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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Ich glaube, unsere Katie ist schon zu neuen Ufern aufgebrochen.«
    »Wir sind befreundet!«, betonte ich. »Er hat mir bislang nicht den leisesten Hinweis gegeben, dass er mehr will.«
    »Und warum legst du dich dann so ins Zeug?«
    »Weil er mir ein bisschen leid tut.«
    Marcia hatte uns allen Milch eingeschüttet und stellte die Flasche zurück in den Kühlschrank. »Wir haben immer noch kein Wasser«, sagte sie.
    »Weil du an der Reihe bist, es zu besorgen«, parierte Gemma. »Und wechsle nicht das Thema. Wir analysieren gerade Katies Liebesleben. Also, wieso tut dieser Typ dir leid?«
    »Ich glaube, er ist einsam. Er ist Vollwaise, und wie es klingt, haben die Leute, bei denen er aufgewachsen ist, ihn emotional auf Distanz gehalten. Da dachte ich, ein paar selbstgebackene Plätzchen würden ihm die Feiertage bestimmt ein bisschen versüßen.«

    Marcia spielte ein dramatisches Luftviolinensolo, während Gemma sich imaginäre Tränen aus dem Gesicht wischte. »Klingt wie irgendwas von Dickens«, sagte sie mit einem lauten Seufzer. »Weißt du, was du noch gegen seine Einsamkeit tun kannst?«
    »Frag ihn, ob er mit dir ausgeht!«, sagte Marcia.
    »Nur so findest du heraus, ob er Interesse hat oder nur schüchtern ist.«
    Ich schnaubte und wandte mich wieder meiner Glasur zu, die während unserer Plauderei schon angefangen hatte, hart zu werden. »Da müsste ich aber vorher erst mal meine Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen«, sagte ich, während ich wild im Topf herumrührte. »Er würde tot umfallen. Außerdem will ich so was nicht machen, um mich zu trösten. Ich werde schon wissen, wann die Zeit reif dafür ist.«
    Sie sahen sich an. »Wen wundert’s da, dass sie seit fünf Jahren keinen Sex hatte?«, meinte Marcia trokken.
    Am nächsten Morgen wurde mir klar, dass weder das Backen noch die Tatsache, dass ich meine Plätzchen unbemerkt in eine mehrfach gesicherte Abteilung schmuggeln musste, bei dieser Wichtelaktion zu meiner größten Herausforderung werden würden. Zuerst mal musste ich es nämlich schaffen, meine Leckereien in die Firma hineinzubekommen, ohne dass Owen etwas davon mitbekam. Das war schwierig genug, wenn man bedachte, dass er jeden Morgen vor dem Haus wartete und mich zur Arbeit begleitete.

    Die Tatsache, dass ich etwas Ungewöhnliches in der Hand hielt, konnte allein noch keinen Verdacht erregen, fand ich. Schließlich war jeder aus der Firma ein Wichtel, und da war es ja klar, dass ich irgendwas für irgendwen mitbrachte. Wichtig war nur, dass das, was ich in der Hand hielt, anders aussah, als das, was ich dann tatsächlich irgendwo für Owen hinterließ – wenn ich denn herausgefunden hatte, wie ich es ihm übermitteln konnte. Ich verteilte die Lebkuchen auf einem Weihnachtsteller, wickelte ihn in Plastikfolie ein, band eine Schleife darum und stellte das Ganze in eine Kuchenschachtel, um die ich ebenfalls eine Schleife band. Mit ein bisschen Glück würde er die Schachtel für mein Geschenk halten und keinen Verdacht schöpfen, wenn er meinen Teller vorfand.
    Ich war froh, dass ich diese Vorkehrungen getroffen hatte, da er natürlich genau mitkriegte, was ich da bei mir trug. Er spielte immer noch Ratespielchen, als wir uns dem MMI-Gebäude näherten. »Sie können mir vertrauen. Ich sag es nicht weiter«, beharrte er.
    »Nehmen Sie’s mir nicht übel, aber so schnell, wie sich hier alles rumspricht, vertraue ich meine Geheimnisse lieber niemandem an.«
    »Haben Sie nicht noch ein paar Reste, die Sie mit anderen Leuten teilen können?«
    Wenn es sich bei diesen »Resten« um dieselben Leckereien handelte, die ich ihm schenken wollte, würde er natürlich wissen, wer sein Wichtel war.

    Aber er sah so süß und begierig aus, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Ich beschloss, etwas völlig anderes zu backen und ihm als »Reste« zu überreichen, um ihn auf eine falsche Fährte zu locken.
    »Vielleicht morgen«, sagte ich.
    Er strahlte übers ganze Gesicht und sah aus wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal einen geschmückten Weihnachtsbaum sieht. Wenn ich nicht die Arme voll gehabt hätte, hätte ich womöglich nicht widerstehen können und ihn umarmt. Das alles reichte fast schon aus, um mich vergessen zu lassen, dass Ethan mir am Tag zuvor das Herz gebrochen hatte.
    Die Türen öffneten sich für uns, und ein Mann, der sogar noch besser aussah als Owen, begrüßte uns. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich mich erinnerte, dass es Rod war, der sein Trugbild spazieren

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