auch wenn dieser spezielle Punkt in meinem Lebenslauf niemanden in New York beeindruckte, war die Leitung unseres Agrarbedarfshandels für mich immer noch die lehrreichste Erfahrung im Leben gewesen. Ob meine Eltern mich deswegen des Diebstahls geistigen Eigentums bezichtigen konnten?
    Mir fielen keine Fragen mehr ein, die ich Pat hätte stellen können. Er hatte keine Anstalten gemacht, mich irgendetwas zu fragen. Wahrscheinlich war das auch das Beste, da ich mir noch nicht zurechtgelegt hatte, wie ich meinen neuen Job am besten erklärte. Über die Arbeit zu reden konnte mich also in Bedrängnis bringen. Seine Augen waren fest auf etwas in einiger Entfernung hinter mir geheftet. Ein Blick über meine Schulter verriet mir, dass über der Bar ein Fernseher angebracht war. Fein. Dann war er wenigstens unterhalten, und ich konnte mir in der Zwischenzeit in Ruhe mein Essen schmecken lassen und über all das nachdenken, was ich in dieser Woche erlebt hatte.
    Als die Salate kamen, diskutierten Ethan und Marcia über irgendwas aus der Wirtschaft. Es war jedoch keine Debatte mit Vorspielcharakter, in der es vor erotischer Spannung knisterte. Sie kamen eindeutig nicht gut miteinander aus und versuchten längst nicht mehr, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Wenn Gemma und Will allerdings in dem Tempo weitermachten, landeten sie noch vor der Nachspeise auf dem Fußboden unter dem Tisch. Während ich schweigend meinen Salat aß, versuchte ich zu entscheiden, was schlimmer war: eine Verabredung mit einem, der wie ein Wasserfall redete, oder mit einem, der keinen Piep sagte.
    Eine Gruppe geflügelter Frauen kam zur Tür herein. Aus alter Gewohnheit schaute ich mich um, um zu sehen, ob irgendjemand sie wahrnahm, und bemerkte, wie Ethan die Stirn runzelte. Eine Sekunde lang dachte ich, er hätte die Feen ebenfalls gesehen, doch dann nahm er seine Brille ab, putzte sie und setzte sie wieder auf. Da war also nichts Magischeres im Spiel als ein verschmiertes Brillenglas. Sein Fuß, der zufällig unter dem Tisch gegen meinen stieß, verriet mir, dass er in der Tat sehr real war. Ich kam zu dem Schluss, dass er einfach in Gedanken ganz woanders sein musste und deshalb so verschwommen aussah.
    Als das Dessert und der Kaffee kamen, hatte ich das Gefühl, wir müssten den Rekord für das langwierigste Abendessen New Yorks aller Zeiten brechen. Da ich Pats Schweigen nicht länger ertrug, zog ich mich auf die Toilette zurück, während die anderen ihren Nachtisch aßen. Mit frischem Lippenstift bewaffnet kehrte ich an den Tisch zurück und hörte gerade noch, wie Pat zu Jim sagte: »Das wäre ja so, als würde ich mit meiner Schwester ausgehen.« Es war nicht schwer zu erraten, auf wen sich das bezog. So reagierten die Männer andauernd auf mich. In einer Kleinstadt, in der die meisten Jungs Freunde meines Bruders waren, konnte ich das ja noch verstehen, aber wie hatte es sich auf New York übertragen, wo niemand meine Familie auch nur kannte?
    Schließlich hatten alle ihren Kaffee ausgetrunken, und wir verließen das Restaurant. Es überraschte mich überhaupt nicht, dass Gemma und Will verkündeten, in einen Jazzclub in der Nähe gehen zu wollen. Sie luden uns ein, mit ihnen zu kommen, zeigten aber offensichtlich keinerlei Interesse daran, dass jemand ihr Angebot annahm. Ich ging davon aus, dass Gemma in dieser Nacht nicht nach Hause kommen würde. Wir anderen sagten lauter unehrliche Sachen von wegen wie schön es doch sei, dass wir uns kennen gelernt hätten. Dann verabschiedeten wir uns voneinander, ohne Anstalten zu machen, unsere Kontaktdaten auszutauschen. Wenn niemand nach der Telefonnummer fragt, weiß man, dass das Blind Date nicht gut gelaufen ist.
    Jim und Connie winkten ein Taxi heran, und Marcia hakte sich bei mir unter. »Laufen wir nach Hause?«, fragte sie. »Ich muss dieses Essen abtrainieren.«
    Ich hatte dafür nicht gerade die besten Schuhe an, und ich hatte an diesem Tag schon zwei lange Märsche hinter mir, doch nachts durchs Village zu laufen hat beinahe etwas Magisches – aber nicht im Sinne von echter Magie mit Zauberformeln und Illusionen und all dem. Jetzt, wo ich so daran dachte, hatte ich im Village nachts immer überdurchschnittlich viel Schräges gesehen und es einfach als typisch für New York abgetan. Es würde also spannend sein zu sehen, wie viel davon tatsächlich magisch war.
    Marcia und ich liefen durch die Bleecker Street in unseren

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