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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Inhalt des Testaments hervorgeht. Zum Beispiel Mabels Anruf.«
    »Welches Datum trug das Testament?« fragte Bertha.
    »Wir haben Grund zu der Annahme, daß es am Tag vor ihrem Tod, am 6. April, verfaßt worden ist.«
    Bertha Cool lächelte beglückt. »Doch, ich glaube schon, daß ich Ihnen helfen kann, Mrs. Goldring.«
    »Das freut mich aber«, antwortete Mrs. Goldring.
    »Da fällt uns direkt ein Stein vom Herzen«, sagte Carlotta. »Ich habe Mutter gleich gesagt, wenn uns irgend jemand helfen kann, ist es diese reizende Dame mit der starken Persönlichkeit, die ich in Everett Belders Büro getroffen habe.«
    Bertha Cool begann mit einem Bleistift zu spielen. »Wie hatten Sie sich nun den weiteren Ablauf gedacht?« fragte sie.
    »Daß Sie ohne Rückhalt sagen, was Sie wissen. Sie gehen zu meinem Anwalt und geben eine vorläufige eidesstattliche Erklärung ab. Im Zeugenstand können Sie dann sagen, was Sie sahen, als Sie das Büro betraten. Wir wissen, daß Everett Belder das Testament kurz vor Ihrem und Sergeant Sellers’ Besuch verbrannt hat.«
    Bertha rang ungläubig nach Worten. »Sie — Sie brauchen mich als Zeugin und sonst nichts?«
    Carlotta nickte munter. »Wir haben im Kamin von Everetts Büro Asche gefunden. Ein Experte hat sie geprüft und kann beweisen, daß es sich dabei um das Testament meiner Schwester gehandelt hat. Diese Asche lag obenauf. Daraus ergibt sich, daß das Testament als letztes in den Kamin geworfen wurde. Wir sind sicher, daß Imogene Dearborne sehr viel mehr weiß, als sie sagen will. Leider ist sie nicht bereit, uns aus freien Stücken zu helfen. Aber sicher können Sie sich daran erinnern, daß im Kamin Papiere verbrannt wurden, als Sie das Büro betraten. Das genügt uns als Aussage, Mrs. Cool. Ich kam später herein, wie Sie wissen, und kann bezeugen...«
    »Augenblick«, sagte Bertha. Das Lächeln war ihr vergangen. »Was springt für mich dabei heraus?«
    Die Frauen sahen sich an. Dann sagte Carlotta: »Nun, die übliche Zeugengebühr, Mrs. Cool. Und wir würden Ihnen natürlich die Arbeitszeit vergüten, die Ihnen durch den Besuch bei unserem Anwalt verlorengeht.«
    Bertha rang um Gelassenheit. »Sie sind also lediglich hergekommen, um mich als Zeugin zu gewinnen?«
    »So ist es«, bestätigte Carlotta mit geradezu aufreizender Selbstsicherheit. »Wir werden Ihnen, wie gesagt, den Arbeitszeitverlust bezahlen und auch die eidesstattliche Erklärung. Ich weiß nicht, welche Summe dafür angemessen wäre. Fünf oder zehn Dollar vielleicht? Wenn wir höher gehen, sieht es aus, als wollten wir Ihre Aussage kaufen, und diesen Eindruck wollen wir doch nicht erwecken, nicht wahr, Mrs. Cool?«
    Die beiden Besucherinnen lächelten Bertha freundlich an.
    Berthas Lippen waren ein schmaler Strich. »Nein. Das wollen wir nicht. Deshalb bin ich auch nicht bereit zu beschwören, daß im Kamin Papiere verbrannten. Ich erscheine nicht im Zeugenstand!«
    »Aber — aber Sie sagten, Sie würden uns helfen.«
    »Jawohl, in meiner Eigenschaft als Detektivin!«
    »Eine Detektei brauchen wir nicht mehr, Mrs. Cool. Nach Meinung unseres Anwalts ist mit dem Gutachten des Experten die Sache praktisch gelaufen.«
    »So — und der Anwalt arbeitet wohl für ein Butterbrot, was?« warf Bertha Cool bissig ein.
    »Er bekommt ein Erfolgshonorar.«
    »Und wenn Sie das Geld haben, beglaubigt er das Testament notariell und macht noch einmal einen hübschen Schnitt.«
    »So weit haben wir noch gar nicht gedacht. Er sagte, alles Weitere wäre reine Routine.«
    »Es tut mir leid, aber da kann ich Ihnen nicht helfen«, sagte Bertha mit eisiger Höflichkeit. »Wenn Sie allerdings noch Hilfe bei den Ermittlungen brauchen...«
    »Das ist alles bestens geregelt, Mrs. Cool. Wir brauchen nur noch eine Zeugin.«
    »Sie haben seit dem Tod Ihrer Tochter ja nicht gerade die Hände in den Schoß gelegt«, meinte Bertha. »Anwaltsbesuche, Verhandlungen mit Handschriftenexperten — schnelle Arbeit, das muß ich sagen.«
    »Wir haben diese Schritte schon eingeleitet, bevor Mabels Leiche entdeckt wurde. Ich war schon seit gestern morgen überzeugt davon, daß Everett Belder sie ermordet hat. Everett soll nicht ungeschoren davonkommen oder vielleicht sogar noch Nutzen aus diesem Verbrechen ziehen. Und Sie können doch bezeugen, Mrs. Cool, daß ein Feuer im Kamin gebrannt hat...«
    »Leider nicht. Ich hab’ zur Zeugin gar kein Talent, und gegen Anwälte bin ich allergisch.«
    »Unser Anwalt sagt, daß wir Sie gerichtlich vorladen

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