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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Bewegung reagierten, die das Schiff unter fremden Händen vollführte - empfand auch eine lächerliche Angst darum, dass sie zu rau einfuhren, als sei ein Kratzer in der Hülle das Schlimmste, worum sie sich Sorgen machen mussten.
    Und es lief rau ab; sie ruckelten in das Dock hinein, dass seine Seele darunter erschauerte.
    Er fluchte, laut genug, damit der Wachtposten es hörte, jedoch nicht der Mann, der es getan hatte, dessen guten Willen er erhalten wollte, wenn es ihm nur gelang.

SECHZEHNTES KAPITEL
    Die Stille dauerte nun schon eine ganze Weile ... seitdem sie angelegt hatten. Die Rotation hatte aufgehört. Eine Zeitlang waren überall im Schiff die Geräusche von Kommen und Gehen zu hören gewesen...
    Und dann nichts mehr. Schon sehr lange nichts mehr. Allison war darüber beunruhigt, aß und trank im Verlauf der langen und dunklen Stunden, weil sie den Punkt der Erschöpfung erreicht hatte und deshalb musste, nicht weil sie irgendwelchen Appetit verspürte.
    Weder Deirdre noch Neill rückten mit Vorschlägen heraus - nicht seit dem ersten, als sie die Abkoppelung vom Greifer gespürt und daraufhin gewusst hatten, dass das Schiff wieder aus eigener Kraft flog.
    Jetzt fehlten Maschinengeräusche, wie zum Beispiel die der Entladung. Der Computer war erforderlich, um die Laderäume zu öffnen und deren interne Maschinerie in Gang zu setzen.., daran war zu erkennen, dass die Mazianer irgendwie nicht an die Schlüssel gekommen waren. Bravo, versuchte sie sich einzureden, aber auch die andere Möglichkeit fiel ihr ein, dass die beiden da oben tot waren. Und die Stille dauerte an, zumindest in dem Teil des Schiffes, wo sie die Geräusche hätten hören müssen.
    Sie konnte einen tödlichen Fehler machen, überlegte sich Allison, konnte alles vermasseln - indem sie entweder zu lange hier hocken blieb oder indem sie etwas überstürzte, obwohl es besser wäre, noch hier zubleiben und zu warten - den Verlust aller Hoffnung hinnehmen. Wofür? fragte sie sich. Sandor hatte nie damit gerechnet, in eine Station geschleppt zu werden, beliebig lange in einem Dock festgehalten zu werden. Es brachte nichts, darauf zu warten, dass die Mazianer sich nahmen, was sie wollten, und eine Besatzung an Bord brachten. Allison hegte eine finstere Vorstellung, worin sie und ihre Leute in den Schächten überlebten und darauf lauerten, dass irgendeine Mazianerbesatzung versuchte, die Lucy hinauszubringen, dann einen Angriff auf sie starteten... Aber bis dahin würden sie durch Hunger und Inaktivität geschwächt sein, im Nachteil, unterbewaffnet. Die Mazianer konnten ein Dutzend Mann auf die Lucy bringen und damit die Chancen für die Überlebenden völlig vereiteln.
    Allison schaltete die Anzuglampe ein.
+Gehen wir wieder hinauf, signalisierte sie den anderen, erkannte nur blanke Gesichtsplatten, die das Licht ihrer Lampe in der Dunkelheit reflektierten. Aber die unerkennbaren Köpfe nickten einen Moment später, und Neill tätschelte ihren Knöchel mit einem schwerfälligen Handschuh. Sie waren bereit.
    Sie stieg vor den anderen den Schacht hinauf, überlegte sich, dass es irgendwo in der Nähe des Bugs Rohre geben musste, die zum Hauptdeck führten. Bei der Docklage des Schiffes befanden sie sich jetzt unten, weil sie sich unterhalb des Bereiches Brücke/Salon aufhielten, und sie entsann sich der Geographie des Hauptdecks, ging nach ihrer besten Schätzung vor, die sie während der langen Stunden angestellt hatte, davon, wo der Zugangschacht sein konnte. Es ging nur langsam voran, da sie beim Vorwärtsrutschen noch das Gewicht der Anzüge mittragen und obendrein versuchen mussten, nicht mit Metall auf Metall zu stoßen. Allison ließ ihre Lampe an, drehte sich einmal um und gab den anderen das Signal +Ruhig, aber das war eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme, denn sie wussten Bescheid.
    Jeder Ausrutscher, jeder Stoß eines Plastikhakens oder einer Metallkopplung gegen das Metall des Schachtes konnte irgendeinen Besatzer alarmieren.
    Von Zeit zu Zeit hielt sie inne, dann wieder, als sie gefunden hatte, wonach sie gesucht hatte, und den Zugangsschacht hinaufstarrte. Sie war von sich selbst angewidert, weil sie nach Luft schnappte und daran zweifeln musste, ob sie den Anstieg bei einem G schaffen konnte.
    Aber sie musste, das war alles. Sie konnte nicht Neill hinauf und in den Tod schicken, nur weil er der Stärkste war. Sie musste bereit sein, ihre Waffe zu benutzen, und sie auch richtig zu benutzen; und keiner von ihnen hatte schon

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