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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sein, noch in einer zivilisierten Gegend... die Vermutungen, dass es wahrscheinlich vernünftige Erklärungen für die Dinge gab, wenn alles gesagt und getan war... sie sprang mit vor Angst rasendem Herzen aus dem Bett und packte ihre Kleider.
    Ein Verrückter, vielleicht; ein Wahnsinniger, der Unheil über sie alle gebracht haben konnte... eigentlich kannte sie Stevens gar nicht richtig, besaß sie keine Vorstellung, wozu er in der Lage war. Ein Lügner, ein Dieb... Sie sah sich nach irgendeiner Art Waffe um.
    »Allison. « Neills Stimme über Kom. »Das Essen ist fertig.« 
    »Neill?« Ihr Herz beruhigte sich wieder. Ihre erste Reaktion war, sich ihrer selbst zu schämen.
    Die zweite bestand in der Überlegung, dass es dumm gewesen war, ihr Gepäck nicht gleich mit in die Kabine genommen zu haben, denn sie hatte ein Messer darin, mehr ein Werkzeug zwar, aber immerhin etwas. Sie hatte zu keinem Zeitpunkt daran gedacht, eine Waffe mitzunehmen, aber jetzt tat sie es, nach dem, was sie gesehen hatte, nachdem sie in einer Kabine geschlafen hatte, die zu einer Falle wurde, wenn jemand an den Kontrollen die entsprechenden Knöpfe drückte.
    »Kommst du?« fragte Neill.
»Ich komme«, sagte sie.
    Endlich sah alles besser aus, überlegte Sandor, wo sie alle zusammen im Schlafbereich der Brücke saßen, Tabletts auf den Knien balancierten und eine Flasche mit gutem Wein die Runde machte. Es war so ein verrückter Augenblick, wie er ihn sich nie an Bord der Lucy hatte vorstellen können, ein Hauch von Familie, von ansonsten unerschwinglichem Essen...
    Neill hatte etwas von den besonderen Sachen hervorgeholt, und der Wein war seit dem Beladen kalt geworden; all das brach nun in seinen leeren Magen ein und entwirrte mit beruhigendem Effekt seine Nerven. Er hörte den Scherzen der Dubliner zu und lachte, sah auch auf Allisons Gesicht das Lachen, und das war am allerbesten.
    »Hör zu!« sagte er hinterher zu ihr, nachdem er sie eingeholt hatte, wie sie mit ihrem Gepäck unterwegs zu ihrer Kabine war - am Ausgang zum Korridor und mit Bündeln beladen. »Alhison - du sollst wissen, vorhin an den Kontrollen... ich hatte mir nicht überlegt, wie sich das anhörte. Es tut mir leid deswegen.«
    »Du brauchst dir keine übertriebenen Sorgen um meine Gefühle zu machen.«
    »Kann ich dir mit dem Zeug helfen?«
    Ihre raschen, dunklen Augen fixierten ihn. »Mit Hintergedanken? Während der Flüge schlafe ich mit niemandem.
    Er blinzelte, war sehr betroffen und obendrein unsicher, wie er das aufnehmen sollte... vielleicht die Laune eines Augenblicks, vielleicht etwas anderes. »So, na ja«, meinte er.
    »Nicht wegen dem, was ich gesagt habe... Allison, du wirst dich doch damit nicht verrückt machen.«
    »Eine Grundsatzfrage. Ich halte es einfach nicht für eine gute Idee.«
    »Es ist hart, das weißt du.«
»Ich glaube nicht, dass ich mich gut fühlen würde, wenn ich Kommando und gleichzeitig Bett mit jemandem teile. Nicht an Bord. Ein Schlafheim ist etwas anderes.«
    »Wie, Kommando? Wir sind hier zu Hause. Es ist... « 
    »Vielleicht hält man es auf der Dublin damit anders.
    Vielleicht geht es auf diesem Schiff anders zu. Aber es wird nicht so schnell dazukommen. Weißt du, Stevens, ich teile das Bett in einem Schlafheim mit einem ehrlichen Raumfahrer und kümmere mich nicht sehr darum, wie er heißt, aber an Bord eines Schiffes scheint mir die Idee, die Kabine mit einem Mann zu teilen, dessen Namen ich nicht einmal kenne, irgendwie... «
    »Du hast mir eine halbe Million Credits verschafft, ohne zu wissen...
    »Ich stufe mich selbst als unbezahlbar ein, Mann. Einzigartig. Ich bin nie in irgendeinem Geschäft inbegriffen.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt.«
»Da wette ich.«
»Allison, um Himmels willen, du verdrehst einfach alles. Du bist richtig gut darin.«
    »Richtig. Also weißt du auch, dass du nicht in deinem Stil mit mir reden kannst.« Sie schob sich mit dem Gepäck an ihm vorbei. Er packte einen Riemen auf ihrer Schulter und zog ihr die halben Bündel weg, und sie warf mit fliegenden Haaren den Kopf herum und funkelte ihn an. »Lade dir nicht soviel auf!«
    »Nur das Gepäck.«
»Ich brauche deine Hilfe nicht.« Sie ergriff die Riemen, die er festhielt, schaffte es aber nicht, sie ihm zu entziehen. »Lass sie im Korridor liegen! Ich komme zurück und hole sie.«
    »Du kannst einfach keine Hilfe annehmen, habe ich recht?« Sie ging weg. »Von einem Mann, der eine halbe Million Credits annahm, ohne auch nur einmal Danke

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