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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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den neusten Klatsch auf Lager.
    Laney wurde rot. »Wir haben heute einen ruhigen Tag verbracht. Ich bin nicht mehr ans Telefon gegangen, nachdem wir gesprochen haben. Erzähl mir alles.«
    Penelope vermutete, daß Wally sie in den Schrank gesperrt oder ans Bett gefesselt hatte. Das war die einzige Möglichkeit, sie daran zu hindern, ans Telefon zu gehen oder ihre zahlreichen Informanten anzurufen. Vielleicht war sein Lasso ja doch zu etwas gut. Penelope blickte Wally mit neuerworbenem Respekt an. Hatte er etwa versteckte Qualitäten?
    »Hi«, sagte er und zwinkerte mit den Augen.
    »Hi, Wally.« Penelope versuchte zurückzuzwinkern. Gar nicht so einfach.
    »Los, erzähl schon«, befahl Laney.
    »Es wird in der Zeitung stehen. Da kannst du dann alles lesen. Andy weiß wahrscheinlich sowieso mehr als ich.« Die nächste Ausgabe des Empty Creek News Journal würde nicht vor Mittwoch erscheinen.
    »Penelope!«
    »Ist ja schon gut, aber es gibt da wirklich nicht viel zu erzählen.«
    Nachdem Laney alles aus ihr herausgequetscht hatte, zerrte sie Wally auf die Tanzfläche. Penelope seufzte erleichtert. Laney konnte manchmal ganz schön anstrengend sein.
    Genauso wie die Hauptverdächtigen – zwei der fünf Mitglieder des Stadtrates von Empty Creek –, die sich als nächstes auf Penelope stürzten: Meredith Stevens und Freda Aisberg.
    »Guten Abend«, sagte Meredith.
    »’N abend, Merry. Freda.«
    »Dürfen wir uns zu Ihnen setzen?«
    Penelope nickte zustimmend, obwohl Merry und Freda nicht gerade zu den Leuten zählten, die sie an diesem Abend um sich haben wollte.
    Merry Stevens, eine attraktive Frau um die fünfundvierzig, war in den 60ern ein Hippie gewesen und hatte sich nie von den aufregenden Tagen erholt, in denen sie in Haight-Ashbury gewohnt und die Revolution an der San Francisco State University angeführt hatte. Sie trug eine Omabrille, Omakleider, und ihr glattes schwarzes Haar reichte bis zur Taille.
    Freda dagegen sah aus. wie eine Walküre, eine dieser Mägde Odins, die die Helden für die Schlacht aussuchten und sie dann, waren sie im Kampf gefallen, nach Walhalla begleiteten. Ihr blondes Haar verdeckte die grauen Strähnen und fiel in einem geflochtenen Zopf den Rücken herunter.
    »Guten Abend, Officer Connors«, sagten die zwei Frauen im Chor, als sie sich hinsetzten.
    »Guten Abend«, sagte Sam. »Kann ich den Damen des Stadtrats etwas zu trinken bringen?«
    Natürlich bestellte Merry ein Glas Rotwein, das Standardgetränk für alternde Hippies. Freda bestellte einen Gibson, sehr trocken und eisgekühlt.
    Sam ging zu Debbie an die Theke. Penelope wäre ihm zu gern gefolgt.
    »Wir haben uns Sorgen um Sie gemacht«, sagte Merry. »Wir wollen Ihnen unser Mitgefühl aussprechen.«
    »Sollten Sie das nicht eher bei Herb Fletcher tun?«
    »Das werden wir natürlich auch noch«, sagte Freda. »Aber Sie waren auch ein Opfer. Es muß ein schlimmes Erlebnis für Sie gewesen sein.«
    »Ich habe den Valentinstag schon besser verbracht«, sagte Penelope.
    »Wir haben natürlich schon mit Polizeichef Fowler gesprochen«, sagte Freda, »aber wir haben uns gefragt, ob Sie noch etwas hinzuzufügen haben, was diese schreckliche Sache gestern abend angeht?«
    »Ich bin mir sicher, Polizeichef Fowler weiß mehr als ich.« Penelope wunderte sich über ihr Interesse. Beide Frauen hatten Louise Fletcher gehaßt, und Louise hatte sie verabscheut.
    Merry und Louise waren erbitterte Feinde gewesen, trotz ihrer Übereinstimmung hinsichtlich vieler sozialer Fragen. Penelope wußte nicht, warum, außer daß Louise die Fähigkeit besaß, selbst Hiobs Geduld auf die Probe zu stellen.
    Aber Penelope wußte, oder glaubte zu wissen, warum Freda und Louise sich so gehaßt hatten. Eines der in Empty Creak kursierenden Gerüchte besagte, daß Louise Fletcher damit gedroht hatte, Fredas Seitensprünge bekanntzumachen, falls sie sich noch mal zur Wahl aufstellen ließ. Selbst wenn es stimmte,… es war letztendlich nichts passiert. Aber die zwei Frauen hatten sich einmal während einer öffentlichen Stadtratssitzung, in der die Bürger zu Wort kommen durften, eine verbale Schlacht geliefert, die so schnell keiner vergessen hatte.
    Penelope war auch dabeigewesen, und sie erinnerte sich noch lebhaft an den Zwischenfall, da Freda Louise Fletcher mit einer Klage gedroht und gerufen hatte: »Und wenn dir das nicht das Maul stopft, dann werde ich zu anderen Mitteln greifen.«
    Ein Fleischermesser zwischen den Schulterblättern war da doch ein

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