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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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Bescheid?«
    Steinmeier zuckte die Schultern. »Wie du meinst. Ich dachte nur, wir sollten vielleicht doch noch kurz die übrigen Unterlagen durchsehen.« Er griff zum Telefon. »Nur so zur Sicherheit.«
    Erlanger klopfte ihm jovial auf die Schulter. »Nicht so viel denken, Kleiner, dann läuft das Hirn zu schnell heiß.«

     
    *

     
    Kriminalhauptkommissar Klaus Halverstett sah Katrin durchdringend an. »Und ab sofort bleiben Sie zu Hause und halten sich aus den Ermittlungen heraus, haben Sie verstanden?«
    Katrin nickte stumm. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie kam sich vor wie ein kleines Schulmädchen. Dabei hatte sie entscheidend dazu beigetragen, dass die Polizei die Identität des Henkers endlich kannte.
    Zu dritt saßen sie an Katrins Küchentisch, Rita Schmitt, Halverstett und sie. Rita hatte Rupert auf dem Schoß und kraulte ihn unter dem Hals. Vor ihr stand ein dampfender Pott Rotbuschtee . Halverstett hatte Kaffee vorgezogen. Er blickte auf seine Notizen. »Habe ich irgendwas vergessen?«, murmelte er. »Nein, ich glaube, für den Augenblick ist das alles«, beantwortete er seine eigene Frage. »Oder?« Er sah Rita an. Die nickte.
    »Wie hat Marc es denn aufgenommen?«, wollte Katrin wissen.
    »Er war ziemlich wortkarg«, meinte Rita. »Ich bin mir sicher, dass er nicht alles erzählt hat, was er weiß. Aber das werden wir schon herausfinden.«
    »Glauben Sie, dass er seinen Bruder decken will?«
    »Schon möglich.« Rita nahm einen Schluck Tee, und Rupert hob empört den Kopf, als sie aufhörte, ihn zu kraulen. Sie lachte. »Was für ein süßes Tier.«
    »Trotzdem musst du dich jetzt von ihm losreißen.« Halverstett hatte seine Notizen in der Manteltasche verstaut. »Bevor wir Feierabend machen können, müssen wir noch mal aufs Präsidium. Und Sie, Katrin, kommen morgen Vormittag vorbei. Ihre Aussage muss schriftlich festgehalten werden.«
    »Ich begreife das immer noch nicht. Benedikt Simons ist so – so ein ruhiger, passiver Mensch. Ich kann mir nicht vorstellen, wie der jemanden umbringt.«
    »Von wem kann man sich das schon vorstellen?« Halverstett stand auf. »Ich habe Ihr Wort? Sie mischen sich nicht mehr ein?«
    »Was mache ich, wenn Silke Scheidt sich bei mir meldet? Ich hatte ihr meine Hilfe angeboten.«
    Halverstett nickte. »Ich denke, das geht in Ordnung. Aber wenn sie Ihnen irgendetwas erzählt, das für die Ermittlungen wichtig ist, will ich sofort davon in Kenntnis gesetzt werden.«
    »Glauben Sie, dass sie in Gefahr ist?« Katrin nahm Rupert entgegen, als Rita Schmitt sich ebenfalls erhob.
    »Ich hoffe nicht. Doch wir können das nicht ausschließen. Sie hat Carina Lennard zu der Anzeige ermutigt. Mich wundert es, dass sie nicht eins der ersten Opfer war. Im Augenblick gehe ich davon aus, dass Simons andere Sorgen hat. Aber das kann man nie wissen. Ihre Wohnung wird jedenfalls observiert.«
    Katrin begleitete die beiden Beamten zur Tür. Halverstett reichte ihr eine Karte. »Auf der Rückseite steht meine private Handynummer, sollte Ihnen noch etwas einfallen. Bitte keine Alleingänge mehr, sondern anrufen. Klar?«
    »Und wenn es eilt?«
    Halverstett verzog das Gesicht. »Katrin! Haben Sie denn immer noch nicht genug? Sie bleiben schön hier zu Hause und lassen uns unsere Arbeit tun. Ist das klar?«
    »Ja.« Katrin senkte den Kopf und steckte ihre Nase in Ruperts Fell. Sie dachte an das, was ihr eingefallen war, als sie sich von Agathe Wiese verabschiedet hatte.
    »Wo steckt eigentlich Kabritzky ?«, fragte Halverstett . »Es wäre mir lieber, wenn der ein Auge auf Sie hätte.«
    Jetzt war es an Katrin, das Gesicht zu verziehen. Der Gedanke, den sie eben noch gehabt hatte, versank im Nebel des Vergessens. »Ich brauche keinen Babysitter.«
    Halverstett wollte etwas erwidern, doch Rita zog ihn am Ärmel. »Komm, lass uns gehen.« Sie zwinkerte Katrin zu. »Wenn Sie mal in Urlaub fahren und niemanden für den Kater haben, ich nehme ihn gern.« Sie fuhr Rupert ein letztes Mal über das Fell, dann schob sie ihren Kollegen sanft die Treppe hinunter.

     
    *

     
    Es war Montagmorgen, neun Uhr. Im Besprechungszimmer der MK Henker ging es hoch her. Ruth Wiechert diskutierte lebhaft mit Georg Müller über ein Detail in der Akte. Sie stand vor ihm, die Hände auf den Tisch gestützt, und Mirko Erlanger, der Müller gegenübersaß, studierte abschätzend ihre Rückansicht. Ein Kollege reichte eine Thermoskanne und Tassen herum, jemand hatte Kuchen mitgebracht, die Reste des

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