Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
um ihr zu helfen.« Ausnahmsweise einmal würden die Dämonen warten müssen. Wir hatten ja sowieso keine Ahnung, wohin sie verschwunden sein mochten.
    Camille ging langsam an Shamas vorbei. Er griff nach ihrer Hand, doch Smoky packte seine Finger und drückte sie kurz. Shamas verzog das Gesicht, wich zurück und schüttelte die schmerzende Hand. Er konnte von Glück sagen, dass sie überhaupt noch an seinem Arm hing. Morio versetzte ihm im Vorbeigehen einen Schlag auf den Hinterkopf – sanft, na ja, zumindest relativ. Shamas starrte den dreien nach, als sie den Raum verließen.
    Chase warf mir einen Seitenblick zu, doch ich schüttelte den Kopf, um ihm zu signalisieren:
Lass es gut sein.
Er verstand mich und wandte sich Shamas zu.
    »Komm mit. Wir müssen uns vergewissern, dass es keine weiteren Verletzten im Gebäude gibt, und dann zurück ins Hauptquartier.« Er legte Shamas fest eine Hand auf die Schulter und führte ihn hinaus. An der Tür drehte er sich noch einmal zu mir um. »Danke, Delilah. Und bitte richte auch Camille und ihren Männern meinen Dank aus. Wir haben eure Hilfe wirklich dringend gebraucht. Also dann, bis heute Abend bei Iris’ Hochzeit.«
    Als sie weg waren, sank ich neben Shade auf einen Stuhl. Er streckte den Arm aus, und ich schmiegte mich an ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter. Er küsste mich zärtlich auf die Stirn. Einen Moment lang genoss ich die himmlische Gewissheit, dass er für mich da war. Selbst in den schwersten Zeiten würde Shade bei mir sein.
    »Ich nehme an, deine Schwester wird eine ganze Weile brauchen, um darüber hinwegzukommen?«
    Ich nickte, das Gesicht noch immer an seiner Schulter geborgen. »O ja. Als Kinder standen Shamas und Camille sich sehr nahe. Menolly und ich dachten lange, dass sie später vielleicht heiraten würden, aber dann wurde uns klar, dass daraus nichts werden konnte, wegen Camilles halb menschlicher Abstammung. Ich glaube … ich glaube, sie war ein bisschen in ihn verliebt. Und ich weiß, dass er in sie verliebt war. Aber sie haben sich völlig unterschiedlich entwickelt, und dann ist er am Hof verschwunden, und sie ist in den AND eingetreten.«
    »Meinst du, ihre Liebe stand unter einem schlechten Stern?«
    Ich zuckte mit den Schultern, richtete mich auf und seufzte tief. »Nein, eigentlich nicht. Na ja, vielleicht. Sie spricht jedenfalls nicht so von ihm. Aber es hat sie sehr verletzt, als er nichts mehr mit uns zu tun haben wollte, der adeligen Kreise wegen. Also los, gehen wir. Camille und ich müssen unterwegs noch Iris’ Hochzeitsgeschenk und die Torte abholen. Geh du schon nach Hause und mach dich nützlich.«
    »Was ist mit den Dämonen?«
    »Bis diese Feier über die Bühne ist, können die mich mal. Heute heiratet unsere Iris, und da wird nichts dazwischenkommen. Sie hat so lange auf diesen Tag gewartet … Ich lasse nicht zu, dass irgendetwas ihr den kaputt macht.«
    »Dann los, Süße. Ich bringe dich noch zum Auto.« Shade legte mir einen Arm um die Schultern. Auf dem Weg nach draußen konnte ich nur noch daran denken, dass ich wirklich ganz, ganz dringend mal Urlaub brauchte.

[home]
    Kapitel 8
    S moky brachte Morio übers Ionysische Meer nach Hause, und Shade reiste auf seine Weise. Camille und ich suchten auf dem Weg nach draußen noch die Damentoilette auf, um uns so gut wie möglich zu säubern, und machten uns dann auf zum nächsten Halt: der Scarlet Harlot Boutique.
    Das Geschäft hatte ursprünglich Erin Mathews gehört, einer VBM -Freundin. Doch dann hatte Menollys Meister sie angegriffen, aber Menolly hatte sie mit ihrem Einverständnis verwandeln können, ehe sie gestorben war. Und jetzt war Erin sozusagen Menollys Tochter – mittleren Alters. Tim Winthrop hatte das Geschäft gekauft und führte die Dessous-Boutique nun selbst.
    Auf der Fahrt dorthin wartete ich ab, ob Camille vielleicht über Shamas reden wollte, doch sie starrte nur aus dem Fenster. Erst nach ein paar Minuten räusperte sie sich.
    »Ich hoffe, Iris wird ihr Geschenk gefallen. Und wehe, diese verdammten Dämonen tauchen heute Abend auf. Niemand ruiniert Iris’ Hochzeit.«
    »Nein … das glaube ich nicht. Treggarts können unsere Banne nicht brechen.«
    »Asheré konnte es – er war ein mächtiger Hexer.« Wieder einmal hörte ich einen Anflug von Angst in ihrer Stimme, doch dann atmete sie tief durch. »Du hast recht. Sie müssten bescheuert sein, bei uns aufzutauchen und so viele ÜW s anzugreifen. Iris hat mindestens hundert Leute

Weitere Kostenlose Bücher