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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ganze Weile gebraucht, um sich einzugestehen, dass ihm die Erkenntnis nicht unbedingt zuwider war.
    Aber das würde er natürlich niemandem verraten.
    Bei Juliane hatte sich dieses seltsam erregende Gefühl bislang nie in der gleichen Intensität eingestellt. Vielleicht würde es noch kommen, wenn sie miteinander intimer wurden. Es war ja nicht so, dass er sie nicht attraktiv fand. Er mochte es, ihre Brüste durch den Stoff hindurch anzufassen, durch ihre Haare zu streichen. Es erregte ihn, wenn sie sich dicht an ihn schmiegte.
    Jedoch nie derart stark wie bei Hendrik, bei dem sein Körper regelrecht geglüht hatte, sein Herz fast verbrannt wäre.
    Verlegen küsste Leandro seine Freundin und zog sie an sich heran. Wenn er mit ihr zusammen war, hatte er oft ein schlechtes Gewissen, weil er sie insgeheim immer mit Hendrik verglich. Das war nicht fair.
    Zum Glück wusste weder sie noch sonst jemand von Hendrik. Er hatte niemandem davon erzählt und auch Nils hatte brav den Mund gehalten.
    Irgendwann würde er Hendrik einfach vergessen können. Vergessen, wie er ihn vorgestern zufällig alleine an der Bushaltestelle hatte stehen sehen, seine Tasche umklammert, den Blick auf irgendeinen Punkt in der Ferne gerichtet. Sein schmales Gesicht derart traurig, dass es Leandro das Herz zusammengezogen hatte.
    Hendrik hatte offenbar keinen neuen Freund, niemanden, der ihn trösten oder ablenken würde. Er tat Leandro unsagbar leid.
    Vielleicht würde er auch besser über Leandro hinwegkommen, wenn er sich neu verliebte? Es musste doch einen netten, schwulen Typ geben, der Hendrik mochte, der ihm geben konnte, was er brauchte.
    „Nils?“, fragte Leandro und schob Juliane ein wenig von sich. „Sag mal, zu dieser Abschlussfeier der Fachschule Samstag, kommt dein Bruder da mit?“
    „Peer?“ Nils stutzte verwundert.
    „Keine Ahnung“, meinte er achselzuckend. „Der lässt sich eigentlich kaum eine Party entgehen, aber ich habe ihn noch nicht gefragt.“
    „Frag ihn doch mal“, forderte Leandro, spürte seine Wangen warm werden, als ihn Nils' skeptischer Blick traf. „Das wird bestimmt lustig. Da sind alle von den anderen Kursen auch dabei und stellen ihre Arbeiten vor und anschließend wird gefeiert.“
    Nils maß ihn mit einem langen Blick und nickte kaum merklich.
    Leandro schwitze etwas und hoffte inständig, dass er nicht genauer nachfragen würde. Er hatte keine Ahnung, ob der Plan, den er gerade spontan entwickelte, wirklich ein guter Einfall war. Allerdings war es einen Versuch wert.
    „Lädst du mich auch dazu ein?“, erkundigte sich Juliane sofort. „Marita geht mit Maik auch hin.“ Sie nickte dem anderen Mädchen zu.
    „Ja, aber klar doch“, antwortete Leandro erstaunt. Er war selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie mitkam und hatte es daher nicht extra erwähnt.
    Juliane freute sich offensichtlich und fütterte ihn mit ihrem Schokoeis, während sie sich mit den anderen darüber unterhielt, wer noch alles kommen würde.
     
    ***
     
    Samstagmorgen beim Frühstück war Leandro nervös. Seine Eltern schoben es auf den bevorstehenden Auftritt zur Eröffnung der abschließenden Feier und lächelten ihn aufmunternd an. Der Grund seiner Nervosität lag jedoch eher in seinem Telefonat mit Nils am vorigen Abend. Wie versprochen hatte dieser seinen Bruder gefragt, ob er mitkommen wolle und Peer hatte zugesagt.
    Leandro hatte daraufhin ein wenig herumgedruckst und versucht herauszufinden, ob Peer derzeit einen Freund hatte, Nils hatte ihn dahingehend beruhigen können.
    „Willst du diesen Hendrik etwa mit Peer verkuppeln?“, hatte er folgerichtig nachgefragt.
    Leandro hatte geschluckt. Die Vorstellung tat ihm erstaunlicherweise weh. Er kannte Peer nicht extrem gut, aber sich auszumalen, wie er und Hendrik sich wild küssten, wie Peers Finger durch diese weichen Haare wanderten, sie beieinanderliegen würden, hinterließ ein ungutes Gefühl.
    Blödsinn , ermahnte er sich abermals. Sie sind beide schwul. Was ist schon dabei? Wenigstens ist Hendrik endlich nicht mehr alleine.  
    „Naja ...“, hatte Leandro geantwortet, „könnte doch vielleicht passen, oder?“
    „Keine Ahnung“, hatte Nils gemeint. „Ich weiß nicht wirklich, auf was für einen Typ Peer steht. Ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht. Ich will mir das gar nicht so genau vorstellen, was der treibt. Aber versuchen kannst du es bestimmt.“
    Nils hatte nicht sehr überzeugt geklungen.„Du solltest wirklich noch was essen“, riss

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