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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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keine fünfhundert Dollar.«
    »Aber, liebe Mrs. Cool, wenn Sie innerhalb von zehn Tagen nach Zustellung der Anklageschrift nichts unternehmen...«
    »Wie sagt man der Gegenseite, daß man das nicht gemacht hat, was in der Anklageschrift steht?«
    »Man reicht eine Entgegnung ein.«
    » Wieviel verlangen Sie für einen solchen Wisch?«
    »Ich würde Ihnen nicht dazu raten, Mrs. Cool.«
    »Warum nicht?«
    »Ich hatte an einigen Stellen der Anklageschrift den Eindruck, daß sie recht mehrdeutig war. Das Dokument ist ganz offensichtlich in Eile aufgesetzt worden, und ich glaube, daß wir mit einem Einspruch Erfolg haben könnten.«
    »Was verstehen Sie unter einem Einspruch?«
    »Einen weiteren Schriftsatz, der dem Gericht vorgelegt und in dem auf etwaige Formfehler in der Anklage hingewiesen wird.«
    »Und was passiert dann?«
    »Wenn man überzeugende Argumente hat vorbringen können, wird der Richter den Einspruch befürworten.«
    »Hat man damit den Prozeß gewonnen?«
    »Keinesfalls. Dann wird der Gegenpartei eine Frist von zehn Tagen zur Abänderung der Anklageschrift eingeräumt.«
    »Ist die Anklageschrift dann besser?«
    »Gewissermaßen ja — laienhaft ausgedrückt...«
    »Dieses ganze Hin und Her kostet aber sicher Geld?«
    »Natürlich muß ich für den Zeitaufwand entschädigt werden. Deshalb sagte ich Ihnen, daß die fünfhundert Dollar bis zur Verhandlung reichen würden und...«
    »Weshalb soll ich einem Anwalt fünfhundert Dollar zahlen, nur damit er dem Anwalt der Gegenpartei sagt, wie die Anklageschrift verbessert werden kann?«
    »Mrs. Cool, Sie versteifen sich darauf, den Fall mit Laienaugen anzusehen! Es liegt ein taktischer Vorteil darin, wenn einem Einspruch stattgegeben wird.«
    »Wieso?«
    »Man gewinnt Zeit.«
    »Und was hat man davon?«
    »Die Sache wird aufgeschoben.«
    »Und was tut man mit der gewonnenen Zeit?«
    Drumson versuchte sich wieder an seinem herablassenden Lächeln, aber es lag eine Spur Unsicherheit darin. Bertha Cool konnte auch den hartgesottensten Anwalt aus der Fassung bringen.
    »Meine liebe Mrs. Cool, betrachten Sie die Sache doch mal in aller Ruhe. Sie verstehen doch auch etwas von diesen Dingen. Sie...«
    »Was tun Sie mit der gewonnenen Zeit?« unterbrach Bertha energisch.
    »Man prüft den Fall noch einmal...«
    »Und für diese Zeit muß ich blechen.«
    »Schließlich muß ich ja auch leben...«
    »Sie helfen mit meinem Geld dem gegnerischen Anwalt, seinen Fall besser aufzuzäumen, damit Sie Zeit gewinnen, um mir noch mehr Geld abknöpfen zu können. Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe. Verstehen Sie nicht genug von Ihrem Fach, um die Sache gleich verhandeln zu können?«
    »Natürlich. Wenn ich...«
    »Wozu dann die Trödelei? Wenn Sie nicht wissen, wie man so einen Fall anpackt, sagen Sie es gefälligst. Dann gehe ich eben ein Haus weiter...«
    »Aber, meine liebe Mrs. Cool, Sie haben einfach...«
    »Nennen Sie mich nicht ständig >meine liebe Mrs. Cool<. Ich will keinen Einspruch, wenn ich damit nur einen Aufschub erreiche, für den ich dann wieder zahlen darf. Ich will eine Entgegnung, mit der ich dieser fiesen Vorzimmerkrähe ordentlich die Meinung geigen kann.«
    »Meine liebe Mrs. Cool! Bitte! Als Anwalt ersuche ich Sie, die Klägerin nicht mehr als fiese Vorzimmerkrähe zu bezeichnen.«
    »Sie ist ein raffgieriges kleines Biest«, sagte Bertha ärgerlich. »Eine süßholzraspelnde scheinheilige Person.«
    »Sie bringen sich selbst um alle Chancen, diesen Prozeß zu gewinnen, Mrs. Cool.«
    »Sie wissen genausogut wie ich, daß sie ein Luder ist. Ich soll ihr wohl noch um den Hals fallen, weil sie mir einen Prozeß anhängt?«
    »Sie ist übersensibel, und ihre Rechtsberater haben eine ungewöhnliche Situation ausgenutzt, um überhöhte Forderungen zu stellen. Das ändert nichts daran, daß die Klägerin eine sehr ehrenwerte junge Dame ist. Jedenfalls so lange die Klage läuft...«
    Bertha holte tief Atem.
    » Wieviel ?«
    »Nur für das Aufsetzen einer Entgegnung? Tja, wenn wir eine Vorbesprechung abhalten, um die Fakten zu klären und...«
    » Wieviel ?«
    »Sagen wir: fünfundsiebzig Dollar.«
    »Für eine lumpige Entgegnung? Ich wette, die Konkurrenz macht mir das für...«
    »Aber wir müßten zuerst die Fakten mit Ihnen besprechen...«
    »Quatsch«, fauchte Bertha, »ich will dieser — dieser ehrenwerten jungen Dame ja nur schwarz auf weiß beweisen, daß sie lügt wie gedruckt. Daß ich nicht an ihrer Entlassung schuld war und so

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