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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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für wen die Glocke läutet – sie läutet für dich‹«, sagte Penelope.
    »John Donne«, sagte Kathy bereitwillig. »›Andacht XVII‹. Soll ich die Polizei anrufen, Mylady?«
    Penelope schüttelte den Kopf. »Komm, wir gehen, Mycroft. Selbst wenn es die Mafia ist, werden sie wohl kaum eine unbewaffnete Frau und ihren Kater um zwölf Uhr mittags auf der Straße niederschießen. Das macht man in den besseren Verbrecherkreisen einfach nicht.«
    »Es ist nach eins, Mylady«, bemerkte Kathy hilfsbereit.
    »Na, dann eben ein Uhr fünfzehn mittags.« Penelope faßte den schweren Kaffeebecher fester, als sie auf die Limousine zuging und sich umschaute, ob ihr der Pate auch folgte.
    Die Hintertür der Limousine öffnete sich, und eine blasse, aber elegante Hand kam mit einer randvollen Champagnerflöte zum Vorschein.
    »Schampus, Penny?« fragte ihre Schwester.
    Penelope ließ beinah ihren Kaffeebecher fallen. »Cassie!« schrie sie.
    »Nicht so laut, Darling«, sagte Cassandra Warren gedehnt und gab eine ihrer gelungensten Tallulah-Bankhead-Imitationen zum besten. »Du weckst ja die Toten.«
    »Was machst du hier?« rief Penelope.
    »Hast du meine Karte nicht bekommen? Ich habe dir doch geschrieben, daß ich komme.«
    »Ja, aber ich dachte, nächste Woche.«
    »Penny, du solltest wirklich öfter in deinen Briefkasten sehen. Wer weiß, wie lange meine Karte da drinnen gelegen hat. Naja, hier bin ich jedenfalls.«
    »Ja, das bist du wirklich. Was macht du denn in dieser Limousine?«
    »Eine kleine Belohnung an mich selbst. Ich habe einen weiteren Film beendet, ohne den Regisseur zu erschießen. Steig ein, Darling, wir zeigen dir unser Fortbewegungsmittel, nicht wahr, John?«
    John lächelte schüchtern vom Fahrersitz herüber, der meilenweit entfernt schien. »Es wäre mir ein Vergnügen.«
    »Er hat uns zu Tode erschreckt.«
    »Nur eine kleine Verschwörung, um ein bißchen Aufregung in dein sonst so langweiliges Leben zu bringen. Du hättest vor John keine Angst haben brauchen. Er ist schwul und sehr einfühlsam. Er könnte keiner Fliege etwas zuleide tun.«
    »Nein!« rief Penelope.
    »Doch, gute Frau«, sagte John. »Es stimmt.«
    »Stormy!« schrie Kathy, als sie aus dem Laden gerast kam. »Stormy!«
    »Hi, Kathy.« Cassandra sprang aus der Limousine und drückte Kathy. »Schön, dich zu sehen.«
    »Dich auch. Penelope hat mir gar nicht gesagt, daß du kommst.«
    »Das wollte ich noch«, sagte Penelope.
    »Sie wußte nicht einmal, wann ich ankommen würde. Du solltest sie wirklich daran erinnern, daß sie zumindest einmal im Monat ihren Briefkasten leert.«
    Mycroft war nun lange genug ignoriert worden. Er rieb sich an Cassies Beinen.
    »Mikey, mein Liebling, habe ich dich vergessen?« Cassie beugte sich nach unten und nahm den Kater auf den Arm. Sie überhäufte ihn mit Küssen und Liebkosungen, bis er anfing ungeduldig zu zappeln.
    »Kathy, lauf und schließ den Laden zu. Wir machen eine kleine Spritztour.«
    Kathy blickte Penelope an. »Mylady?«
    Penelope zuckte hilflos mit den Achseln. Cassie eroberte Empty Creek stets im Sturm. Widerstand war zwecklos. »Warum nicht?«
    Nachdem der Laden zugeschlossen und eine Nachricht für potentielle Kunden an die Tür gehängt worden war, daß Mycroft & Co um drei Uhr wieder aufmachen würde, kletterten die drei Frauen in die Limousine und machten es sich auf dem Rücksitz bequem.
    Mycroft kuschelte sich glücklich zwischen sie.
    »Wohin, Stormy?« fragte John.
    »Oh, einfach in die Wüste. An einen entlegenen Platz.«
    »Ich kenne da den perfekten Ort.«
    »Champagner, Ladies?«
    John fuhr die Hauptstraße von Empty Creek entlang. Als die Limousine durch die Stadt glitt, blieben die Passanten glotzend stehen. Penelope sah mit Befriedigung, daß Eleanor Burnham beinah ihre Einkaufstaschen herunterfielen – ihre Kinnlade tat es jedenfalls. Die alte Klatschtante würde wahrscheinlich keine ruhige Minute haben, bis sie herausgefunden hatte, wer in der Limousine saß und warum.
    »Muffy und Biff lassen grüßen und wollen wissen, wann du nach Hause kommst. Sie wollen auch wissen, wann du dir endlich einen Anrufbeantworter kaufst.«
    »Zur Football-Saison ist die Antwort auf die erste Frage, und niemals die auf die zweite. Du weißt doch, wie sehr ich das zwanzigste Jahrhundert und seine Gerätschaften verabscheue.« Das erinnerte Penelope daran, daß Discreet Investigations immer noch nicht zurückgerufen hatte. So viel zum Thema Anrufbeantworter.
    »Ich weiß nicht, was du

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