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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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die einzelnen Mitspieler für den Kollegen, dessen Namen sie gezogen haben, immer mal wieder irgendwo Süßigkeiten und Präsente, bis am Ende größere Geschenke gemacht werden und die Identität der Wichtel bekannt gegeben wird. Meines Erachtens hat dieses Spiel zwei gute Effekte. Wenn die Mitarbeiter zu einem bestimmten Kollegen nett sein sollen, bedeutet das, dass sie ihn aufmerksam beobachten müssen, damit sie herausfinden, was er gern tut und womit man ihn überraschen könnte.«
    »Und das wiederum bedeutet, dass Sie durch die Hintertür eine Einzelüberwachung erreichen«, schloss er. »Das gefällt mir.«
    »Ja, aber es führt auch dazu, dass die Leute sich gut fühlen, weil sie plötzlich kleine Überraschungen bekommen. Und da sie nicht wissen, von wem sie kommen, sind sie vielleicht zu allen ein wenig freundlicher als vorher.«
    Er notierte sich etwas auf dem Block neben seinem Computer. »Isabel und ich werden uns darum kümmern, passende Paarungen zusammenzustellen und die Spielanleitungen zu verteilen. Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie die Version spielen, die sich über den ganzen Monat erstreckt?«
    »Ja. An dessen Ende doch eine große Firmenweihnachtsfeier steht, oder?«
    »Ja. Das ist immer eine große Aktion. Wir haben uns früher nie gegenseitig beschenkt, aber wir könnten einen Geschenk-Austausch organisieren, bei dem die Identität der Wichtel gelüftet wird. Vielleicht hilft der dann ja, um das Eis zu brechen.« Er notierte sich noch etwas, dann grinste er mich so draufgängerisch an, dass ich beinahe ohnmächtig geworden wäre. Ich zwang mich dazu, an seinen schon völlig von Kerben zerfurchten Bettpfosten zu denken, und erinnerte mich an seinen Status auf der Verdächtigenliste. »Wir brauchen es doch nicht wirklich dem Zufall zu überlassen, welche Kollegen aufeinander angesetzt werden, oder? Wir können doch sicher auch einfach so tun, als wäre es eine Zufallsentscheidung, und dann Leute zusammenstecken, die ihre persönlichen Animositäten überwinden sollten.«
    »Ich würde dabei aber nicht so weit gehen, Leute zusammenzubringen, die sich spinnefeind sind. Dann wird’s leicht unappetitlich. Am besten funktioniert das Spiel mit Leuten, die sich noch nicht besonders gut kennen. Es zwingt sie dann, sich näher kennenzulernen.«
    »Fein. Haben Sie noch mehr Ideen?«
    »Das ist die vordringlichste Aktion und, wie ich glaube, auch die am leichtesten zu realisierende. Am besten führen wir auch noch Maßnahmen durch, die die Teamarbeit fördern, irgendwas, wobei Leute aus verschiedenen Abteilungen zusammenkommen, um Aufgaben gemeinsam zu lösen.«
    Er lächelte, und mein Puls beschleunigte sich.
    »Das erinnert mich an meine Zeit an der Hochschule, wo ich Personalwesen studiert habe. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwas davon mal auf eine Firma wie diese hier anwenden würde. Geben Sie mir ein wenig Zeit, dann werde ich sehen, was mir dazu einfällt.« Seine Augen strahlten. Das konnte natürlich auch zu seiner Illusion gehören, aber ich führte es eher darauf zurück, dass er sich endlich mal wieder nützlich und wertvoll für das grobe Ganze fühlen konnte.
    Dafür konnte er mir ruhig dankbar sein, dachte ich. Vielleicht sogar so dankbar, dass er das Bedürfnis verspürte, sich mir auf höchst interessante Arten und Weisen erkenntlich zu zeigen. Ich hätte da auch schon ein paar Vorschläge in petto gehabt, falls ihm selbst nichts einfiel. Ich räusperte mich, um ihm einen Wink zu geben, ertappte mich dann jedoch selbst. Ich wollte nichts mit einem Mann anfangen, der in einem Monat zwanzig verschiedene Frauen haben konnte. »So, mehr gibt es nicht zu besprechen«, sagte ich eilig und stand auf. »Sie können mir ja eine E-Mail schreiben, wenn Ihnen etwas eingefallen ist.« Ich verließ fluchtartig sein Büro, bevor er noch etwas sagen konnte.
    Die Liste der Dinge, die ich dringend erledigen musste, wuchs von Minute zu Minute. Ich musste herausfinden, warum ich nicht mehr immun war und wie ich diesen Prozess umkehren konnte, wenn das überhaupt möglich war. Ich musste unseren Spion finden. Ich musste herausfinden, warum Hertwick neulich während der Arbeitszeit im Central Park herumgewühlt hatte und ob das irgendetwas mit der Angelegenheit zu tun hatte, in der ich ermittelte.
    Ich kam an einem Mann vorbei, der wild auf eine Tür einhämmerte. »Ich muss an diesem Meeting teilnehmen, verdammt nochmal!«, rief er und rüttelte am Türknauf. »Macht die Tür auf oder ich

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