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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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versprochen hatten.
    »Ein einzelner, ungenauer Fingerabdruck«, sagte George Eden, »sogar ein unvollständiger Abdruck, der als der der Angeklagten identifiziert wurde, reicht als Beweis für eine Verurteilung, selbst wenn es keine anderen Beweismittel gibt.«
    »Heißt das, der Fall ist hoffnungslos?« fragte Penelope.
    »Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil. Die Anklage muß beweisen, daß der betreffende Gegenstand, in diesem Fall ein Penny, für die Angeklagte unter normalen Umständen nicht zugänglich war. Pennies sind allerdings für jeden zugänglich. Ich habe im Moment ’ auch ein paar in der Tasche.« Eden stand auf und wühlte in seinen Taschen herum.
    Du meine Güte, die Hose war fürchterlich.
    »Sehen Sie«, sagte er und streckte seine Hand aus. »Sieben Pennies. Ich wette, Sie haben auch ein paar in ihrer Handtasche herumfliegen. Sheila hat immer genug Pennies dabei, um mich damit zum Essen einzuladen.«
    »Es erscheint mir ein bißchen fragwürdig, daß ein Penny mit Alyce’ Fingerabdrücken an einer Mordwaffe auftaucht. Wer wird schon glauben, daß jemand Alyce’ Penny genommen, ihn vorsichtig aufbewahrt hat, dann Freda ermordet und den Penny an den Griff geklebt hat?«
    »Es ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.« Der Strafverteidiger stand wieder auf. Seine grauen Augen funkelten gutgelaunt. »Sehr verehrte Damen und Herren der Jury. Mein verehrter Herr Kollege möchte Sie glauben machen, daß Alyce Smith und nur Alyce Smith Zugang zu diesem speziellen Penny hatte. Aber ich frage Sie, meine Damen und Herren, wissen Sie, wo sich Ihre Pennies zur Zeit befinden? Ist es nicht möglich, daß gerade in diesem Moment ein Mörder in Ihrem Schlafzimmer herumschleicht und vorsichtig einen liegengelassenen Penny mit Ihrem Fingerabdruck darauf mitgehen läßt?« George Eden drehte sich zu Penelope um und lächelte entwaffnend. »Sehen Sie? Ein berechtigter Zweifel. Jeder trägt einen Haufen Kleingeld mit sich herum. Hat Alyce Smith eine Penny-Sammlung?«
    »Ich weiß nicht, aber…«
    »Wie wäre es damit? Meine Damen und Herren, meine Klientin hat dem Mörder arglos Wechselgeld gegeben. Natürlich befindet sich ihr Fingerabdruck auf diesem Penny, den der gemeine und kaltblütige Mörder verwahrt hat, um einer unschuldigen jungen Frau etwas anzuhängen. Übrigens, was macht sie beruflich?«
    »Sie ist Astrologin und hat übersinnliche Kräfte. Sie haben bestimmt schon ihr Schild gesehen. Madame Astoria?«
    »Mmm. Dann gibt sie wahrscheinlich keine Pennies als Wechselgeld heraus.«
    »Das bezweifle ich. Ich glaube nicht, daß es für Zukunft vorhersagen eine Umsatzsteuer gibt.«
    »Naja, egal. Ein berechtigter Zweifel. Das ist alles, was wir brauchen. Ist sie hübsch?«
    »Sehr«, erwiderte Penelope zögernd. Wollte er seine ebenfalls sehr attraktive Polizistin gegen eine angebliche Mörderin eintauschen?
    »Gut. Die Männer in der Jury werden nicht glauben, daß eine junge, hübsche Frau zu einem Mord fähig ist.«
    »Was ist mit den Frauen?«
    George Eden lächelte wieder. »Oh, ich weiß, daß es nicht politisch korrekt ist, das zu sagen, aber sie werden zu sehr damit beschäftigt sein, mich in Gedanken ordentlich anzuziehen. Sie glauben doch nicht, daß ich freiwillig so herumlaufe?« Er hob seine Krawatte hoch. Sie war mit einer Eins numeriert. Er öffnete für Penelope sein Jackett und zeigte ihr die Nummer sieben. »Es macht Frauen schier verrückt. Sie wollen mich doch bestimmt auch vollständig überholen und in dem, was Sie für geschmackvoll halten, ausstaffieren?«
    »Ja.« Penelope lächelte und schüttelte langsam den Kopf. Er hatte recht. Penelope wollte sich mit Sheila verbünden, George Edens kompletten Kleiderschrank verbrennen und ganz von vorne anfangen.
    »Dadurch hat Sheila etwas, worüber sie sich Gedanken machen kann. Es lenkt sie von meinen wahren Lastern ab.«
    »Und die wären?«
    »Scotch, Zigarren und Golf. Wenn ich mich ordentlich anziehen würde – und glauben Sie mir, ich bin vollständig in der Lage, Krawatten und Hemden zu kombinieren –, dann hätte sie Zeit, sich damit zu beschäftigen. Es funktioniert auch bei den ehrenwerten Damen der Jury.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Nun, ich gehe wohl am besten mal zum Gefängnis rüber und besuche meine Klientin.«
    Penelope verließ das Büro und hatte das Gefühl, daß sich Alyce Smith wirklich in guten Händen befand. Sie fragte sich, ob Andy auch ein paar schreckliche Laster vor ihr geheimhielt; wie Golf zum

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