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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Fünfzigdollarscheine waren.
    »Ich wohne jetzt hier, also leiste ich meinen Beitrag zum Haushaltsgeld. Und keine Sorge – ich komme auf ehrliche Weise an mein Geld.« Shade lächelte sie an und schaute dann auf mich herab. »Ich will mithelfen.«
    »Das sind fünftausend Dollar!« Camille blickte zu ihm auf. »Das ist …«
    »Gerade mal eure Lebensmittelrechnung für zehn Wochen. Nimm es, bitte. Ich esse wie ein Scheunendrescher.« Shade deutete auf seinen Teller, auf dem sich Waffeln und Speck häuften.
    Lächelnd nickte Camille und steckte das Geld in den Küchensafe – die Spongebob-Keksdose. »Vielen Dank. Wir kommen immer irgendwie klar, aber das hilft natürlich sehr.«
    Trillian zog eine Augenbraue hoch und zückte seine Brieftasche. »Wenn ihr bald einkaufen geht, wird es mal wieder Zeit, was auf den Tisch zu legen, Jungs. Gebt, was ihr könnt.« Er reichte ihr fünf Zwanziger.
    Smoky legte ein weiteres Bündel Scheine obendrauf, Morio gab geschätzte achtzig Dollar, Shamas – der sich ausnahmsweise einmal Zeit für ein gemütliches Frühstück nahm – stellte einen Scheck über dreihundert aus, und Vanzir, der eben erst hereingekommen war, überraschte alle, indem er zwei Fünfzigdollarscheine aus der Tasche zog.
    »Hab gestern Nacht beim Pokern Glück gehabt. Hier, nehmt es.« Er sah so stolz aus, dass ich ihn am liebsten umarmt hätte. Vanzir war derjenige von uns, der am allerwenigsten Geld hatte.
    »Mit so viel Geld können wir die Vorratskammer auffüllen, und Strom und Heizung sind eine Weile abgedeckt. Wir haben ja keine Hypotheken mehr abzuzahlen. Das Indigo Crescent Café konnte ich mit Henrys Vermächtnis komplett bezahlen, und die Gebäude, in denen die Buchhandlung und der Wayfarer liegen, hat uns der AND praktisch überlassen … also stehen wir gut da. Allerdings müssen wir immer noch irgendwie Iris und Bruce ein Haus bauen.« Sie biss sich besorgt auf die Unterlippe.
    »Darüber mach dir keine Gedanken«, sagte Iris vom Schaukelstuhl aus. Sie spielte mit Maggie, die das geschäftige Treiben am Morgen zu genießen schien. »Dafür wird Bruce aufkommen. Er ist ein Leprechaun – du weißt doch, dass die eine besondere Gabe haben, aus praktisch nichts Gold zu machen. Und aus Aktien ganze Berge von Geld, da können die Börsenkurse noch so wild schwanken.«
    Camille nickte lachend. »Dann ist es ja gut. Sobald es noch ein bisschen wärmer geworden ist, können die Jungs damit anfangen. Also brauchen wir bald einen Bauplan für die Genehmigungen und so weiter. Und jetzt alle Mann aufgegessen und an die Hochzeitsdekoration.«
    Ich hatte mein Frühstück schon heruntergeschlungen und schob den Stuhl zurück. »Ich will euch nicht im Stich lassen, aber ich habe Chase versprochen, heute Vormittag drei Stunden für ihn abzuzweigen. Wir müssen mit den Angehörigen der ÜW s sprechen, die bei dem Anschlag gestern ums Leben gekommen sind. Außerdem will ich mir die Überreste des Gebäudes angucken, solange alles noch einigermaßen frisch ist. Du könntest nicht vielleicht mitkommen?«, fragte ich Camille.
    Sie runzelte die Stirn, doch Iris warf ein: »Nimm sie mit. Aber seid ja heute Nachmittag wieder da und helft mir, mich zurechtzumachen.«
    Trillian nickte. »Geht ruhig, ihr beiden. Wir Männer haben wohl nicht so ein Händchen für Deko wie ihr, aber Iris kann uns sagen, was wir tun sollen. Shamas, hast du heute frei?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich gehe nur ein bisschen später.«
    Smoky, Trillian, Morio und Shamas scharten sich um Iris, die Maggie an Vanzir weitergab. Maggie wurde richtig munter, als er sie am Bauch kitzelte. Shade gesellte sich zu den beiden, und Camille und ich wechselten einen Blick.
    »Hast du auch das Gefühl, dass wir hier nicht gebraucht werden?« Sie sprach im Scherz, aber ich spürte, dass sie trotzdem ein wenig verletzt war. Camille war immer diejenige gewesen, an die sich alle mit ihren Fragen wandten, und ich wusste, dass ihr das manchmal zur Last wurde. Deshalb hatten wir uns nach dem schrecklichen Erlebnis mit Hyto ein wenig zurückgenommen, waren alle etwas unabhängiger geworden, damit sie sich erholen konnte.
    Ich zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ach, die werden noch bald genug nach uns schreien. Aber im Augenblick braucht Chase uns wirklich dringend, also los. Ich fahre.«
    Sie nickte, und wir sammelten Mäntel und Handtaschen zusammen und gingen hinaus zu meinem Jeep. Erster Halt: ÜW -Gemeindehaus, wo wir so viel wie möglich über die

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