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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Anlauff
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Mädchen und nippte an einer Tasse Kaffee. Einer Tasse für Freunde, wie Liebermann bemerkte. Die Männer begrüßten sich.
    »Das ist Maren«, stellte Frank vor. »Sie macht gerade Joggingpause. Und das ist Liebermann, Polizist. Er hat den Haveltoten am Hals.«
    »Ab Montag«, schränkte Liebermann ein, als Frank ihm ebenfalls eine Freundestasse vor die Nase setzte. Er hob sie und prostete Maren zu, die ihn neugierig anstarrte. »Bist du das Mädchen, das mit Frank dem Wolf gelauscht hat?«
    Frank grinste. »Du hast Glück«, antwortete er an ihrer Stelle. »Sag nicht, dass du plötzlich anfängst, mir zu glauben, denn wir beide haben gerade angefangen zu zweifeln.«
    »Zu Recht«, sagte Liebermann. »Trotzdem würde ich die Geschichte gern noch mal von Anfang an hören.«
    Frank schob die Brauen zusammen. »Wozu?«
    »Weil ich gestehen muss, dass mir beim letzten Mal die Hälfte weggerauscht ist. Zum Beispiel weiß ich nicht mehr, wer von euch beiden ihn zuerst gehört hat.«
    »Sie«, sagte Frank.
    »Von vorn. Ich muss mir ein Bild machen, und das geht nicht, wenn ihr in der Mitte anfangt.«
    Maren sah Frank unsicher an. Sie mag ihn, dachte Liebermann, aber sie zweifelt an seinem Freundeskreis. Ein vernünftigesMädchen und gar nicht so hässlich, wenn man sich das Fett wegdenkt.
    »Also, als ich am Mittwoch nach Hause ging …«
    »Entschuldigung«, unterbrach Liebermann sie. »Von wo?«
    »Von hier. Sie hatte ein Date«, erklärte Frank zu ihrem offensichtlichen Unbehagen.
    »Gut. Bist du auf dem Weg von der Bar zum Schiff jemandem begegnet?«
    Maren überlegte eine Weile. »Einem Jogger.«
    »Und der rannte einfach so an dir vorbei?«
    Sie runzelte die Stirn. »Machen das Jogger nicht normalerweise?«
    »Vermutlich, also anders: Ist dir irgendetwas an ihm aufgefallen?«
    Wieder dachte sie nach. Vernünftig und vorsichtig. Liebermann begann langsam zu verstehen, was Frank an dem Mädchen fand.
    »Nichts Besonderes«, sagte sie nach einer Weile. »Er war schlabbrig gekleidet, joggermäßig eben. Ein Mann. Schlank, nicht besonders schnell, vielleicht blond, aber genau kann ich das nicht sagen, ich war nicht besonders gut drauf an dem Abend, und dann war es ja auch dunkel.«
    Liebermann fragte nach der Richtung, aus der er gekommen war. Vom Segelclub. Dann erkundigte er sich nach dem anderen, den Maren an Franks Bar getroffen hatte, und rannte gegen eine Wand. Etwas Privates, begriff er. Frank erklärte nur, der Typ sei ein Depp gewesen und nach der anderen Richtung zum Militärhistorischen Institut hin davongegangen. Danach war Schluss gewesen in der Bar, bis auf ein Paar auf der Kaimauer, das schon bezahlt hatte, deshalb hatte er dichtgemacht. Blieben also er, Maren und ein ominöser Jogger, von dem Liebermann sich wenig versprach, zumal sich die wolfsähnliche Kehle zu dieser Zeit schon an Bord des Wracks befunden hatte. Er kehrte zu ihr zurück.
    Es habe schon komisch geklungen, gestand Maren. Eigentlich nicht wie ein Hund. Na ja, manchmal schon, aber nicht immer. Ein Hund würde doch wohl nicht lachen, wie?
    Frank widersprach. Das da habe nicht gelacht. Sie krauste die Nase. »Doch. Nur eben komisch, so heulend.«
    »Niemand lacht heulend«, stellte Frank klar. »Entweder man lacht, oder man heult.«
    »Es war aber so.«
    Liebermann unterbrach ihren Streit, indem er Maren nach dem Poltern umgerissener Gegenstände fragte.
    »Genau«, sagte sie. »Seltsam, oder? Ich meine, einen Hund, der das Alleinsein nicht gewöhnt ist, über Nacht auf einem Boot einzuschließen. Aber vielleicht war es ja eben auch kein Hund.«
    »Wenn das Boot leer steht, wie du sagst«, meinte Liebermann zu Frank, »könnte es dann nicht auch ein Obdachloser mit seinem Hund gewesen sein? Vielleicht ein Besoffener?«
    Frank schwieg zerknirscht.
    »Und nun?«, fragte Maren.
    Liebermann zog sein Handy aus der Tasche. Keine Nachricht. »Wir machen eine Ortsbesichtigung.«
    Als die Anlegebrücke unter seinen Füßen aufstöhnte, kamen ihm erste Zweifel an seiner Idee. Maren, der noch rechtzeitig eingefallen war, dass ihr auf Booten schlecht wurde, warf vom Ufer aus ängstliche Blicke herüber. Frank dagegen überlegte keine Sekunde. Mit leuchtenden Augen marschierte er, lizenziert durch die Begleitung eines Polizisten, über die morschen Bretter, die ihn vom Objekt seiner Träume trennten, und trat zu Liebermann an die Tür des Deckaufbaus. Nacheinander begutachteten sie das intakte Schloss und nickten sich stumm zu, ehe sie sich trennten, um

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