Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu
Teil der Insel. Währenddessen beklagte Marcia sich die ganze Zeit über ihr Date. »Das war ja nicht zu fassen mit diesem Typ. Der hat nur von der Arbeit geredet.«
»Ihr habt auch über andere Dinge gesprochen. Und ihr habt andauernd gestritten.«
»Ja, über die Arbeit. Er hat alles in Frage gestellt, was ich gesagt habe.«
»Er ist Anwalt. Er ist es gewohnt, alles zu analysieren und zu interpretieren.«
»Jetzt sag nicht, du willst ihn in Schutz nehmen«, meinte sie lachend.
»Nein, eigentlich nicht. Er war einfach nur interessanter als mein Date. Er hat wenigstens den Mund aufgekriegt.«
»Da hast du auch wieder Recht.«
»Und er hat dich nicht als seine nervige kleine Schwester betrachtet.«
Sie zuckte zusammen. »Du hast es also gehört.«
»Ich bin genau zur rechten Zeit von der Toilette zurückgekommen.«
»Er hat gesagt, du wärst ganz okay, süß sogar, wenn dich das beruhigt.«
»Aber mehr war da einfach nicht«, sagte ich unwillkürlich seufzend. Konnte denn nicht mal einer Herzklopfen bekommen, wenn er mich sah? Nur ein einziges Mal?
Sie drückte meinen Arm. »Mach dir keine Gedanken. Deine Zeit wird kommen. Du musst nur den Richtigen treffen, der dich so mag, wie du bist.«
»Marce, ich bin genauso alt wie du, wenn ich dich daran erinnern darf. Du brauchst mich nicht wie deine kleine Schwester zu behandeln.«
»Tut mir leid. Aber du musst das positiv sehen. In ein paar Jahren wirst du froh sein, wenn die Leute dich für jünger halten. Und wie gesagt: Du musst einfach den Richtigen kennen lernen. Du gehörst zu der Sorte Frauen, auf die Männer sich stürzen, wenn sie bereit für die Ehe sind.«
»Heißt das, ich gehöre nicht zu denen, mit denen sie zusammen sein wollen, wenn es darum geht, Spaß zu haben?«
»Ist das so schlimm?«
»Keine Ahnung.« Wenn ich ehrlich war, war ich nicht gerade der Inbegriff eines Partygirls. Eher war ich eine, bei der die Leute an Dinge wie Apfelkuchen oder ein Häuschen mit Garten dachten. Das machte mich in New York, wo die Leute hinkamen, um vor Häuschen mit Garten zu fliehen, nicht gerade besonders attraktiv.
»Ich schätze mal, die beiden können wir von unserer Liste der potenziellen Traummänner streichen«, unterbrach Marcia meine Grübeleien.
»Und wie viele Millionen bleiben dann in dieser Stadt noch übrig?«
»Das kann keine Million sein. Nicht, wenn wir die abziehen, die schwul sind oder verheiratet oder in einer festen Beziehung, und die, die bereits mit uns ausgegangen sind. Da bewegen wir uns dann bestimmt nur noch im Tausenderbereich.«
Dem konnte ich eine weitere Kategorie hinzufügen: Männer, die keine wirklichen Menschen waren. Aber wo waren Männer, die nach Belieben Dinge hervorzaubern und verschwanden lassen konnten, auf der Eignungsskala anzusiedeln? Ich wusste es nicht. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass Apfelkuchen und Häuschen mit Garten nicht das waren, wonach sie bei einer Frau suchten. Wenn meine Normalität schon für gewöhnliche Männer langweilig war, dann versetzte ich Männer aus der Zauberwelt wahrscheinlich geradewegs ins Koma.
Der Dienstagmorgen kam viel schneller als erwartet. Nachdem ich in mein zweitbestes Kostüm geschlüpft war, ging ich zur U-Bahn und war erleichtert, als ich Owen an der Station Union Square auf dem Bahnsteig stehen sah. Ich musste das Gebäude meiner neuen Firma also nicht allein betreten. »Hallo!«, begrüßte ich ihn.
Er wurde wie üblich rot, bevor er mir antwortete: »Guten Morgen, Katie. Schön, dass Sie zu uns kommen.«
»Ja, ich freue mich auch. Ich bin schon ganz aufgeregt. Und ein bisschen nervös.« Besonders er konnte doch bestimmt nachvollziehen, dass die neue Situation mich etwas verunsicherte.
Er lächelte mich verschmitzt an, und ich kriegte weiche Knie. »Haben Sie Lust, ein wenig früher bei der Arbeit anzukommen?«
»Oh, warum nicht?«
Immer noch grinsend machte er eine Bewegung mit seiner linken Hand, und tatsächlich kam eine Bahn aus dem Tunnel gerast und hielt genau vor unserer Nase. »Nach Ihnen«, sagte er mit einer galanten Geste. Es gab keine freien Sitzplätze mehr, aber wir fanden eine leere Stange, an der wir uns festhalten konnten. »Sollen wir eine Reise im Express daraus machen?«, fragte er mich flüsternd.
»Aber das ist doch nicht nötig«, flüsterte ich zurück. »Machen wir den anderen lieber keine Umstände.«
Er lief dunkelrot an. »Ich habe noch eine Bahn direkt hinter unserer bestellt, sodass wir ihnen gar nicht viele
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