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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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geringen Kompetenzen hätte ich eher erwartet, dass jeder neue Job eine echte Herausforderung für dich darstellt.«
    Auch wenn sie mit ihren Worten Gift verspritzte, behielt sie ihren freundlichen Ton und eine freundliche Miene bei.
    Ich fühlte mich sofort in alte Zeiten zurückkatapultiert. Damals hatte ich mich manchmal so hilflos gefühlt, dass ich am liebsten geheult hätte vor Wut.
    Erst als ich den neuen Job schon sicher in der Tasche hatte, war es mir gelungen, ihr offen entgegenzutreten. Ansonsten hatte ich meine Tage stets damit zugebracht, alles zu versuchen, um sie nicht auf die Palme zu bringen.
    »Nun, das hängt ja auch immer von der Qualität des Managements ab. Katie hat nämlich bereits eine satte Beförderung hinter sich«, sagte Owen in diesem geschmeidigen ruhigen Ton, den er bei Geschäftstreffen gern anschlug, um sein Gegenüber einzuschüchtern. Es war, als wäre ein Ritter in einer glänzenden Rüstung zu meiner Rettung erschienen.
    Mimi wandte sich zu ihm hin und bekam sofort diesen Glanz in den Augen, wie alle Frauen, wenn sie ihn ansahen. Dann drehte sie sich mit einem verächtlichen Schnauben wieder zu mir um. »In unserer Firma hättest du noch viel Erfahrung sammeln müssen, bis man dir mehr zugetraut hätte.«
    In dem beruhigenden Wissen, Owen an meiner Seite zu haben, erwiderte ich ihr zuckersüßes Lächeln und sagte: »Das ist ja auch der Grund, weshalb ich mich nach was Besserem umgesehen habe.«
    Sie zog den großen, grauhaarigen Mann näher zu sich heran, der sie begleitete. »Werner hast du schon kennen gelernt, nicht wahr? Wir sind hier, um unsere Verlobungsringe auszusuchen.«
    »Schön, Sie wieder zu sehen, Werner. Herzlichen Glückwunsch. Und das ist Owen Palmer, ein Kollege von mir. Owen, Mimi war früher mal meine Vorgesetzte.«
    Mit einem fiesen Grinsen, das ich ihm niemals zugetraut hätte, sagte Owen ganz ruhig zu ihr: »Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, weil Sie es uns so leicht gemacht haben, Katie abzuwerben. Sie ist von unschätzbarem Wert für uns.«
    Mimi klapperte mit den Augenlidern, als müsste sie diesen Satz erst mal gründlich analysieren, um herauszufinden, was er tatsächlich gesagt hatte und was darauf zu erwidern war. In dem Moment, in dem ihre Nasenflügel zu beben begannen, nahm Werner jedoch ihren Arm und sagte: »Es war nett, Sie wieder zu sehen, Katie. Hat mich gefreut, Owen.« Dann zog er sie zu der Auslage mit den Verlobungsringen.
    »Jetzt verstehe ich, was Sie meinten«, sagte Owen leise und zog eine Augenbraue hoch. »Wir hätten Sie wohl auch mit einem kleineren Gehalt von dort weglocken können.«
    Die Verkäuferin kam zu uns zurück. »Möchten Sie sich eines der Stücke einmal aus der Nähe ansehen?«
    Owen bewahrte sich seine geschäftsmäßige Coolness lange genug, um auf die Federbrosche zeigen und sagen zu können: »Diese dort, bitte.«
    »Eine exzellente Wahl, Sir. Ich finde diese auch besonders schön.« Sie schloss die Vitrine auf, nahm die Federbrosche heraus und legte sie auf ein schwarzes Samttuch, damit wir sie begutachten konnten.
    »Ich nehme sie. Könnten Sie sie als Geschenk einpacken?«
    »Natürlich, Sir.«
    Er reichte ihr seine Kreditkarte, ohne überhaupt nach dem Preis gefragt zu haben. Als ich einen Blick auf das Preisschild erhaschte, stockte mir der Atem.
    Ich war schon mit Autos gefahren, die weniger gekostet hatten. Angesichts der Tatsache, dass er in einer Ecke von Manhattan wohnte, in der eine Million Dollar für eine Wohnung erst der Anfang war, wusste ich zwar, dass er finanziell ziemlich gut gestellt sein musste. Aber darüber, wie reich er wohl tatsächlich war, hatte ich noch nie nachgedacht. Wahrscheinlich wollte er mit diesem Geschenk die jahrelangen Präsentkörbe vergessen machen.
    Während er die Transaktion zu Ende führte, lugte ich zu Mimi und Werner hin, die über Ringe gebeugt waren. Dass ich von ihr befreit worden war, war damals das Allerbeste an dem Jobangebot von MMI gewesen. Dieses Treffen erinnerte mich daran, dass ich mir vorgenommen hatte, meinen Immunitätsverlust für mich zu behalten, bis ich wusste, was zu tun war. Die Vorstellung, in mein altes Leben zurückzukehren, war mir einfach unerträglich. Mir war durchaus klar, dass nicht alle Vorgesetzten so schlimm waren wie Mimi. Aber ich wusste auch, dass ich ohne spezielle Qualifikationen, die über das hinausgingen, was ich mit der Hälfte der jungen Karrierefrauen in Manhattan gemeinsam hatte, überall wie ein Wegwerfartikel

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