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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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gefehlt.«
    »Aber ich hab so viel zu tun.«
    »Wie effektiv wirst du jetzt wohl arbeiten? Kriegst du überhaupt irgendwas geschafft oder starrst du einfach nur Löcher in die Luft und denkst drüber nach, was du ihm am besten alles noch an den Kopf geknallt hättest?«
    Ich tat einen tiefen Seufzer. »Vielleicht hast du recht. Aber wird er nicht mitbekommen, wie nah mir die Sache geht, wenn ich früher Schluss mache?«
    Sie zwinkerte mir zu. »Wie soll er das denn mitbekommen? Soweit ich weiß, bist du, wenn er denn überhaupt nachfragt, den ganzen Nachmittag in wichtigen Meetings. Geh nach Hause oder einkaufen oder denk dir was Nettes für deinen Wichtelpartner aus. Das zählt irgendwie ja auch zur Arbeit. Diese Aktion war deine Idee, also musst du auch mit gutem Beispiel vorangehen und die Sache richtig anpakken.«
    »Du brauchst mich gar nicht zu überreden. Ich geh ja schon.« Ich kam mir zwar vor wie ein Waschlappen und eine Faulenzerin zusammen, aber ich wollte nicht mehr im Büro sein. Ich hatte mir zwar noch nie freigenommen, weil sich ein Mann von mir getrennt hatte, aber vielleicht auch nur aus Mangel an Gelegenheit. Seit ich nach New York gezogen war, hatte ich zwar einige Verabredungen mit Männern gehabt, aber mit keinem war ich häufig genug ausgegangen, als dass ich ihn als meinen festen Freund hätte bezeichnen können. Und als ich nach dem College im Laden meiner Eltern gearbeitet hatte, hatte es niemanden gegeben. Kein Wunder, dass ich mich trotz meiner Zweifel in Ethan verknallt hatte. Ich war einsam, vernachlässigt und verzweifelt gewesen.
    Auf dem Heimweg machte ich einen Abstecher zu einem Supermarkt in unserem Viertel, um die Zutaten für meine Lieblingsweihnachtsplätzchen einzukaufen. Als ich mich unserem Haus näherte, kam gerade Mrs. Jacobs mit ihrem kleinen, rattenartigen Köter nach Hause (und ich hätte ihr auch ohne weiteres zugetraut, dass sie eine echte Ratte an die Leine genommen hätte). Aber es hatte keinen Sinn, schneller zu gehen und sie zu bitten, mir die Tür aufzuhalten, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, nicht mit meinen ganzen Tüten jonglieren zu müssen, während ich sie aufschloss. Sie hätte mir die Tür vor der Nase zufallen lassen und mir mit einem süffisanten Grinsen mitgeteilt, dass es verboten sei, die Tür nicht hinter sich zu schließen und anderen Leuten so Zutritt zum Haus zu verschaffen.
    Aber sie hielt mir die Tür auf! Ich würde die Times anrufen müssen, wenn ich oben war. Sie begrüßte mich sogar lächelnd. »Sie kommen aber heute früh nach Hause! Ist alles in Ordnung?« Die Geschichte in der Times wanderte gerade auf die Titelseite. Ich hatte einen Beweis für die Invasion von Außerirdischen. Die Körperfresser waren definitiv gelandet.
    »Ich hab mir nur ein bisschen freigenommen«, antwortete ich, als ich durch die Tür trat, damit sie sie schließen konnte. »Danke fürs Aufhalten!«
    »Sie hatten ja keine Hand frei«, erwiderte sie.
    »Komm, Winkie.« Sie zerrte an der Leine ihrer Ratte und ging die Treppe hoch.
    Ich schaute ihr schockiert hinterher, bis sie in ihrem Apartment verschwand. Erst dann ging ich selbst nach oben in meine Wohnung. Wahnsinn, dass sie ausgerechnet heute so freundlich zu mir war. Wenn sie wie immer gewesen wäre, hätte sie mich wahrscheinlich zum Weinen gebracht.
    Ich packte Eier und Butter in den Kühlschrank und versuchte zu entscheiden, was ich denn nun mit meiner gewonnenen Zeit anfangen sollte. Jetzt, wo ich zu Hause war, fand ich es gar keine so gute Idee mehr, allein in der Wohnung zu hocken. Bei der Arbeit hätte ich mich ablenken können. Aber wenn ich mich jetzt auf mein Bett setzte und mir die Augen ausheulte, hatte ich wahrscheinlich das Schlimmste schon überwunden, wenn meine Mitbewohnerinnen nach Hause kamen. Ich wollte nicht, dass sie mich bemitleideten.
    Mit diesem Vorsatz ging ich ins Schlafzimmer und zog mich um. Nachdem ich in Jeans und Sweatshirt geschlüpft war, hielt ich kurz inne und legte eine Hand auf die Schuhschachtel. Doch jetzt, wo ich wusste, dass die Schuhe mir nicht das einbringen würden, was ich mir erhofft hatte, wollte ich sie mir gar nicht mehr ansehen.
    In dem Moment kehrten die Tränen zurück. Es war einfach so unfair! Ich war dazu verdammt, für den Rest meines Lebens allein zu sein, weil ich zu langweilig und normal war, als dass mich einer gewollt hätte. Ich würde nie eine Gelegenheit haben, die tollen roten Schuhe anzuziehen, weil ich nie wieder ein Date haben

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