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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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- und einen Moment lang weigerte sich sein Verstand, diese Tatsache einzusortieren. Dort lag die Masse, die die Lucy aus der Dunkelheit gezerrt hatte - sie waren an James‘ Punkt, in Richtung Voyager - und Ross‘ Stimme schwieg.
    »Ich hab‘s«, sagte Allison neben ihm, eiskalt und kompetent. »Wie auf den Karten.«
    Er war immer noch nicht daran gewöhnt, an diese fremde Stimme, die für einen Moment der Trostlosigkeit - aber es war ihre Stimme, und er hatte Unterstützung zu seiner Rechten und überall um sich herum. »Abbremsen!« sagte er.
    Und dann Currans Stimme: »Wir sind hier nicht allein.« Das erschreckte ihn und brachte sein Herz auf Trab. Seine Hand schwankte auf dem Weg zu den Kontrollen. Er musste abbremsen, so beladen, wie sie waren, und unterwegs zu der Masse, die sie gepackt hatte.
    Aber im Vorfeld des Bremsmanövers ging alles zu schnell... »Bremsbereitschaft«, sagte Allison.
»Es ist die Norway«, stellte Neill dann fest.
    Er bremste ab, fuhr die Flügel aus. Eine Folge übelkeitserregender Impulse plagte sie.
    »Immer noch da?« fragte er im Hinblick auf die Norway. Sensorgeister konnten dauerhaft sein, die lichtgebundene Information über ein Schiff, das schon seit Stunden nicht mehr da zu sein brauchte. Vielleicht gab es keine Möglichkeit, zu unterscheiden - aber er wollte, dass seine Besatzung sich damit befasste. Wollte, dass sie suchten und sich dabei Mühe gaben.
    »Besser richtest du schon mal für den Fall des Falles den nächsten Sprung ein«, meinte Allison. »Ich traue dem Braten nicht.«
    »Denen entkommen?« Durch den Dunstschleier der Droge konzentrierte er sich auf diese Frage. »Du träumst, Reilly.« Wieder führten sie ein Bremsmanöver durch, ein Impuls, der sie für einen Moment benommen machte. Er blinzelte und streckte eine zitternde Hand nach dem Computer aus, ging noch einmal den Kurs durch.
    »Wir sind drin«, sagte Allison. »Sie haben uns erwischt, während wir noch Tempo hatten.«
    »Ich empfange nur I.D. -Sendungen«, sagte Neill.
»Ich habe ein solides Bild«, sagte Curran. »Sie sind dicht dran. Sie sind ganz sicher dort draußen, nur zwei Minuten entfernt.«
    Das Bild tauchte auf Sandors Schirm auf, ohne Aufforderung umgeschaltet. »Soll ich mit ihnen Kontakt aufnehmen?« fragte Neill. »Ich erhalte nichts aus dem Kom. «
    »Nein.« Er blinzelte. Der Schweiß rann ihm das Gesicht hinab, so konzentriert war er auf seine Aufgaben... und dieses Schiff dort draußen, schweigend und finster, praktisch schon über ihnen, wenn man die Geschwindigkeit eines Kriegsschiffes berücksichtigte - war in allem außer dem Namen ein Mazianer. Er warf einen Blick auf den Bezugsstern, sah, dass die Zahlen kongruent waren, speiste sie ein und schickte die Informationen hinüber zu Allisons Konsole.
    »Klar empfangen«, meinte sie. »Soll ich immer noch, oder möchtest du selbst weitermachen?«
    Er schnappte nach Luft und blickte verzweifelt über die ganzen Pulte vor sich hinweg. Die Schirme zeigten nichts außer Sternen; andere Sensoren zeigten die Schwerkraftquelle selbst, die Masse und die Wärmestrahlung eines Beinahe-Sterns, der den Nullpunkt bildete.
    Und die Pockennarbenhaut der Norway. Was für eine Lage! Und ein unerfahrener Dublinerneuling bat um die Übernahme, ohne im Moment vielleicht besonders scharf darauf zu sein, das Steuer zu führen. Er schaltete komplett auf Sitz Zwei um. »Übernimm sie!«
    Seine Stimme war rau. Er täuschte Lässigkeit vor, legte die Gurte ab, griff nach der Wasserflasche und trank. »Hier.«
    Allison blickte abgelenkt zur Seite, ein Flackern der Augen nur, nahm die Flasche und trank einen Schluck, reichte sie zurück. Er schob sie wieder in die Halterung und stemmte sich aus dem Sessel.
    Blickte sich wieder um, betrachtete die Bildschirme mit einem Gefühl, als würde ihm der Hals zugeschnürt. Die Norway. Und Mallory ließ nichts von sich hören. Ihre Anwesenheit überraschte ihn nicht. Irgendwie auch das ominöse Schweigen nicht.
    »Haupttagschicht«, sagte er. »Wechseltag übernimmt!« 
    »Sir«, brummte Neill, die erste Höflichkeit dieser Art, die er aus einem von ihnen herausbekam. So natürlich wie das Atmen für einen Dubliner auf einer Brücke. Er musste sie ordentlich wienern, und dann bekam er es schließlich aus ihnen heraus. Neill machte seinen Platz frei.
    »Wieder eines«, sagte Deirdre plötzlich. »Da draußen ist noch ein Schiff.«
    Sandor durchmaß die Entfernung zu seinem Platz mit anderthalb Schritten und warf sich

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