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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Schweigsamkeit etwas Kleinlautes an sich. Ich hoffte, dass ich ihn nicht gekränkt hatte. Aber vielleicht war er auch einfach nur tief in Gedanken.
    Unser schweigsame Anfahrt stand in einem krassen Gegensatz zu dem Tohuwabohu, das uns in der Lobby empfing. Dort war offenbar die gesamte Belegschaft versammelt, und nach den Gesprächsfetzen zu urteilen, die ich aufschnappte, hatten die anderen auch nicht die geringste Ahnung, was los war. Owen rückte näher an mich heran. Anscheinend fühlte er sich in dieser Menge äußerst unbehaglich.
    Hughes, der Portier, kam auf uns zu, setzte einen Haken hinter unsere Namen auf seinem Klemmbrett und murmelte etwas in seinen Bart. Dann erschienen zwei Baseballkappen mit MMI-Logo in seiner Hand.
    »Bitte sehr, Miss Chandler«, sagte er und reichte uns jeweils eine. »In der Kappe finden Sie einen Umschlag. Bitte lassen Sie ihn verschlossen, bis Sie Anweisung erhalten, ihn zu öffnen.« Bevor wir ihm eine Frage stellen konnten, ging er weiter, um andere Neuankömmlinge zu begrüßen.
    Owen beäugte seine Baseballkappe, als hätte er Angst, sie könnte ihn jeden Moment beißen. »Was ist denn hier bloß los?«, fragte er.
    Ich erspähte Rod, der durch die Lobby auf uns zukam. So energiegeladen und aufgedreht hatte ich ihn noch nie erlebt, und ich wünschte mir, sehen zu können, wie sich diese Veränderung auf sein echtes Gesicht auswirkte. Bestimmt war er jetzt auch ohne seine ganzen Zaubertricks unwiderstehlich. Aber apropos Zauber: Als er näher herankam, spürte ich seine magnetische Anziehungskraft. Bevor ich die Kontrolle verlor, trat ich rasch einen Schritt zurück. Und als dies meinen Drang, mich ihm an den Hals zu werfen, deutlich abmilderte, seufzte ich erleichtert.
    »Toll, dass Sie beide dabei sind«, sagte Rod.
    »Wobei?«, fragte Owen.
    Rod machte grinsend einen Schritt auf uns zu. Ich bewegte mich zur Seite und trat einen halben Meter zurück. »Das war Katies Idee. Wir verbessern das Betriebsklima und fördern den Teamgeist. Aber keine Angst, das wird lustig!« Er wandte sich mir zu.
    »Darf ich Ihnen den Mantel und die anderen Sachen abnehmen? Sie finden sie dann später in Ihrem Büro.« Um ihm meinen Mantel und meine Taschen reichen zu können, musste ich in seine Einflusssphäre eintreten. Ich spürte die Wellen des Verlangens, die mich ergriffen, und zwang mich, meinen Blick starr auf Owen zu richten. Sein echter Charme – sein markantes Kinn, seine ausgeprägten Wangenknochen, seine blauen Augen, die Intelligenz, Freundlichkeit und auch einen Hauch Traurigkeit ausstrahlten – reichte bestimmt aus, um den Anziehungszauber jedes anderen Mannes außer Kraft zu setzen.
    Es musste funktioniert haben, denn Rod sagte plötzlich: »Oh, ich muss los! Der Chef muss noch gebrieft werden. Katie, Ihre Sachen sind dann oben in Ihrem Büro.« Erst in dem Moment fiel mir auf, dass er meinen Mantel und meine Taschen nicht mehr in der Hand hielt.
    Als er gegangen war, sah Owen mich an, als hätte ich ihm ein Messer in den Rücken gerammt. »Das war gar nicht meine Idee«, beharrte ich. »Mag schon sein, dass ich gesagt habe, Maßnahmen zur Verbesserung von Betriebsklima und Teamgeist könnten die negativen Auswirkungen der Spionage eindämmen, aber das hier war ganz bestimmt nicht meine Idee.
    Ich fürchte, die Sache ist aus dem Ruder gelaufen.«
    »Und was, glauben Sie, soll das hier werden?«

    Ich betrachtete all die Baseballkappen und die Plakate, die, wie mir erst jetzt auffiel, vom Geländer herabhingen. »Ich vermute, das wird eine Art Firmenrallye, die den Teamgeist ankurbeln soll. Wahrscheinlich geht es darum, mit anderen gemeinsam etwas zu spielen, bis man einander in die Arme fällt oder irgend so was in der Richtung.«
    »Oh.« Er sah aus, als würde er lieber gegen einen Drachen kämpfen oder sich mit Idris zum Dinner treffen. Ich drehte mich um und beobachtete Rod und Merlin. Merlin wirkte völlig begeistert von dem Trubel, und er trug, sogar schon seine Kappe stolz zur Schau.
    Als ich mich wieder Owen zuwandte, um ihm zu versichern, dass ich alles tun würde, um ihn künftig vor solchen Dingen zu bewahren, war er verschwunden. Wäre meine Immunität noch intakt gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich durch die Lobby und dann die Treppe hoch in sein schützendes Labor schleichen sehen können. Das war nicht fair. Warum konnte ich mich nicht auch unsichtbar machen?
    Es ertönte eine Fanfare, und die Menge wandte sich der Treppe zu. Die Trompete, die neben Merlin in

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