Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
nicht auf sie, Katie. Wenn du gleich in den ersten Minuten einen anlocken konntest, kommt bestimmt auch noch ein Besserer vorbei.«
Und seltsamerweise sollte sie recht behalten. Bald setzte sich ein sogar noch besser aussehender Mann auf die Sofalehne, der direkt einer Gap-Werbung hätte entstiegen sein können Typ Junge von nebenan, allerdings mit einem gewissen Etwas. »Ich bin ganz sicher, dass ich dich hier noch nie gesehen habe, sonst wäre ich nämlich schon verheiratet«, sagte er.
Ich sah zu meinen Freundinnen hin. »Okay, jetzt mal raus mit der Sprache, Mädels«, sagte ich. »Ihr habt das hier doch für mich arrangiert, oder? Ich weiß das wirklich zu schätzen, aber mein Ego braucht diese Art von Unterstützung gar nicht.« Sie sahen mich alle vollkommen verdattert an, sodass ich mich wieder Mr Gap zuwandte und ihn anlächelte.
»Ich bin zum ersten Mal hier.« Und in einem Anfall von Verwegenheit fügte ich hinzu: »Du weißt nicht zufällig, was hier der beste Drink ist, oder?«
Man hätte meinen können, ich hätte meinen Schal an seine Lanze gebunden, damit er mir zu Ehren in die Schlacht zog. »Ich hol dir einen. Bin gleich wieder da.«
Als er weg war, wandte ich mich wieder meinen Freundinnen zu. »Ihr könnt es mir ruhig sagen, wenn das ein Witz ist. Ich lache auch.«
»Jetzt verkauf dich mal nicht unter Wert«, sagte Trix. »Hast du jemals in Betracht gezogen, dass sie dich wirklich unwiderstehlich finden könnten?«
Ich schnaubte. »Ach ja. Dann hab ich mich wohl über Nacht vom Mauerblümchen in die schärfste Braut der Stadt verwandelt. Vielleicht nehmen die ja auch alle an einem Wettkampf teil, bei dem der gewinnt, der sich das langweiligste und durchschnittlichste Mädel angelt.«
»Vielleicht hat er auch eine ungesunde Vorliebe für kleine Mädchen von nebenan und träumt schon davon, dich zu schänden.«
Statt ihren Köder zu schlucken, lächelte ich und antwortete: »Das wäre vielleicht gar nicht so schlecht.«
Mein Verehrer kehrte mit einem knallig pinkfarbenen Drink in einem ungewöhnlich geformten Glas zurück. Wenn ich ihn zu lange anguckte, wurde mir ganz schwindlig. »Oh, danke«, sagte ich und belohnte ihn mit meinem süßesten Lächeln. Als ich die glückselige Miene sah, die sich daraufhin auf seinem Gesicht ausbreitete, konnte ich nicht umhin, mich zu freuen.
Er ließ sich wieder auf der Sofalehne nieder. »Ich bin übrigens Rick.«
»Und ich bin Katie. Nett, dich kennenzulernen, Rick.«
»Hat dir schon mal jemand gesagt, dass man sofort Lust bekommt, sich fest zu binden und eine Familie zu gründen, wenn man dich sieht?«
»Äh, nein. Nicht, dass ich wusste.« Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich das sympathisch oder unheimlich finden sollte. Während ich ja grundsätzlich nichts dagegen hatte, jemanden zu solchen Dingen zu inspirieren, fand ich diesen Satz als Anmache doch mehr als seltsam. »Ich möchte lieber noch ein paar Jahre warten mit dem Kinderkriegen«, fügte ich sicherheitshalber hinzu.
»Du siehst aber aus, als gehörtest du hinter einen Gartenzaun .«
Und du klingst, als gehörtest du in eine Gummizelle, dachte ich, lächelte ihn aber bloß an, bevor ich meinen Freundinnen einen »Helft mir!«-Blick zusandte.
Und Hilfe bekam ich auch, wenn auch nicht die, die ich erwartet hatte, bin anderer Mann tauchte vor mir auf. Dieser wirkte mit seinen perfekten Gesichtszügen und seinem mysteriösen Blick eher wie ein Typ aus einer Aftershavereklame. »Belästigt dieser Kerl Sie?«, fragte er und zeigte auf Rick.
»Wir diskutieren nur über Familienplanung«, erwiderte ich zwischen Erleichterung und Sorge schwankend. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob Mr. Aftershave unbedingt eine Verbesserung darstellte. Die Messlatte lag allerdings nicht allzu hoch.
Solange er nicht sofort davon anfing, dass er mich gern barfuß und schwanger sehen wollte, war er bestimmt der bessere Gesprächspartner.
Rick schlich sich davon, und Mr. Aftershave reichte mir seine Hand. »Tanzen«, war alles, was er sagte.
Normalerweise war ich nicht besonders scharf darauf zu tanzen, aber solange ich mit ihm tanzte, konnte kein anderer auf mich zugestürzt kommen. Außerdem konnte es ja auch lustig werden. Also reichte ich meinen Drink wortlos an Ari weiter und nahm seine Hand.
Er führte mich auf die Tanzfläche und schlang seine Arme um mich, ohne ein Wort zu sagen. Und als wir uns zu der tranceartigen Musik hin- und herwiegten, kam ich zu dem Schluss, dass das definitiv eine
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