Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
Sie Zeit, sich ein paar Aktivitäten und Events zu überlegen?«, fragte er.
Eigentlich versank ich in Arbeit, aber Maßnahmen, die den Teamgeist förderten und das Betriebsklima verbesserten, waren wichtig und wahrscheinlich auch der beste Weg, um die Machenschaften des Maulwurfs zu unterminieren, also bejahte ich seine Frage. »Kein Problem. Das wird Spaß machen. Da Weihnachten bevorsteht, gibt es alle möglichen Dinge, die wir tun können.« Dann hatte ich einen Geistesblitz. Ich brauchte absolute Klarheit über meine Immunität, und da ich vor kurzem Rods Trugbild gesehen hatte, das ja bei jedem wirken sollte, würde mir ein Besuch bei ihm bestätigen, ob meine Immunität futsch war oder eben nicht. Außerdem hatte er Zugang zu allen Personalakten und konnte mir so vielleicht bei meinen Ermittlungen behilflich sein.
»Am besten beziehe ich Rod in diese Aufgabe mit ein, da die Sache ja strenggenommen in seinen Bereich fällt«, fügte ich hinzu.
Er nickte. »Gute Idee. Danke, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben, Katie.«
Ich verstand den Wink und verabschiedete mich.
Als ich mit einem Arm voller Ratgeberliteratur in mein Büro zurückgekehrt war, versuchte ich mir Dinge auszudenken, die uns helfen konnten, unser gegenseitiges Misstrauen abzubauen. Wir mussten die Leute einfach zur Zusammenarbeit ermutigen.
Wenn das einmal funktionierte, verriet sich der Maulwurf vielleicht dadurch, dass er die Kooperation verweigerte. Oder vielleicht konnten wir ihm auch spielerisch eine Falle stellen.
Ich rief unten bei Isabel an und ließ mir für den Nachmittag einen Termin bei Rod geben. Es würde ihm guttun, in der gegenwärtigen Krise eine wichtige Rolle zu übernehmen. Das gab ihm bestimmt das Gefühl, in den oberen Rängen stärker wahrgenommen zu werden, und ich konnte ihm ein paar Fragen stellen.
Als ich die Bücher auf der Suche nach Ideen durchblätterte, kam ich zu dem Schluss, dass kaum etwas davon innerhalb eines magischen Unternehmens sinnvoll einsetzbar war, auch wenn es ja schön war, dass Merlin versuchte, in der Geschäftswelt des einundzwanzigsten Jahrhunderts anzukommen.
Ich schaute auf mein Telefon und sah, dass das Lämpchen blinkte. Es musste mir jemand eine Nachricht hinterlassen haben, als ich bei Merlin gewesen war. Ich hörte sie ab. Sie war von Ethan.
»Hallo«, sagte er. »Ich wollte bloß mal hören, wie denn das restliche Wochenende mit deinen Eltern so war. Nochmals vielen Dank für die Einladung zum Thanksgiving Dinner. Richte das bitte auch deiner Mutter nochmal aus. Hättest du vielleicht morgen Mittag Zeit, dich mit mir zum Lunch zu treffen? Ruf doch kurz durch, um mir Bescheid zu sagen.«
Plötzlich fielen mir die roten Schuhe wieder ein, und auch die Phantasien über Ethan, die sie beflügelt hatten, geisterten wieder durch mein Hirn. Mir lief ein Schauder über den Rücken diesmal aber ein wohliger. Ich wollte ihn sehr gern treffen, je früher, desto besser, auch wenn die Mittagszeit nicht eben die ideale Zeit war für das, was mir vorschwebte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen rief ich in seinem Büro an. »Hallo«, sagte ich, als er abnahm.
»Katie! Hast du deine Eltern wieder auf den Heimweg gebracht?«
»Ja. Sie sind heute Morgen los.«
»Und? Lief alles gut?«
»Von einigen kleineren Störungen abgesehen. Aber die konnte ich kaschieren. Meine Eltern haben sogar wieder angefangen, miteinander zu reden.«
»Freut mich, das zu hören. Sehen wir uns morgen Mittag?«
»Da hab ich noch nichts vor.«
»Okay. Wie war’s, wenn ich dich mittags abhole?
Ich komme in dein Büro. Dabei kann ich dann auch gleich ein paar Sachen abliefern, die dein Chef noch von mir bekommt.«
Das war zwar nicht gerade die romantischste Einladung zum Lunch, die ich je bekommen hatte, aber daran wollte ich jetzt nicht herumdeuteln. »Klingt gut. Dann bis morgen.«
Als ich aufgelegt hatte, überlegte ich, ob die roten Schuhe fürs Büro wohl ein bisschen zu dick aufgetragen waren. Wahrscheinlich schon, entschied ich.
Außerdem wollte ich sie mir lieber für einen besonderen Abend aufsparen. Wäre doch eine Schande gewesen, wenn ich sie an ein Lunch verschwenden hätte, bei dem er mich gar nicht ordentlich vernaschen konnte. Was natürlich nicht hieß, dass ich nicht trotzdem etwas Hübsches und Verführerisches anziehen konnte. Ich würde Gemma bitten, mir zu helfen, ein Outfit zusammenzustellen, das ihm für das Wochenende den Mund wässrig machen würde.
Ich zwang mich, mich wieder
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