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Kau Dich gesund

Kau Dich gesund

Titel: Kau Dich gesund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Schilling
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unkontrollierte Bewegung, ich trat ins Leere, ein fürchterliches Knacken im Knie war zu hören. Gleich ging’s wieder zu meinem guten Dr. Kolb in die Praxis. Ich konnte das Knie überhaupt nicht mehr biegen. Zum Glück war’s kein Meniskus, aber das Innenband am Knie war angerissen. Eine Schienung wäre in diesem Fall üblich. Aber, um Gottes willen, nicht bei mir! Ein Schauspieler wird nicht krank. Mental legte ich diesen Gedanken sofort ad acta. Ich hatte auch keine Lust, das Bein wie verordnet hochzulegen und Ruhe zu geben. Es paßt einfach nicht zu meinem Naturell. Ich wollte meine Dynamik behalten. Instinktiv spürte ich, daß ich so schneller wieder gesund werden würde. Ich fuhr auch weiter mit meinem Rad durch Münchens Straßen, allerdings konnte ich nur mit meinem rechten Bein ins Pedal treten, das linke (verletzte) Bein ließ ich gestreckt.
    Abb. 17: Schmauer sind gesund: 13 Stunden im eiskalten Gebirgswald ohne Erkältung
    Schon nach fünf Tagen konnte ich das Knie wieder beugen. Sensationell. Denn ein Innenbandanriß erfordert bis zur Genesung gut und gern fünf Wochen und länger. Sicherlich ein ganz großer Verdienst von meinem Arzt Dr. Klaus Kolb. Aber ganz bestimmt auch ein Verdienst meines guten reinen Blutes. Das nicht nur für Krankheitsimmunität sorgt, sondern auch bei jeder Verletzung schnelle Heilung herbeiführt. Noch eine ungewöhnliche Geschichte: Ende der 80er hatte ich (38jährig!) schlimme Beschwerden im Hüftgelenk. Dr. Kolb war wieder behandelnder Arzt (so haben wir uns damalskennengelernt). Er diagnostizierte bei mir eine Hüftarthrose (Zystenbildung). Einen ganz schönen Schreck bekam ich. Aber auch das ist auf geradezu wundersame Weise abgehakt. Röntgenaufnahmen sind Beweis einer äußerst eindrucksvollen Heilung. Ich muß an das Wort des berühmten Neurologen Romberg denken:
    »Die Arthritis ist ein Schrei des Gelenkes nach reinerem Blut!«
Mein großer Erfolg mit dem Schmauen bei der ZDF-Serie »Ora et labora«
    Der Drehtermin stand fest für den 3. Dezember – ausgerechnet an meinem Geburtstag. Seit Wochen fieberte ich diesem Tag entgegen. Mein Autor und Regisseur war Georg Lohmeier. Wer kennt ihn nicht, den »Königstreuen« und Erfinder vom »Königlich Bayerischen Amtsgericht«. Georg Lohmeier hatte mich für seine neue ZDF-Serie »Ora et labora« engagiert. Eine Hauptrolle (eine Traumrolle) neben so bekannten Stars wie dem großen Wiener Burgschauspieler Josef Meinrad, Veit Relin, »Bergdoktor« Gerhart Lippert, Gerd Fitz, Georg Einerdinger, Maxl Graf, Fritz Strassner.
    Georg Lohmeier (»Mönche sind schließlich auch nur Menschen«) wollte mit der Kloster-Serie – seinen televisionären zehn Geboten – Vorurteile ausräumen und vor allen Dingen den kirchlichen Nachwuchssorgen entgegenwirken. Am Ende der Serie, hoffte Georg Lohmeier, sollten die Menschen (besonders die weibliche Jugend) vor der Pforte Schlange stehen, »weil sie jetzt weiß, wie lustig es im Kloster zugeht«.
    Abb. 18: Josef Meinrad und Jürgen Schilling in der ZDF-Serie »Ora et labora«
    Ich spielte in der Serie einen schlitzohrigen Apotheker, der sich das Vertrauen der Padres erschleicht, um – für einen kunsthistorischen Vortrag – an ein geheimes Dokument heranzukommen. Dieses Dokument enthüllt in Wirklichkeit eine makabre »Sensation«: Die ehrwürdigen Herren halten sich – nach des Apothekers Recherchen – »Mätressen«, die jeweils durch eine »Geheimstiege« (durchs »Hintertürl«) Einlaß ins Kloster finden. Ein Skandal!
    Bis auf meinen letzten Drehtag waren alle vorherigen bereits erfolgreich im Kasten (wie es im Branchenjargon so schön heißt), aber dieser letzte Drehtag hatte es noch in sich – meine »skandalöse Rede« vor den geistlichen Herren (Josef Meinrad usf.).
    Eine Rede mit einem Riesentext und vollgespickt mit nie gehörten, schwierigsten lateinischen Vokabeln. Oh, Gott … Ein Mordsaufwand wurde noch betrieben für diesen Anlaß, der in einem wunderschönen historischen Saal im Schloß Andechs spielte: Ein Streichquartett, viele Statisten, die prominenten Kollegen und noch eine beispiellose Anzahl anderer prominenter Schauspieler schmückten diese prunkvolle und andächtige Szene, in der meine Rede als »Apotheker« für große Aufregung sorgen sollte.
    Nun wird es einem Schauspieler heutzutage ja nicht ganz so einfach gemacht, wie man hinlänglich glaubt (von wegen Traumberuf!). Die Drehsituation wird immer hektischer, die Bedingungen für den Schauspieler werden

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