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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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sonntagnachmittäglichen Kaffeebesuchs der Schwiegereltern. Kriminalhauptkommissar Klaus Halverstett brauchte eine Weile, bis er für Ruhe gesorgt hatte. Mit verschränkten Armen saß er vor seinem Tisch und sah in die Runde. »So, können wir jetzt endlich anfangen?«
    Allmählich verstummten die letzten Gespräche. Ruth Wiechert huschte eilig zu ihrem Platz, Daniel Steinmeier langte noch einmal nach dem fast geleerten Kuchenteller.
    Halverstett räusperte sich. »Leider gibt es nach wie vor keine Spur von Benedikt Simons. Offenbar weiß er, dass wir hinter ihm her sind.«
    »Sicher hat sein Bruder ihn gewarnt. Den hätten wir besser eingebuchtet.«
    »Herr Erlanger, danke für Ihren Beitrag. Aber ich bin noch nicht fertig.« Halverstett reichte dem Kollegen, der ihm am nächsten saß, einen Stapel Blätter. »Gib die bitte rum.« Dann wandte er sich wieder an alle. »Noch haben wir ihn nicht, aber das ist eine Frage der Zeit. Die Kollegen vom MEK observieren das Haus, in dem Marc Simons wohnt. Der hat die Wohnung übrigens seit gestern Abend nicht verlassen. Sein Telefon wird abgehört. Bisher ohne Erfolg. Außerdem lassen wir das Haus von Benedikt Simons’ Schwiegereltern observieren, wo seine Noch-Ehefrau und seine Tochter im Augenblick leben. Das befindet sich interessanterweise auch in Benrath , in der Haydnstraße, also ganz in der Nähe vom Haus unserer ersten beiden Opfer.«
    »Oder besser gesagt, unserer Opfer Nummer zwei und drei.« Diesmal war es der ältere Kollege, dem Halverstett die Blätter gereicht hatte, der sich einschaltete.
    »Das steht noch nicht fest, Walter. Die Obduktion von Reinhold Wollenberg hat vor einer halben Stunde begonnen. Rita ist dabei und gibt uns Bescheid, sobald es erste Ergebnisse gibt. Bis dahin sprechen wir von den vier Opfern, die feststehen.« Halverstett blickte den Kollegen scharf an, der beschwichtigend die Hände hob und nickte. Dann sprach er weiter. »Ich weiß, wir haben alle seit einer Woche zu wenig Schlaf und zu viel zu tun. Dieser Fall geht jedem von uns an die Nieren. Hinzu kommt, dass die Presse uns im Nacken sitzt. Ich brauche die Schlagzeilen wohl nicht zu wiederholen. Der Henker ist natürlich ein gefundenes Fressen für die. Doch darunter sollte die Qualität unserer Arbeit nicht leiden. Gerade jetzt, wo die Identität des mutmaßlichen Täters feststeht, darf uns kein Fehler unterlaufen. Wenn wir der Staatsanwaltschaft die Unterlagen übergeben, will ich, dass alles hieb- und stichfest ist. Deshalb sind wir noch lange nicht fertig.« Er sah in die Runde. »Auf dem Blatt, das Sie inzwischen alle haben, sind die wichtigsten Informationen noch einmal zusammengefasst. Von dem Foto, das Marc Simons uns gestern Abend gegeben hat, ist für jeden ein Abzug dabei. Ich möchte, dass alle noch offenen Spuren abgeklärt werden. Gleich kommt Marc Simons, um seine Aussage zu machen, und danach nehmen wir uns die Wohnung vor. Vielleicht gibt es noch ein Stück von dem Seil, das Benedikt Simons benutzt hat, oder weitere Handschellen oder zumindest eine Rechnung oder einen Kassenbon. Wir werden alles auf den Kopf stellen, und wenn dort irgendetwas in der Wohnung ist, womit wir den Kerl festnageln können, dann finden wir es.«
    Ruth Wiechert meldete sich. »Was ist denn mit dem Auto? Dem Geländewagen, den Simons im Augenblick fährt?«
    »Gut, dass Sie mich daran erinnern. Den hat eine Streife noch gestern Nacht entdeckt, am Kolpingplatz, gar nicht weit von der Wohnung in der Bankstraße entfernt. Er wird gerade untersucht.«
    »Das heißt, Simons ist ohne Auto unterwegs«, bemerkte Georg Müller.
    »Oder mit dem Wagen seines Bruders«, warf Ruth Wiechert ein.
    Halverstett schüttelte den Kopf. »Marc Simons fährt einen schwarzen Smart. Der steht seit gestern Abend unangetastet in der Bankstraße.«
    »Dann sind Benedikt Simons’ Bewegungsmöglichkeiten ja arg eingeschränkt.« Müller sah in die Runde. »Ich meine, er kann nicht mal eben sein nächstes Opfer im Kofferraum zum Tatort kutschieren.«
    Ruth Wiechert sah ihn an. »Kann aber auch sein, dass er den Wagen nicht mehr braucht, weil er längst über alle Berge ist. Wir haben zwar am Flughafen die Passagierlisten der letzten achtundvierzig Stunden überprüft, aber wenn er sich mit dem Zug abgesetzt hat, haben wir erst mal schlechte Karten.«
    Halverstett räusperte sich. »Ich glaube nicht, dass Simons die Stadt verlassen hat.«
    »Warum?« Ruth musterte ihn stirnrunzelnd . »Er weiß doch vermutlich, dass wir

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