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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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warst mir ja eine tolle Hilfe«, sagte Penelope zu Mycroft, als sie wieder im Jeep saßen und auf dem Weg zum Double B waren.
    »Was hast du gegen ihn?«
    Mycroft knurrte leise, als er, mit den Pfoten gegen die Windschutzscheibe gestützt, auf die vorbeiziehende Wüste blickte.
    Nach dieser Begegnung mit Herb Fletcher war Penelope eigentlich nicht in der richtigen Stimmung für das Double B, aber sie hatte es Sam versprochen, und vielleicht würde ein Bier oder zwei in fröhlicher Gesellschaft ihre Laune aufheitern.
    Auf Mycroft hatte es jedenfalls diese Wirkung. Seine Laune besserte sich schlagartig, als Pete ihm seinen alkoholfreienTrunk ausschenkte. Er leckte ihn begierig auf und blickte sich danach mit Schaumspritzern in den Schnurrhaaren um. Mycroft rülpste. Er war ein richtig zufriedener Kater, als er sich das Gesicht wusch.
    Penelope wurde jedoch gleich von den Bewohnern Empty Creeks umlagert, die während des Nachmittags nicht durch die Pforten von Mycroft äf Co geströmt waren. Sie wollten abwechselnd Details hören und Besorgnis um ihren Zustand zum Ausdruck bringen. Leute, die die gräßlichen Fakten hören wollten, waren in der Mehrheit. Penelope, die an die Theke gedrängt wurde, blickte in die eifrigen Gesichter um sich herum.
    Sam rettete sie. »Aus dem Weg«, rief er. »Die Frau hier braucht was zu trinken.«
    Penelope folgte ihm dankbar zum Tisch, wo Debbie saß und Pause machte.
    »Hallo, ihr zwei«, sagte Penelope und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Was für ein Theater«, sagte Debbie. »Als ob sie nichts Besseres zu tun hätten. Sie haben den ganzen Tag über nichts anderes geredet.«
    »Jetzt hab ich’s«, verkündete Penelope. »Wenn das nächste Mal jemand vor meinem Haus umgebracht wird, halte ich eine Pressekonferenz ab. Ich beantworte ein paar Fragen und gebe dann meine Ronald-Rea-gan-Imitation.«
    »Wie geht denn die?« fragte Debbie unschuldig.
    »Ich tu’ so, als wäre ich taub«, erklärte Penelope und hielt eine Hand hinters Ohr.
    »Reg dich nicht auf«, riet ihr Debbie.
    »Ich war gerade bei Herb Fletcher. Er ist derjenige, der sich aufregt. Ich bin nur deprimiert.«
    »Was wollte er denn von dir?« fragte Sam.
    »Woher weißt du, daß ich nichts von ihm wollte?«
    »Ich bin schließlich Polizist.«
    Debbie lächelte Sam liebevoll an. »Und ein ziemlich guter sogar, Liebling.«
    »Ja, das bin ich«, stimmte er ihr zu. »Also, was hat er gewollt?«
    »Er hat mir dieselbe Frage gestellt, die mir schon die ganze Zeit durch den Kopf geht. Was hat Louise bei mir gewollt?«
    Sam zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich Zufall.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Penelope. »Herb sagte, Louise habe nie etwas zufällig getan. Naja, ich sehe ihn sowieso morgen nachmittag. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, Louises Unterlagen durchzusehen.«
    »Ich dachte, Burke hätte das schon gemacht.«
    »Ach ja?« sagte Penelope.
    »Wahrscheinlich kann es nicht schaden, eine zweite Meinung zu hören.«
    Das Double B war, gemessen an der Flaute, die sonst samstags zwischen dem Ende des Arbeitstages und dem Beginn der Feierabendfestivitäten dort herrschte, brechend voll. Die Jukebox spielte George Strait, der vergeblich versuchte, das Gelächter, die lautstarken Streitgespräche, bei denen es immer wieder um dasselbe ging, und das Klacken der Billardkugeln zu übertönen.
    Während Penelope durch den großen Raum blickte, fragte sie sich, ob Louise Fletchers Killer anwesend war. Das Double B war voller Verdächtiger. Niemand hatte Louise besonders gemocht.
    »Ich muß gehen, Schatz«, sagte Debbie. »Was möchtest du trinken, Penelope?«
    »Ein Glas Wein, bitte.«
    »Hast du keine Angst, mich mit der zweitschönsten Frau in Empty Creek alleine zu lassen?« fragte Sam.
    »Ich glaube, du weißt, was gut für dich ist«, antwortete Debbie. »Ich bin gleich wieder da, Penelope. Verpaß ihm eine, wenn er frech wird.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Penelope lächelnd. »Das werde ich.«
    In dem Moment rauschte Laney herein und sah dabei haargenau so aus wie eine ihrer Heldinnen. Wally folgte ihr mit einer dünnen schwarzen Zigarre im Mundwinkel. Er rauchte nicht, aber die Zigarre sollte ihm mehr Ähnlichkeit mit Clint Eastwood verleihen. Laney erblickte Penelope und kam gleich auf sie zugestürzt, Wally im Schlepptau, dessen Stiefel über den harten Holzboden polterten.
    »Penelope«, rief Laney. »Gibt es irgend etwas Neues?«
    »Wo hast du nur gesteckt?« fragte Penelope. Laney hatte normalerweise immer als erste

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