Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
Vom Netzwerk:
genug um die Ohren und für so was keine Zeit?«
    »Ja, ja.« Agathe winkte ab. »Du hast gewonnen. Es war zwar meine Idee, aber ich hätte sie vermutlich nie in die Tat umgesetzt.« Agathe wandte sich an Katrin. »Was werden Sie jetzt tun? Haben Sie schon einen neuen Fall?«
    »Also eigentlich bin ich ja Fotografin«, fing Katrin an, aber Elfriede unterbrach sie. »Ach, Quatsch, vergeudetes Talent. Sie müssen zur Polizei gehen. Oder noch besser, Sie werden Privatdetektivin. Bei der Polizei kriegen Sie mit spätestens fünfundvierzig einen fetten Beamtenhintern, und kein Mann dreht sich mehr nach Ihnen um.«
    »Elfriede!« Agathe hatte entsetzt die Hand vor den Mund geschlagen. »Wie redest du denn mit Katrin?«
    »Die versteht mich schon.« Wieder zwinkerte sie in Katrins Richtung. »Und sicherlich steckt sie mitten in den Ermittlungen zu den grauseligen Henkermorden. Hab ich nicht recht, junge Frau? So was lassen Sie sich doch wohl nicht entgehen?«
    »Na ja«, gab Katrin zu. »Ich verfolge da tatsächlich eine Spur.«
    »Wusste ich’s doch!«, rief Elfriede triumphierend. »Diese Frau hat Mumm!«
    »Deshalb muss ich jetzt auch los«, fuhr Katrin fort. »Es gibt noch viel zu tun.«
    »Selbstverständlich, Kindchen.« Agathe stand auf, um Katrin zur Tür zu bringen.
    »Haben Sie eigentlich eine Waffe?«, wollte Agathe wissen, als Katrin schon fast zur Türe hinaus war. »Wenn man so gefährliche Verbrecher jagt, ist das doch sicher besser.«
    Katrin schüttelte den Kopf. »Nein. Und wenn ich ehrlich bin, graust es mir davor, so ein Ding auch nur in den Händen zu halten.«
    »Dann passen Sie gut auf sich auf, Katrin.« Agathe schloss die Wohnungstür, und einen Moment lang stand Katrin nachdenklich im Treppenhaus. Sie dachte an die Simons-Brüder, an Silke, Carina und ihre seltsame Schwester. Und wie schwierig es war, aus all den widersprüchlichen Dingen, die diese Menschen ihr erzählt hatten, die Wahrheit herauszufiltern. Sie ging in ihre Wohnung, suchte ihren Kater und fand ihn auf der Fensterbank im Wohnzimmer. Schnurrend begrüßte er sie. »Manchmal wünsche ich mir, ich könnte mit dir tauschen«, flüsterte sie ihm zu. »Kein Gestern, kein Morgen, und die einzige Sorge dreht sich darum, dass der Futternapf immer gut gefüllt ist.« Sie blickte auf die Platanen, die rechts und links der Düssel standen, und dann fiel ihr etwas ein.

     
    *

     
    »Also, was haben wir?« Halverstett lehnte sich zurück und sah Rita Schmitt an, die den Dienstwagen souverän durch die engen Einbahnstraßen von Derendorf lenkte.
    »Eine Anzeige wegen sexueller Nötigung«, antwortete sie, während sie nach draußen starrte, wo es langsam dämmerte.
    »Die wieder zurückgezogen wurde.«
    »Fragt sich, warum.« Rita gab Gas, um noch schnell über eine Kreuzung zu sprinten, bevor die Ampel von Gelb auf Rot umschlug.
    »Vielleicht stimmt ja, was der Bruder sagt, und die Frau wollte Simons tatsächlich eins auswischen«, meinte Halverstett . »Menschen tun die verrücktesten Dinge, wenn sie sich abgewiesen oder verletzt fühlen.«
    »Kann schon sein«, antwortete Rita wenig überzeugt. »Wir sollten mit der Freundin reden. Dieser Silke Scheidt . Vielleicht kann die ein bisschen Licht in die Sache bringen.«
    »Dann machen wir das zuerst.«
    »Nicht erst zu Katrin?« Rita trat auf die Bremse. »Dann muss ich nämlich hier abbiegen.«
    Halverstett nickte. »Erst diese Scheidt . Dann Katrin. Du weißt, wo sie wohnt?«
    »Steht auf einem der Zettel in meiner Handtasche. Sie deutete auf den Rücksitz. Der Kommissar fischte das Blatt aus der Handtasche, während Rita sich auf den Verkehr konzentrierte. »Nachtigallstraße«, verkündete er schließlich. »Das ist irgendwo in Gerresheim, glaube ich.«
    Rita Schmitt nickte. »Okay, ich weiß Bescheid.«
    »Gut«, setzte Halverstett erneut an. »Wir haben also eine nicht geklärte Anzeige. Wir haben einen Mann, dessen Existenz wegen dieser Anzeige aus den Fugen geraten ist. Er musste seinen Massagesalon aufgeben, seine Frau hat ihn verlassen, sein Konto ist gesperrt. Vier Menschen, die direkt oder indirekt an dieser Existenzzerstörung mitgewirkt haben, sind ermordet worden. Hingerichtet.«
    »Was ist mit dem fünften? Diesem Wollenberg?«
    »Wir wissen nicht einmal, ob der wirklich ermordet wurde. Warten wir die Obduktion ab.«
    »In Ordnung. Was haben wir noch?« Der Wagen rollte auf eine Kreuzung zu. Rita Schmitt zögerte, dann bog sie ab.
    »Abdrücke von Turnschuhen, und zwar nicht die

Weitere Kostenlose Bücher