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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Gedanken darüber machen will.«
    »Oh, das kommt aber spät. Um einiges zu spät. Wir sind jetzt auf diesem Schiff. Und wir sprechen hier über die Sicherheit. Unsere Sicherheit. Für den Fall, dass auf meiner Wache irgend etwas schief geht, möchte ich diese Schlüssel haben. Und nichts von diesem Unsinn hören!«
    »Komm, wir wollen erst mal den Sprung hinter uns bringen. Dann mache ich dir eine Liste.«
    »Ja, nach dem Sprung, wenn wir festgelegt sind. Aber für mich ist der Computer kein Verhandlungsgegenstand.« Sie wies mit dem Daumen auf ihre Kabinentür. »Ich möchte meinen Computeranschluss darin in Funktion sehen. Das ist für mich so wichtig wie die Luft zum Atmen. Ich möchte, dass alle Sicherheitsverschlüsse auf diesem Schiff entfernt werden.
    Ich möchte, dass das ganze System niedergeschrieben wird, damit wir alle es uns einprägen können. Ist das klar?«
    »Wir haben nicht genug Zeit dafür. Hör mir zu! Ich führe die Lucy durch diesen Sprung. Ich will das nicht mehr in Zweifel gezogen wissen. Ich will mir anschauen, wie ihr eure Aufgaben ausführt. Vielleicht habe ich dann diesbezüglich ein sicheres Gefühl. Ihr macht einen fähigen Eindruck. Aber ich vermute, ihr habt in eurem Leben noch nie etwas anderes bedient als Simulationen. Und ich werde auf der Brücke schlafen, wenn es sein muss, um darauf zu achten, dass niemand einen Fehler macht. Wenn das euren Stolz beeinträchtigt, tut es mir leid. Aber selbst ich habe so meine Zweifel, wie sich die Lucy im beladenen Zustand anfühlt.«
    »Tatsächlich?« Argwohn. Plötzlich und deutlich erkennbar zeigte sich bei ihr hellwache Aufmerksamkeit.
    »Ich entferne die Sicherungen, sobald ich weiß, mit wem ich zusammenarbeite.« Er stopfte die Hände in die Taschen und marschierte los, um das Gespräch abzubrechen. Aber instinktiv drehte er sich noch einmal um, wollte ein Friedensangebot machen. »Ich bin also ein Bastard. Aber die Lucy ist etwas anderes, als woran ihr gewöhnt seid, und das in vieler Hinsicht. Ich habe sie nicht so weit gehegt und euch hier herausgeführt, um zu sterben - nein danke! Ich bitte dich... ich möchte euch alle auf der Brücke haben, wenn wir in den Sprung gehen.«
    »In Ordnung«, sagte sie. Ein ruhiges ›In Ordnung‹. Ihre Augen jedoch zeigten immer doch diese Zurückhaltung. »Beobachte uns! Überzeuge dich, wie wir sind! Du hast recht: Simulationen und die Reservebrücke. Aber erwisch du mich mal bei einem Fehler; mach das!«
    »Ich glaube nicht, dass ich das werde«, meinte er ruhig. »Ich rechne nicht damit.«
    »Du bist nur vorsichtig, nicht wahr?«
    »Das bin ich.«
    Eine Schlafzeit später näherten sie sich dem Sprung, während langsam Zahlen über den Bildschirm flossen. Es war ein ruhiger und leichter Anflug. Sandor überprüfte alles noch zweimal, fragte Daten von Hilfsstationen ab, denn der Sprung im beladenen Zustand war ein anderes Unternehmen als sonst. Volle Laderäume und ein unvertrauter Sprungpunkt - er hatte reichlich Grund, sich über zusätzliches Personal auf diesem Flug zu freuen. »Alles eingerichtet«, sagte er zu Allison auf dem zweiten Platz. »Überprüf diese Zahlen noch einmal, ja?«
    »Bin schon dabei«, sagte Allison. »Eine Minute noch.« Die Zahlen blitzten wieder vor ihm auf.
    »Du bist gut«, sagte er.
»Natürlich.« Typisch Dubliner. Nicht ein Hauch von Bescheidenheit. »Sind wir alle. Geht es los?«
    »Natürlich. Zählung beginnt. Irgendwelche Probleme? Fünf Minuten, mark. Da ist unser Bezugspunkt. « Er langte nach dem Beruhigungsmittel und führte die Nadel ein. Diesmal hatte er als Proviant nur eine Flasche Wasser in die Halterung gesteckt, der Bequemlichkeit halber. Keine wirkliche Notwendigkeit. Sie würden an James‘ Punkt herauskommen und sich in ehrlicher Kauffahrermanier ihren Weg gemächlich hindurchbahnen; dann ging es weiter nach Simons Punkt und nach Venture.
    Die Zahlen flossen weiter.
»Nachricht von der Pell-Boje«, meldete Neill. »Bestätigt unser Verlassen des Systems.«
    Eine Antwort war nicht erforderlich. Es lief alles automatisch. Die Lucy flog weiter, sang dabei ihre nichtendenden Identifikationen, kommunizierte mit der Maschinerie Pells.
    »Mark«, sagte Sandor und drückte auf den Knopf...

ZWÖLFTES KAPITEL
    ...und wieder ging es hinaus in einen Tumult von Eingaben auf den Bildschirmen, unter dem Einfluss der Drogen nur verschwommen wahrzunehmen. Langsam streckte Sandor die Hände aus und nahm die Sache in Angriff. Neben ihm taten es auch die anderen

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